Müssen Hermes Zusteller das Paket direkt vor die Haustür bringen?

3 Antworten

Ich versteh das nicht 😄

Die anderen 12.000 Leute, die oben an ihrer Wohnungstüre warten, vermutlich auch nicht?

Für dich ist es einmal am Tag runter laufen. Für ihn ein Vielfaches am Tag hoch - komm dem Zusteller doch (wörtlich gesehen) etwas entgegen...


Alizzlee 
Beitragsersteller
 16.10.2023, 15:08

Ich zwinge ihn ja nicht dazu hochzulaufen. Der ist so schnell dass ich nicht reagieren konnte. War nur ne allgemeine Frage.

Laut Hermes selbst, paketda, ökotest sowie Anwaltsinformationen muss ein Paketbote die Sendung an der Wohnungstüre übergeben.

Dabei ist egal welches Stockwerk.

Zitat Hermes FAQ:

"Wird meine Ware in die Wohnung geliefert? Wir liefern Ihre Ware bis an den Wunschplatz, egal ob in den Keller oder den dritten Stock."

In einem Mietshaus mit mehreren Parteien ein Paket unten am Eingang abzulegen ist immer ein Risiko, jeder der vorbei geht kann es mitnehmen. Auch wenn der Paketbote vorher klingelt und dann einfach ablegt!

Zudem braucht der Paketbote (jetzt wieder, nach corona) eine Unterschrift vom Empfänger.

Und wer jetzt meint "der arme Paketbote muss so viel laufen" ... nun ja, DAS IST SEIN JOB!

Woher ich das weiß:Recherche

Kerybaby  30.06.2024, 23:37

Noch ein Nachtrag:

AGB von Hermes, Paragraph 2.4:

Die Zustellung erfolgt an den auf der Sendung angegebenen Adressaten durch persönliche Übergabe gegen Unterschrift des Empfängers.

Er hat sich den Job doch ausgesucht....ich liefer Essen aus nebenbei und beschwere mich auch nicht wenn z.B. ich mal in den 5. Stock hoch muss. Wenn man ein Problem damit hat oder faul ist sollte man so einen Job einfach nicht ausüben.


RedBearUK  16.10.2023, 21:34

Genau - nebenbei machst du das. Jetzt stell' dir das ganze mal aus Sicht eines Paketboten vor:

  • Wiegen die meisten deiner Essenslieferungen weniger als 5kg?
  • Bekommst du oft (oder sogar meistens) Trinkgeld für deine Lieferungen?
  • Kannst du jemanden direkt kontaktieren, wenn du die Lieferadresse nicht sofort findest?
  • Hast du vielleicht sogar die Telefonnummer des Bestellers?
  • Hast du weniger als 10 Anlieferadressen pro Fahrt?
  • Sind deine Fahrzeiten länger als die Wegezeiten zum Besteller?

Kannst du mehr als 3 Fragen mit "ja" beantworten (und ich wette, dass es sogar 5 oder 6 sind), dann lies' einfach mal weiter.

Stell' dir jetzt nochmal den Paketboten vor (und zwar unabhängig vom Dienstleister) und dazu das vollgepackte Lieferfahrzeug. Da finden sich von der kleinen Schuhschachtel, die nicht viel mehr als eine Pizza wiegt bis hin zu Paketen mit 30kg und mehr alles an Waren, die auch gerne mal bei ausgefallenem (oder nicht vorhandenem) Aufzug in den dritten, vierten Stock oder höher getragen werden sollten.

Die Kollegen (und da gibt es bei manchen KEP-Dienstleistern wirklich gehäuft "schwärzere" Schafe als bei anderen) arbeiten zum Mindestlohn (oder darunter, weil Überstunden regelmäßig nicht bezahlt werden) oder als Scheinselbständige.

Die sind nicht faul - die kämpfen ums Überleben, weil sie irgendwie die Kohle für die nächste Miete und die Lebensmittelration heranschaffen und ihre tägliche Lieferquote erfüllen müssen.

Ich will die wirklich nicht alle in Schutz nehmen - allerdings hat jeder einzelne einen Grund, warum ein Arbeitsauftrag nicht gut oder gar unzureichend ausgeführt wurde - neben den Gründen, warum es vielleicht nicht zu mehr als "nur" Auslieferungsfahrer zu werden, gereicht hat (oder zusätzlich als Nebenjob Auslieferungsfahrer, wie bei dir, zu sein).

superdogi  08.11.2023, 23:25
@RedBearUK

Wenn der Paketzusteller unzufrieden mit seinem Job ist, kann er ja wechseln. Falls er das nicht tut, kann er ja gar nicht so unzufrieden sein.

blackand123  09.11.2023, 09:44
@RedBearUK

Jobs gibts wie Sand am Meer. Niemand zwingt die Leute Paketzusteller zu werden.

Lucifira  21.08.2024, 13:40
@RedBearUK

Herzlich willkommen in der Arbeitswelt! In keinem Job kommt dir irgendwer entgegen, trotzdem muss man seinen Job vernünftig und ordentlich ausführen! Oder willst du, dass der Chirurg bei deiner OP rumpfuscht, weil er überarbeitet und unglücklich mit seinem Job ist? Oder willst du später im Altenheim mal ne Woche im Zimmer eingepinkelt liegen gelassen werden, weil das Pflegepersonal auch keine Zeit mehr für dich hat? Und Pflegekräfte bekommen auch nur einen Hungerlohn für das, was sie leisten. Die müssen auch irgendwie ihre Kohle für die Miete ranholen.

Oder denkst du ich als Verkäuferin bekomme von irgendeinem verwöhnten Kunden Anerkennung und jemand kommt mir entgegen und legt Ware wieder dahin zurück, wo sie hingehören, wenn sie sich doch umentscheiden? Ich muss auch den ganzen Tag durch den Laden laufen und die Sachen wegräumen, die Kunden einfach irgendwohin schmeißen, am besten, bevor sie auftauen und ich sie wegschmeißen muss. Trotzdem muss ich das machen und auch ordentlich machen und auch jeden freundlich kassieren. Arbeit ist in den meisten Fällen eben kein Ponyhof.

Und wenn der Paketzusteller zu faul für seinen Job ist, soll er doch lieber Bürgergeld kassieren und damit aber wenigstens den anderen Leuten nicht den Feierabend erschweren, die den ganzen Tag hart gearbeitet haben und sich dann noch kümmern müssen, dass Paketzusteller ihren Job richtig machen und ihre Pakete bekommen.