Nach dem Gymnasium und Studium "Alleswisser"?

11 Antworten

Ihr wisst und versteht also jegliche mathematische oder chemische Formel, ihr wisst und versteht die physikalischen Zusammenhänge, ihr könnt mindestens zwei Fremdsprachen und könnt alle Fragen zu Biologie von Anthropologie bis Zoologie wie aus dem Effeff beantworten und abrufen?

Nein, natürlich nicht.

Ich hab sowohl mein Abitur als auch Studiert und weiß sehr genau, dass ich immer noch nicht alles weiß. Sogar in dem Bereich, den ich studiert habe, weiß ich sicher mehr als manch anderer aber immer noch nicht alles.

Niemand auf der Welt weiß alles. Auch nicht alles in einem Bereich, einer Fachdisziplin oder einem Schulfach.

Das Abitur (und auch das Studium) nimmt für sich aber auch nicht in Anspruch, dass die Leute, die es absolvieren, letztlich allwissend sind. Das ist nicht mal das erklärte Ziel, schlicht weil jeder weiß wie unrealistisch es ist.


Y1982 
Beitragsersteller
 04.04.2022, 19:48

"Niemand auf der Welt weiß alles. Auch nicht alles in einem Bereich, einer Fachdisziplin oder einem Schulfach."

Man könnte aber zu diesem Schluss kommen, viele mit Abi und akademischen Graden wären Alleswisser Dr. Google.

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BeviBaby  06.04.2022, 21:45
@Y1982
Man könnte aber zu diesem Schluss kommen, viele mit Abi und akademischen Graden wären Alleswisser Dr. Google.

Ich weiß nicht auf welcher Basis du zu diesem Schluss kommen willst...

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Y1982 
Beitragsersteller
 06.04.2022, 23:03
@BeviBaby

Ich komme zu diesem Schluss aus eigener Erfahrung.

Mir ist Folgendes aufgefallen:

Persönlich kenne ich jemanden, der die gymnasiale Matura (CH) und studiert hat. Die gymnasiale Matura ist das Äquivalenz zum Gym-Abitur. Und den, den ich kenne, der hat ein sehr umfangreiches Allgemeinwissen. Klar, kein Mensch weiss alles. Auch er nicht. Aber wenn ich was nicht weiss und ich ihn zu einem Thema etwas frage, er hat die Antwort. Fast so wie Dr. Google. :-)

Vielleicht gehört er zu den Ausnahmen, keine Ahnung.

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BeviBaby  06.04.2022, 23:14
@Y1982

Das heißt du hast aus EINER PERSON die du zufällig kennst eine Regel gebastelt, die du jetzt meinst auf ALLE ANDEREN, die das Abitur haben, auch anwenden zu müssen?

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Ich würde es mal so sagen:

Was die Schulbildung angeht, weiß man von dem ganzen theoretischen Zeugs nach dem Gymnasium natürlich mehr, als in jeder anderen Schulform. Alltagsdinge wie gesunde Ernährung, finanzielle Intelligenz etc. lernt man natürlich nicht, dafür aber noch mehr Integral-/Differenzialrechnung und tiefgreifende Analysen von Goethe und Schiller. Aber das ist halt Kritik am Schulsystem.

Wenn es dann in die Berufsausbildung geht, dann beschreibe ich es gerne leicht scherzhaft so: Wer eine Berufsausbildung in einem Betrieb macht, kann nachher nix, aber das richtig gut, wer studiert kann alles, aber nix davon richtig.

Warum? In einer Ausbildung lernst du halt direkt in der Praxis. Das, was du lernst, kannst du danach auch in der Praxis. Es fehlt aber etwas die Abstraktion. Wer etwas vergleichbares studiert, abstrahiert viel, hat viel Theorie, lernt viel mehr, hinter die Dinge zu gucken. Und dieses Abstrahieren hilft auch, schneller fachfremde Dinge zu verstehen, ohne Wissen darüber zu haben. Ein Ingenieur ist halt immer noch ein Ingenieur und ein Arzt ist ein Arzt, es fällt aber oftmals unter Studierten leichter, sich Dinge gegenseitig zu vermitteln, sowohl vom Erklären als auch von der Auffassungsgabe her, so zumindest mein Eindruck. Dafür kommst du aber von der Hochschule in den ersten Job und musst erstmals praktisch das Gelernte umsetzen - ja und ich würde mal sagen, die gleichen Aufgaben, wie einem Ausgebildeten fallen dir anfangs sogar schwerer, weil du immer nur Theorie hattest - wenn du einmal Fahrt aufgenommen hast, bist du mit einem Studium breiter und tiefer in der Materie aufgestellt und entsprechend besser.


