Menschenbilder leichter erklärt?

2 Antworten

Zwischen Aristoteles wie Descartes und Freud gibt es den gewaltigen Unterschied, dass die beiden ersten philosophisch-idealistische Dualisten sind, die eine scharfe Trennung zwischen Materie und Geist machen, wobei Geist die leitende, Materie die eher bremsende Kraft ist, bei Freud aber diese Trennung nicht stattfindet und auch der Körper, die Emotionen eine viel stärkere Rolle spielen. Dabei unterscheiden sich Aristoteles wie Descartes von anderen philosophisch-idealistischen Dualisten dadurch, dass sie stark empirisch orientiert sind. Für sie jedoch ist der Mensch geistgeleitet. Die Forschung Freuds untersucht genau diese "Selbstverherrlichung" des Menschen und erforscht, wie weit emotionale Prägungen das Handeln des Menschen leiten und der Kopf eher die Begründungen nachreicht, d.h. zum Teil sich selbst belügt.

Oh, das ist ein Programm! Mal einige Hinweise in Kürzestfassung, dann kannst du selbst weiterforschen:

  • Aristoteles: Der Mensch ist ein Wesen, das seine Triebe mit Hilfe der Vernunft lenken kann, das die Fähigkeit hat, mit Hilfe der Sinnesorgane sich in der Welt zu orientieren und das ein "zoon politikon" ist, ein politisches, soziales Wesen, das seine Lebensformen zusammen mit anderen gestalten kann.
  • Descartes: "Ich denke, also bin ich": Rationalismus. Der Mensch ist das Verstandeswesen.
  • Freud: Der Mensch ist ein gespaltenes Wesen. Stärkste Kraft in ihm ist das "Es" (Triebe, v. a. Selbsterhaltungstriebe, Sexualtrieb), das nach sofortiger Befriedigung verlangt. Zweite Instanz ist das "Ich", das sich in der Umwelt orientiert und verstandesmäßig organisiert ist. Dritte Instanz ist das "Überich", das Gewissen, die Moral, das ein Handeln als erlaubt oder moralisch verboten einstuft. Nach Freud wird das Kind als "Es"-Wesen geboren. Erst in der Erziehung kann es ein stabiles Ich und ein Überich entwickeln. Anfangs und bei gescheiterer Entwicklung "ist der Mensch nicht Herr im eigenen Haus".

hutten52  24.11.2018, 12:22

... gescheiterter ...

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