Muss man bei einer Angststörung trotzdem Referate halten in der Schule?
Möchte meinen Realschulabschluss nachholen an einer Abendschule. Die letzten 2 Jahre konnte ich dies leider nicht nachholen durch meiner Angststörung.
Mein Ziel ist es nächstes Jahr damit anzufangen mich an einer Abendschule anzumelden. Jedoch habe ich durch meine Angststörung das Probleme vor anderen ein Referat zu halten, dementsprechend frage ich mich ob man mit der Schule etwas Vereinbaren kann so etwas nicht vor der ganzen Klasse zu machen, wenn es dazu kommt (Kenne mich nicht mit Abendschulen aus und weiß daher nicht ob man so etwas überhaupt machen muss). Schließlich ist es ja nicht aus Lust und Laune das ich sowas nicht kann sondern liegt an meiner Erkrankung und das ich so etwas nicht von heut auf morgen überwinden kann.
Eigentlich müsste das ja gehen, denn man kann ja nicht jeden Schüler mit verschiedenen Krankheiten gleich behandeln das ist ja absolut unrealistisch.
Ich bin bereit meine angst zu überwinden, jedoch in meinem Tempo und in kleinen Schritten.
Vllt hat jemand schon Erfahrung mit Angststörung und dem Umgang in Schulen und könnte mir dazu etwas sagen/Tipps geben? :)
4 Antworten
Das musst du mit der Schulleitung und dem Lehrer besprechen. Vielleicht sind sie einverstanden, vielleicht aber auch nicht.
Zu einem Realschulabschluss gehört es, vor einer Gruppe sprechen zu können. Wenn du das nicht kannst, könnte eine Lehrerin dir dafür eine entsprechend schlechte Note geben. Wenn du die durch andere gute Noten ausgleichst, ist alles okay.
Wenn du dich nächstes Jahr anmelden willst, hast du 18 Monate Zeit. Das Ziel, bis dahin vor Menschen zu sprechen, ist realistisch.
Ich bin bereit meine angst zu überwinden, jedoch in meinem Tempo und in kleinen Schritten.
Das verstehe ich. Das Leben erfüllt einem nicht alle Wünsche und die Hoffnung, dass sich Schulsystem nach dir richtet, ist nicht sehr realistisch.
Ich kenne das Problem von verschiedenen psychischen Beeinträchtigungen: so lange man Betroffen ist, erscheint das Gebirge riesig und unüberwindbar. Sowie man es geschafft hat, staunt man, wie klein das Sandkorn war.
Leider bringt es nichts, dir von außen zu erzählen, wie klein der Schritt ist und wie harmlos eine Gruppe beim Zuhören ist.
Viel Erfolg!
Sprich mit deinem Therapeuten.. Mit einem entsprechenden Attest ist es sicher möglich.
Das bildest du dir nur ein, Versuch mal gezielt aus deiner Komfortzone zu kommen, dann geht das ganz schnell weg.
Boahhhh…. „Versuch mal zu joggen Papa… du kannst das“. *PAPA HAT BEINE AMPUTIERT*
Du verwechselst Angststörung mit Angst. Gesunde Ängste sind unangenehm, aber wenn man erwachsen wird, lernt man sie auszuhalten und sich nicht von ihnen an der Nase herumzuführen lassen.
Eine Angststörung ist wie eine Phobie etwas anderes. Stell dir vor, jemand stößt dich von einer 200m hohen Klippe, ohne Fallschirm. Er ruft dir zu, dass alles okay ist und der Aufprall ganz harmlos und ungefährlich wird. Er verspricht das hoch ne heilig und er hat noch nie gelogen.
Trotzdem wird kein Mensch ruhig und geschmeidig bleiben, wenn er den Boden auf sich zuraten sieht. Das wird auch dann der Fall sein, wenn er das schon zum zweiten oder dritten Mal macht.
Eine Angststörung ist pathologisch, also eine ernst Erkrankung. Mit „Komfortzone“ hat das nichts zu tun. Als Gesunder, bzw. ohne Ausbildung kann man sich das kaum vorstellen. Wieso sollte ein Vortrag vor total harmlosen Mitschülern ein Problem sein? Man ist ein wenig aufgeregt, was soll’s?! Mit einer Angststörung kommt es einem aber sehr schrecklich vor.
Die Betroffenen leiden extrem. Das kann einen vollkommen arbeitsunfähig machen. Die Behandlung ist hart und kann langwierig sein. „Einbildung“ ist das nicht und niemand sucht sich das aus oder bleibt aus Faul- oder Trägheit erkrankt.
Wenn du ein Attest hast könntest du bestimmt alternativ auch eine Hausarbeit schreiben. Aber trotz (starker) Angststörung ist bei bedarf wie z.B. Tavor eine Präsentation kein Problem.
Eine Tablette 0.5 mg macht mich so müde das ich danach wie schlaftrunken durch die Gegend wandere. Die 8mg Tablette welche ich beim ersten Mal bekam hat mich direkt ausgeknipst. Da war ich nicht nur schläfrig sondern bin bewusstlos gewurden.
Wenn man ein Referat halten soll/will dann muss man aber wach sein sonst vergeigt man es. Da ist Müdigkeit unpraktisch.
Manche finden eine Dosis, die die Angst erträglich macht und noch nicht schläfrig macht. Andere nicht.
Ich mache eine möglichst großen Bogen um Tavor, weil ich 2 Personen in der Familie haben, die damit (nicht: deswegen) bleibend in den Abgrund rutschten. Da kam allerdings auch Alkohol ins Spiel. Böser Fehler.
Ideal wäre es, der FS fände eine stabile Lösung in sich ohne externe chemische Unterstützung.
Voraus gesetzt man schläft dank der Nebenwirkungen nicht vorher ein.