Meine These: Im Atheismus gibt es keine Moral. Seht ihr es ebenfalls so?

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Richtig, im Atheismus gibt es keine Moral. Atheismus ist an sich ja keine Religion mit Geboten und Verboten, es gibt keine Sünde, keine Einteilung in Gut und Böse. Atheismus bezeichnet nur den Nichtglauben an Gott oder Götter.

Auch wenn der Atheismus an sich natürlich keine Moral beinhaltet, haben Atheisten aber selbstverständlich auch Moralvorstellungen wie jeder andere Mensch. Du kannst nicht behaupten, ein Mensch hätte keine Moral, nur weil er Atheist ist.

Trollig!

Aber meine Glückwünsche zum Versuch des Nachdenkens! Wenn Du noch ein paar Jährchen übst und es vielleicht auch mit etwas Bildung als Grundlage versuchst, kommt bestimmt irgendwann etwas Sinnhaftes dabei rüber.

Glück auf


AKPli 
Beitragsersteller
 17.12.2022, 06:40

Bildung als Grundlage.

In der NS-ZEIT gab es auch Bildung. Die Menschen hatten dort Bildung als Grundlage. Da sagt man jedoch: Nein! Das sind böse Menschen!

Es geht um die Moral. Aus wissenschaftlicher Sicht argumentiert könnte ich alle existierende, was wir wahrnehmen können, miteinander gleichsetzen, da wir alle eine Zusammensetzung aus Atomen sind. Was macht und also, moralisch gesehen, anders?

PeterJohann  17.12.2022, 10:45
@AKPli

Vor allem waren die allermeisten Menschen in der NS-Zeit religiös und eher nicht atheistisch eingestellt. Mein Großvater hatte jedenfalls keine Probleme seine erzkatholische Grundhaltung mit seinem Dienst in der Waffen-SS zu vereinbaren.) Daraus ergibt doch wohl offensichtlich, dass Werte, ethische Vorstellungen und daraus abgeleitete Moralbegriffe weder mit Religion noch Ideologie ursächlich verknüpft sind.

Religionen haben immer und zu jeder Zeit die Normen und Werte, die sich in Gesellschaften (egal ob Jäger & Sammler, neolithische Bauern oder sogenannte Hochkulturen) vereinnahmt und das was sowieso jedem Menschen in der jeweiligen Gesellschaft richtig vorkam in religiösen Firlefanz gegossen und als Göttergebote vertickt.

Deshalb nimmt auch mit zunehmender sozi-kultureller Komplexität die religiöse Regeldetri, Dogmatik und der theologische Überbau der von den Schamanen im Namen der jeweiligen Götter vorgeschrieben wird zu.

Das Problem mit den göttlichen Geboten ist nur, dass sie zwar von Menschen gemacht werden, aber wenn sie sich als obsolet oder unsinnig erweisen nicht angepasst werden können und immer weiter hinter der kulturellen/intellektuellen Entwicklung der modernen Gesellschaften hinterherhinken.

Was Deine Aussagen zur wissenschaftlichen Sicht angeht liegst Du einfach falsch, weil sich aus gleichen Grundbausteinen keine Gleichheit für die daraus gebildeten komplexen Strukturen ergibt. Du trinkst ja auch kein Wasserstoffperoxid statt Wasser obwohl es aus genau denselben Atomen besteht.

Das Universum ist wesentlich komplexer als die newtonsche Mechanik und religiöser Determinismus zulassen - ein Physikstudium ist nicht zwingend notwendig um das zu erkennen, aber ohne eine Beschäftigung mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen und ein Grundverständnis elementarer Seinsprozesse ist jede Philosophie nur Gebrabbel.

Was das Anderssein angeht scheint es doch (wieder recht offensichtlich) nicht nur unterschiedliche Komplexitätsgrade, die voneinander ableitbar sind, sondern auch aus komplexen Strukturen erwachsende emergente Eigenschaften, die eben nicht aus der Summe der Grundbausteine erklärbar sind.

Kognition, Bewußtsein, Selbstreflektion, das Wissen über die eigene Endlichkeit im zeitlichen Ablauf macht uns eben anders und gibt uns in Verbindung mit unserer evolutionsbiologisch bedingten Basis und der damit verknüpften sozio-kulturellen Matrix die Möglichkeit über Werte, Ethik & Normen zu reflektieren.

Göttergläubige, Führer, Propheten, Gurus benutzen diese Prozesse, aber sie erfinden sie nicht

Die meisten Menschen halten ihre Emotionen ebenfalls für ziemlich faktisch - und auf Basis dieser lässt sich ganz wunderbar Entscheidungsfindung tätigen.
Ob du diese dann als Moral oder biochemischen Prozess betitelst, sei dahingestellt; da du nicht umrissen hast, was du unter Moral verstehst, kann ich da auch keine Aussage zu treffen.

Das Beispiel des Apfels: Kein Apfel hat jemals aus Angst Schmerz zu erleiden den Koch angeschrien und niedergeknüppelt; auch die Emotion von Ekel oder Mitleid kommt da den wenigsten Köchen hoch, wenn sie ihr Messer erheben. Demzufolge gibt es wenig Grund für den Koch ein moralisches Regelwerk gegen das Aufschneiden von Äpfeln aufzustellen.
Diese Grundlagen ändern sich bei Tier, und ganz speziell beim Menschen.

Sag mal wie bist Du denn drauf?

Na selbstverständlich kann auch ein Atheist (was auch immer das genau ist...) Moralvorstellungen haben und danach leben!! Nennt sich z. B. Ethik.

Religion mag (auch) eine Grundlage für Moral sein...

(genauso aber für Verfolgung, Knechtung, Mord und Totschlag, wie die Geschichte zeigt...)

... aber sicher nicht die einzige!

Im Atheismus gibt es keine Moral.

Verstehe ich das richtig, du meinst Menschen, die nicht an Götter glauben, sind rücksichtslos und kalt?

Ein Atheist glaubt nicht an Gott,

Nicht ganz richtig. Ein Atheist glaubt (oder meint zu wissen), dass es keine Götter gibt und reagiert gerne aggressiv in Diskussionen mit Gläubigen. Ein fehlender Glaube müsste ihn ja nicht so aggressiv machen.

Buddhisten glauben auch nicht an Gott, haben (die ich kenne) aber kein Problem damit, Götter für möglich zu halten. Wenn auch überflüssig.

Beschäftige dich mal mit dem Buddhismus.

Ich bedaure Göttergläubige, weil sie nicht frei sind. Alle paar Minuten fragt hier bei gf jemand, ob sein Gebet gültig ist, wenn die Nase tropft oder andere Albernheiten.

Gruselig,wie sie sich danach sehnen, bestraft zu werden.