ist Ordoliberalismus = soziale Marktwirtschaft?
Hey,
Ist Ordoliberalismus = soziale Marktwirtschaft?
Denn in der sozialen Marktwirtschaft schafft der Staat doch die Grenzen des Marktes und passt auf das Individuum auf, indem er es vor Kartellen etc. schützt. Der Staat greift in die Wirtschaft ein, zum Schutz des Einzelnen.
Ist das nicht im Ordoliberalismus gleich, oder gibt es dort Unterschiede?
Danke im Voraus.
2 Antworten
Nein.
Ordoliberalismus sagt eigentlich nur aus, dass die (marktwirtschaftliche) Freiheit durch die Vorgabe eines Rahmens eingeschränkt sein soll. Wie diese Aussehen wird erstmal nicht näher definiert.
Ordoliberalismus sagt also aus, dass es gesetzlich Grenzen geben muss, in denen die Wirtschaft sich frei (liberal) entfalten kann.
Die Soziale Marktwirtschaft basiert teilweise auf dem Ordoliberalismus, wie so ziemliche jede Marktwirtschaft.
Ordoliberalismus sieht z.B. Subventionen nicht vor. Diese sind aber teilweise nötig um langfristige und nachhaltige Ziele zu erreichen, die kurzfristig wenig Erfolg versprechend wirken (nicht missverstehen, Subventionen können auch problematisch sein).
Eucken brachte das Leitbild des Ordoliberalismus auf die Formel: Staatliche Planung der Formen – ja; staatliche Planung und Lenkung des Wirtschaftsprozesses – nein
Hans-Rudolf Peters: Wirtschaftspolitik. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 151.
Könnte man so sagen, oder vielleicht besser "freie und soziale Marktwirtschaft".
Ein Begriff, der früher in Deutschland oft bemüht wurde, bevor die Neoliberalen und Wirtschaftslobbyisten ihren Einfluss auf die Politik ausgeweitet haben.
Freie und soziale Marktw. ist aber etwas anderes und hat mit Lobbyisten nichts zu tun.