Namensänderung bei dem neuen selbstbestimmungsgesetzes bei divers?
Ich hatte heute eine Diskussion mit einer Kollegin bzgl des neues selbstbestimmungsgesetzes, in dem man ja sein Geschlecht beim standesamt und den Namen ändern kann.
Jetzt fragten wir uns, was gilt denn bei divers? Darf man dort einen genderneutralen Namen ändern? Genaueres konnten wir im Internet nicht finden bzgl. Der Namensanpassung.
2 Antworten
Da der Sinn des Selbstbestimmungsgesetzes war, die zwei Systeme derzeit (Transsexuellengesetz und Gesetz für Intergeschlechtliche) zu vereinen und klarzustellen, wie das ganze auf nichtbinäre anzuwenden ist: Ja, es wird höchstwahrscheinlich möglich sein, seinen Geschlechtseintrag allein aufgrund von Selbstbestimmung zu den beiden Optionen "Divers" und freigelassener Eintrag zu ändern, und im selben Zug auch den Namen zu ändern. Dieser kann geschlechtsneutral sein, dazu gibt es aber bisher nichts klares - Intergeschlechtliche, die die alte Regel benutzt haben, mussten nicht zu einem neutralen Namen wechseln.
Danke ich war der selben Auffassung. Sehe dem Ganzen gespannt zu
Tja, das wird noch spannend. In der Gesetzesbegründung steht, dass die gleichen Regeln für Vornamen gelten sollen, wie bei der Geburt. Und während früher die Zuordnung des Vornamens zu einem Geschlecht streng ausgelegt wurde, muss ein Standesamt heute üblicherweise eine Ablehnung damit begründen, dass der gewählte Vorname das Kindeswohl gefährden würde.
Wenn du nun aber zum Zeitpunkt der Änderung deines Geschlechtseintrages bereits volljährig bist und neue Vornamen bestimmst, kannst du ja schwerlich dein eigenes „Kindes-“wohl gefährden. Falls also Standesämter Vornamen ablehnen, darf man auf die Begründung gespannt sein. Mit einem geschlechtsneutralen Namen bist du vermutlich auf der sicheren Seite, dass das Standesamt das durchwinkt. In anderen Fällen … lassen wir uns überraschen.
Momentan kann das auch noch niemand versuchen, da das Gesetz erst am 1. November in Kraft tritt. Aktuell kann man sich nur für die Erklärung anmelden. Und dort ist sowieso erst einmal alles ganz unverbindlich.
Denkst du es kommt zu einer Welle der Anlehnung im November?
Keine Ahnung. Letztlich ist jedes Standesamt selbst dafür verantwortlich, die Gesetze korrekt umzusetzen. Was vermutlich dazu führen wird, dass in dem einen Standesamt Dinge durchgehen, die ein Standesamt weiter abgelehnt werden. Momentan habe ich aber vor allem den Eindruck, dass viele Standesämter sich bisher noch nicht nennenswert mit dem Gesetz auseinander gesetzt haben und die, die gerade nicht im Urlaub sind, mal irgendwas behaupten. Einige haben auch offen kommunziert, dass man erst im September oder Oktober Teamsitzungen dazu haben wird.
Ich bin auch gespannt was da passiert noch alles. Leider kenne ich noch keinen der das jetzt versucht hat. Ich denke das sorgt auch noch für viel Ärger