Y1982 
Beitragsersteller
 06.04.2022, 18:59

Zusammengefasst bedeutet das ja nichts anderes als: Unter dem Strich sind Akademiker die Elite, die sich eine goldene Nase verdienen und die die hart arbeitenden einfachen Arbeiter herumdelegieren und wie eine Zitrone auspressen.

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volker79  06.04.2022, 19:30
@Y1982

Nicht zwangsweise. Im Durchschnitt vielleicht ja. In vielen Eingruppierungsschemata, insbesondere im öffentlichen Dienst, werden Studienabschlüsse über Ausbildungen gestellt, selbst wenn die Qualifikation die gleichen sind und gerade in den Naturwissenschaften sucht man oftmals Studierte, da man im Studium mehr auf das Abstrahieren als auf eine Vertiefung einer schmalbandigen Praxis in der Ausbildung setzt.

Es gibt aber auch Ungelernte, die mit Top-Geschäftsideen oder auch angestellt zur richtigen Zeit am richtigen Ort und einer viel gesuchten Kenntnis zu großem Wohlstand gekommen sind.

Wenn man so vor sich hinlebt, kann man sagen, aufgrund der Art der Ausbildung ist ein Studium für hochbezahlte Jobs jedenfalls ein verstärkender Faktor. Aber am Ende ist jeder seines eigenen Glückes Schmied.

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earnest  06.04.2022, 21:35
@Y1982

Zusammenfassungen solltest du wohl noch ein wenig üben.

Und ich dachte, das lernt man in der Schule...

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Y1982 
Beitragsersteller
 06.04.2022, 22:15
@earnest

Ich hatte es bewusst so zusammengefasst, auch wenn es keinen direkten Bezug hat. Grund: Weil es im realen Leben oftmals exakt so zutrifft. Da die Theoretiker, die Bildungselite (mit Abi und akademischen Abschlüssen), die in der Regel sehr gut verdienen und die die einfachen Arbeiter delegieren und deren Niedrig(st)löhne (Anmerkung: Null Wertschätzung der Eliten für die Malocher) bestimmen, und dort die Praktiker, die Malocher, die - je nach Branche - sogar noch ihre körperliche Gesundheit ruinieren. Letztere sind die Gelackmeierten. Hat mit dem Thema hier zwar keinen direkten Zusammenhang, indirekt aber durchaus.Dies nur zur Erklärung, weshalb meine Zusammenfassung keinen direkten, aber einen indirekten Kontext zu der Antwort von @volker79 hat.

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Nein, wie denn auch.

Aber das weißt du doch auch selbst.

(Ich zum Beispiel weiß nicht einmal genau, was ich alles NICHT weiß.)

All das ist auch überhaupt nicht der Anspruch des Abiturs.

Gruß, earnest


Y1982 
Beitragsersteller
 06.04.2022, 18:42

Das ist mir schon klar; kein Mensch kann alles wissen. Aus dem Grund habe ich ja Anführungszeichen gesetzt. Es geht mehr darum, ob man tatsächlich nach und mit Abitur so viel Allgemeinwissen hat, so dass man einerseits überall (MINT, Geistes- und Sozialwissenschaften usw) mitreden kann und andererseits jede/r damit fähig ist, alles Beliebige studieren zu können. Sei es Mediziner, Architekt, Ingenieur, Physiker, Chemiker etc. Das meine ich mit "Alleswisser-Besserwisser".

Gruß

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earnest  06.04.2022, 19:33
@Y1982

Das glaube ich nicht.

Wenn ich mich da mal als Beispiel nehme: Ich wäre in Mathe grandios gescheitert. Nicht nur in Mathe...

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Du hast ein vollkommen falsches Bild aufgebaut.

Mit dem Abitur hat man die Reife erworben, ein Studium zu beginnen.

Kein Abiturient hat in den ganzen von dir aufgezählten Fächern umfassende grundlegende Expertenkenntnisse. Ein guter Abiturient kann aber Wissen einschätzen und überprüfen.

Ich finde es langweilig, erst falsche Behauptungen aufzustellen um dann eine bestimmte Gruppe von Menschen niederzumachen.


Y1982 
Beitragsersteller
 06.04.2022, 21:19

Ja, mag sein dass ich ein falsches Bild von Abiturienten und Akademikern habe, aber wo mache ich bitte eine bestimmte Gruppe von Menschen nieder?

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Hallo,

weder nach dem Abi, noch nach dem Studium ist man ein Alleswisser.