Mit welchen Samenkörnern wie züchtet man die Weinreben ohne Körner, woraus entstehen diese Pflanzen bzw Trauben wenn es keine Samenkörner gibt zum Keimen?
6 Antworten
Obst wird generell vegetativ vermehrt. Kein Apfelbaum entsteht aus einem Samen. So auch kein Weinstock.
Das Problem bei Sämlingen besteht darin, dass man nicht weiß, welche Sorte der Befruchter war. Die Eigenschaften der Früchte sind also unvorhersehbar. Da Obstbäume sehr lange benötigen, bis sie Früchte tragen und bis dahin aufwendig gepflegt werden müssen, ist das Risiko zu groß.
Man züchtet daher sogenannte Unterlagen (aus Stecklingen), auf die man Zweige der gewünschten Sorte aufpropft. Der entstehende Obstbaum hat die Wuchseigenschaften der Unterlage und die Früchte der aufgepfropften Sorte. Genauso werden auch Weinstöcke vermehrt. Samen sind dazu nicht erforderlich. Bei Wein ist die Unterlage besonders wichtig. Die Unterlage ist verantwortlich für die Resistenz gegen die Reblaus - ein Schädling, welcher den Weinanbau in Deutschland zeitweise komplett zu Emliegen gebracht hat.
Ich habe selbst einen Rebstock mit kernlosen Trauben und die kriegen keine Hormone und schmecken hervorragend.
Gezüchtet wurden solche Sorten natürlich durch Kreuzung von Sorten mit Kernen. Das Züchtungsprodukt muss dann aber, wie die anderen Sorten auch, durch Veredeln vermehrt werden. Dabei wird ein kleines Stück Zweig, ein Edelreiser, mit einer Wurzelunterlage verbunden und verwächst mit dieser. Der Weinstock, oder der Apfelbaum, oder jedes andere Obst besteht also immer aus zwei Pflanzen; die Wurzelunterlage und die Edelsorte, der Teil der Früchte trägt.
Die Aussaat von Kernen würde zwar zu Pflanzen derselben Art führen, die Früchte würden sich aber erheblich von denen der Eltern unterscheiden: Meist wären sie uns zu klein zu sauer, etc. Nur ganz selten wäre mal was Gutes dabei, und das wird dann vielleicht als neue Sorte weitervermehrt aber eben auch wieder durch Veredeln.
Ergänzend: Die Pflanzen werden auch robuster durch geeignete Unterlagssorten.
Was die Reblaus angeht hast du Recht, ansonsten aber nicht immer robuster: Im kommerziellen Obstbau werden z.B. schwach wachsende Unterlagen verwendet, damit die Bäume klein bleiben. Wenn das mit dem Wachstum nicht so funktioniert, stecken sie dann zwar ihre überschüssige Energie in mehr Früchte, die ja auch leichter zu ernten sind, aber robuster sind solche Bäumchen nicht, sie sind eher anfälliger gegen Schädlinge und Krankheiten und können sich nicht so gut gegen Begleitflora durchsetzen. Aber dafür gibt es ja die Segnungen der Chemie...
Man kann aber sagen, dass die Eigenschaften der Unterlage gezielt für den jeweiligen Zweck eingesetzt werden.
Man braucht dazu gar keinen Samen. Es gibt eine ganze Reihe von Pflanzen, die sich auch ungeschlechtlich vermehren lassen – die sät man also nicht, sondern man vermehrt sie durch Ableger, Stecklinge, oder – Hobbygärtner kennen das – durch Aufpfropfen. Und mit Trauben macht man das auch. Man nimmt dabei den Trieb einer bestehenden Pflanze und pfropft ihn auf einen bestehenden Weinstock. Daraus entsteht dann eine komplette neue Pflanze. Genetisch ändert sich dadurch überhaupt nichts – eine Ablegerpflanze ist immer ein Klon der Ursprungspflanze. Mit Trauben funktioniert das generell ganz gut.
hier weiter dazu:
https://www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/20318/mit-welchen-samen-zuechtet-man-kernlose-trauben/

Weinreben werden nie aus Samenkörner gezogen, auch nicht die Sorten mit Kernen. Der Grund liegt in der Reblaus. Dieser Schädling wurde im 19. Jahrhundert aus Amerika eingeschleppt und greift die Wurzeln der Weinrebe an.
Als Schutz vor der Reblaus werden resistente Unterlagsregen verwendet, auf die die Edelreiser aufgepfropft werden.
Sämtliche modernen Weinstöcke werden auf diese Art vermehrt.
Hhhmmmm... Neue Weinsorten werden schon normal gezüchtet. Vermehrt wird dann via Klon.
Man benutzt Ableger von zufällig mit der Eigenschaft "kernlos" entstandenen Pflanzen. Diese werden auf Unterlagen, andere Weinstöcke, aufgepropft. So ähnlich wie bei fast allen anderen Obstbäumen.
Bananen haben auch keine Kerne, die werden auch über Ableger vermehrt.
Bananen haben von Natur aus keine Kerne - was für ein Vergleich ist das denn bitte?
Bananen haben von Natur aus sehr dicke Kerne, die für uns weggezüchtet wurden. Unsere Obstbanane ist ein Klon, Ableger mit dem Namen Cavendish.
Übrigens sollte man kernlose Trauben meiden. Die Kerne erzeugen ein Wachstumshormon, welches die Traube groß und saftig werden läßt. Fehlen die Kerne (durch Züchtung), bleiben die Trauben entweder klein, oder sie müssen künstlich mit Hormonen gespritzt werden.