Namenstag im "evangelischen Glauben? Mit welchem Hintergrung gibt es da Namenstage?
Hallo zusammen,
ein lieber Freund heisst Oliver. Und mir ist in diesem Jahr erstmals aufgefallen:
10.07.: Oliver (evangelischer Namenstag)
11.07.: Oliver (katholischer Namenstag)
Ob meiner Herkuft bin ich katholisch - und weiß, dass der Namenstag (zumindest ist es bei uns so) durchaus beachtet wird. Weil es für uns wichtig ist. Und nach meinem "Kenntnis-Stand" gibt es da immer auch einen Heiligen dahinter.
Nun glaube ich zu wissen..das es bei den "Luthrischen" keine "Heiligenverehrung" gibt - und damit doch eigentlich keine Namenstage.
Oder liege ich hier falsch? Kennen die "Luthrischen" doch "Heiligenverehrung" und damit auch Namenstage?
Grazie e Saluti
Fabi
4 Antworten
Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten, denn gerade im Nicht-Katholischen-Bereich gibt es ganz, ganz viele christliche Gruppierungen und Richtungen.
Allerdings spielt der Namenstag im Evangelischen und auch freikirchlichen Bereich keine große Rolle, da viele Gläubige die Heiligenverehrung grundsätzlich ablehnen.
(Die Gründe lasse ich mal außen vor - das würde den Rahmen sprengen!)
Interessant dazu ist folgender Satz bei wikipedia:
"Die Bedeutung des Namenstages nahm in der katholischen Kirche in der Zeit der Gegenreformation noch zu. Auch um sich von Protestanten abzuheben, sollten sich die katholischen Gläubigen regelmäßig und festlich einer innigen Verbindung mit dem jeweiligen Namenspatron vergewissern."
Klingt also eher so, dass die katholische Kirche dadurch eine Art "Alleinstellungsmerkmal" erreichen wollte - und das ist ihr größtenteils auch gelungen. (Was immer das auch in diesem Bezug wert sein mag...)
Heiligenverehrung und somit auch Namenstage finden in der Bibel ebensowenig eine Stütze, wie Geburtstage.
Päpste feiern oft nicht ihren Geburtstag, sondern ihren Namenstag. Begründung: Geburtstag sei ein „weltliches Datum“ (Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberger Nachrichten), 22. Mai 1985).
Es wird übersehen, dass auch der Namenstag ein „weltliches Datum“ ist, da Menschen und nicht Gott jedem Kalendertag einen anderen „Heiligen“ zugeordnet haben.
Liebe Grüsse ...
Es „handelt sich dabei um den Todestag des Heiligen“ — stimmt. Aber nicht Gott hat bestimmt, dass dieser Tag in den Kalender aufgenommen und gefeiert wird. Das haben Menschen bestimmt.
Gott hat bestimmt, dass NUR der Todestag Jesu immer am 14. Nisan gefeiert wird. Er hat keine weiteren Todestagsfeiern geboten.
LG ...
Ein verstorbener Kegelbruder, ein Artilleristen-Veteran, hat am Barbaratag nie gearbeitet, obwohl er "lutherisch" war. Das sind halt mehr Sentimentalitäten aus Tradition heraus!
das ist ausschließlich ein katholischer Brauch, der bei evangelisch-lutherischen und evangelisch-reformierten nicht gepflegt wird.
"da Menschen und nicht Gott jedem Kalendertag einen anderen „Heiligen“ zugeordnet haben."
Nicht Menschen haben das gemacht, sondern i.d.R. handelt es sich dabei um den Todestag des Heiligen, also um seinen Geburtstag im Himmel.