Missionieren?

Lichtarbeit  06.08.2024, 16:26

Nachfrage: Wer hat denn bitte gesagt, dass man missionieren soll? Was du meinst, ist Predigen, oder meinste nicht?

Hummel123539 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 16:30

Halt den Glauben verbreiten. Meine ich

8 Antworten

Ich denke du machst dir zu viel Druck, da du das missionieren nicht ganz richtig verstanden hast.

,,Gehet hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium" ist ein Zitat von Jesus Christus, das im Zusammenhang mit dem Wachstum von Kirchen oft zitiert wird. Dieser Auftrag kann auf einzelne Menschen einen immensen Druck auslösen. Genau weil sie den Kern der Missionierung nicht verstehen, bzw. falsch Interpretiert haben. Eine Frage! Warum möchtest du einen Menschen überzeugen, der bereits das Evangelium kennt, von Jesus gehört hat und ihn sein halbes Leben lang abgelehnt hat, obwohl er selbst Gott in seinem Herzen erkennen könnte?

Das Wort „missionieren“ z.B. kommt in der Bibel, gar nicht vor. Kein Mensch kann einen anderen „missionieren“. Denn das Wort „Mission“ bedeutet „Sendung“, und gemeint ist damit Gottes ganz eigene Mission: Gott hat eine Mission, nämlich die Welt durch Liebe zu verändern. Und er sendet Menschen, um diese Mission in die Tat umzusetzen. Menschen sollten also nicht andere missionieren, sondern sie sollten sich „missionieren lassen“ also senden lassen von Gott. Wir Christen sind lediglich dazu berufen das Evangelium zu verkünden. Nur, das Evangelium ist doch dort wo du lebst bekannt oder etwa nicht? Die Menschen die du "überzeugen" willst kennen doch das Evangelium oder es liegt ihnen zumindest vor oder nicht? Lehnen sie das Evangelium nicht bereits die ganze Zeit ab?!

Jesus zum Beispiel redet im Neuen Testament mehr als 25 Mal davon, dass er von Gott gesendet wurde. Und dann sendet er selbst seine Jünger. ,,Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern" (Mt 28,19): Die christliche Missionstätigkeit gründet sich auf diesen Befehl das Evangelium zu verkünden. Nur, an keiner Stelle steht das du jemanden zu überzeugen hast! Es steht lediglich geschrieben das du Menschen davon erzählst, die nie etwas von Christus gehört haben. Diese Menschen stehen dann selbst vor der Wahl. Lehnen sie Gott in ihrem Herzen ab, dann ist es nicht unsere Aufgabe sie eines besseren zu belehren oder gar überzeugen zu wollen.


Hummel123539 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 16:18

Und wenn diese zwar davon gehört, aber es nicht verstanden haben? Nichts von der Liebe und so wissen?

Nefesch  06.08.2024, 22:13
@Hummel123539

... dann kannst du ihnen sagen, was du mit Jesus erlebst und wie du über ihn denkst. Und wenn sie dann signalisieren, dass sie das nicht interessiert, dann lass sie. Und wenn du Gott bittest, dir Gelegenheit zum Zeugnis, zum Bekennen zu geben, dann wird er es tun. Aber achte darauf, was der Heilige Geist dir zeigt, was und wann du Zeugnis geben sollst, damit du nicht lästig wirst und der Name Gottes verunglimpft wird.

SebastianS483  06.08.2024, 23:40
@Hummel123539

Hummel, sie wissen es sehr wohl und sie ignorieren es dennoch. Ich erkläre es dir so genau wie möglich. Tut mir leid das der Text etwas länger wird.

An einem Punkt spricht das Neue Testament von der universellen Schuldigkeit der Menschen. Es spricht davon, dass Christus in eine Welt gekommen ist, die Gott bereits kannten, Ihn aber abgelehnt hatten! Christus sagte: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken … Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder“

Die römisch-katholische Kirche begann in der Entwicklung ihrer Moraltheologie irgendwann zwischen überwindbarer und unüberwindbarer Unwissenheit zu unterscheiden. Überwindbare Unwissenheit kann von dem Menschen selbst erkannt und überwunden werden und ist daher nicht zu entschuldigen, während unüberwindbare Unwissenheit, die vom Menschen nicht erkannt und daher auch nicht überwunden werden könne, durchaus zu entschuldigen sei.

Nehmen wir an, ein Mann würde mit dem Auto von Deutschland nach Italien fahren. Als er in der Schweiz ankommt, überfährt er eine rote Ampel, woraufhin er von einem Polizisten angehalten wird, der ihm einen Strafzettel verpasst. Der Autofahrer protestiert und sagt: „Ich wusste nicht, dass es in der Schweiz verboten ist über rote Ampeln zu fahren, ich komme aus Deutschland.“ Würde ihn dieser Vorwand vor einer Strafe bewahren? Vermutlich nicht. Jeder, der mit seinem Auto in ein anderes Land oder einen anderen Staat fährt, ist dafür verantwortlich, sich im Voraus über die dortigen Verkehrsgesetze zu erkundigen. Schließlich werden staatliche Gesetze nicht in irgendwelchen geheimen Tresors verschlossen, sondern jeder hat die Möglichkeit, sich über sie zu informieren. Die Unwissenheit des Autofahrers wäre also eine überwindbare Unwissenheit gewesen, weshalb sein Fehlverhalten nicht zu entschuldigen ist. Gleiches verhält sich auch hier, sie kennen alle dieses Buch und sie lehnen es ab.

Aber glaubst du wirklich Gott wüsste das nicht bereits? Das Christentum, das studieren der Schrift, das auseinandersetzen damit, das alles ist Teil der Prüfung. Gott weiß das nicht alle Menschen freiwillig zu ihm kommen werden.

Im Neuen Testament offenbart sich Gott nicht mit den Worten "Hallo, ich bin Gott, alles gut bei euch? Ich zeige euch mal anhand meiner Macht, dass ich es bin." Stattdessen fordert Gott die Menschen auf, durch eigenes Nachforschen und Erkennen der Hinweise, die er über seit den ersten Kapitelen der Bibel gestreut hat, ihn als Gott in der Form von Jesus zu sehen. Ein Christ soll durch die Hinweise, die Gott streute in der Gestalt Jesus, ihn durch seinen eigenen freien Willen und sein Herz erkennen. Wer also Gott nicht als Jesus in einer Manifestation des geistigen Gottes erkennt, besteht diese Prüfung nicht. Daher sagt Jesus auch: "Niemand kommt zum Vater außer durch mich"

Du kannst die Gottlosigkeit nicht beenden und Menschen überzeugen. Das "überzeugen" des Menschen, das kann nur einer und er tut es nur wenn man ihn aus freien Stücken um Errettung bittet.

Aber hat der Herr selbst, als er sich als Mensch offenbarte alle überzeugen wollen? Hat er die Priesterkaste die ihm im Herzen verflucht haben überzeugt? Er hätte es zun können und dennoch hat er es nicht getan!

Gott will das die Menschen freiwillig ihn im Herzen erkennen und sich nach seiner Liebe sehnen. Weder du noch ich, haben die Möglichkeit Menschen zu überzeugen und auch nicht die Propheten. Nicht mal Christus selbst wollte alle "überzeugen" oder "missionieren"! Wir können von der Liebe Gottes sprechen, ja! Erkennen müssen es die Menschen die unsere Botschaft hören immer selbst. Nicht du Hummel hast die Menschen im Stich gelassen - sie waren und sind bereits verloren, das offensichtliche liegt für alle zugänglich da und Gott weiß das.

Nehmen wir das was der Apostel Paulus beschreibt und Theologen als „allgemeine Offenbarung bezeichnen.

„Dabei ist doch das, was man von Gott erkennen kann, für sie deutlich sichtbar; er selbst hat es ihnen vor Augen gestellt. Seit der Erschaffung der Welt sind seine Werke ein sichtbarer Hinweis auf ihn, den unsichtbaren Gott, auf seine ewige Macht und sein göttliches Wesen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung, denn trotz allem, was sie über Gott wussten, erwiesen sie ihm nicht die Ehre, die ihm zukommt, und blieben ihm den Dank schuldig. Sie verloren sich in sinnlosen Gedankengängen, und in ihren Herzen, denen jede Einsicht fehlte, wurde es finster.“

Lass gut sein Hummel, du quältst dich nur selbst damit. Ja rede von der Liebe Gottes und zu deiner Liebe ihm gegenüber. Aber lass ab von dem Gedanken Menschen retten zu müssen.

Wenn deine Gedanken dich beschimpfen, dann sind sie nicht von Gott. Und als Christ soll man nicht irgendeinen Glauben verbreiten, sondern den katholischen. Und der Glaube wird sowieso niemandem aufdrängt. Vielmehr wartet auf Ansätze, die vom Gegenüber kommen, auf denen man dann langsam bauen kann.

Du kannst durch dein christliches Vorbild vermutlich mehr Menschen erreichen, als wenn du aktiv versuchst, die Menschen zu missionieren.

Du brauchst dringendst eine psychiatrische Intensivbehandlung !

"Religion", das Abfeiern von Phantasiewelten und Phantasiefiguren ist nur ein Hobby unter vielen Anderen.

Du kannst Deine "Götterchen" abfeiern wie Du willst, wähnst Du Dich aber gezwungen Dein "Götter" - Hobby Anderen aufzudrängen bist Du sowohl aufdringlich als auch psyschisch krank.

Du leidest unter Zwangsgedanken. Such dir ärztliche Hilfe.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.