Meine Schwester will ein Junge sein?

4 Antworten

Deine Schwester zeigt ein transidentes Verhalten aber in ihrem Alter und so wie du es beschreibst, würde ich eher nicht davon ausgehen, dass das nru eine Phase durch eine beginnende Pubertät ist.

Der wesentliche Punkt daran sind eure Eltern, denn die müssen sich erst einmal bewußt werden, dass da ein Problem besteht und dann wie sie damit umgehen können. Klar muss ihnen eines sein: Wenn deine Schwester sich als Junge fühlt und identifiziert, dann können sie das nicht ändern, indem sie sie in Kleider stecken und ihr lange Haare verordnen oder sie anderweitig dazu zwingen, etwas zu sein, was sie nicht ist.

Deine Eltern müssen sich dann letztendlich entscheiden, ob ihnen das Wohl ihrer Tochter wichtiger ist oder eine falsche Normalität vor anderen. Denn "Was sollen die Nachbarn sagen" ist da meist die größte Sorge. Wenn deine Schwester sich als Junge identifiziert und so behandelt werden möchte, dann würde ich empfehlen, das auch so zu tun. Dann hast du eben einen Bruder statt einer Schwester - das ändert nichts an der Person, aber macht Felix glücklich.

Wenn deine Eltern mit der Situation überfordert sind - was leider eher die Regel ist, als die Ausnahme - würde es Sinn machen, sich bei entsprechenden LGBTQ Beratungsstellen zu informieren. Aber vor all dem steht eine ganz wichtige Sache: Sie müssen deiner Schwester aufmerksam zuhören und ihre Ansichten respektieren. "Das gibt sich schon" funktioniert hier nicht. Je mehr man solche Tendenzen unterdrückt, umso unglücklicher wird der Betroffene und umso höher wird der Druck und das Risiko für selbstverletzendes Verhalten.

Und schenkt ihr bitte kein Kleid, oder wollt ihr sie an Weihnachten wirklich unglücklich sehen?

Warum soll das was ernstes sein? Vielleicht fühlt sich Deine Schwester einfach nur fremd in ihrem Körper und möchte ein Junge sein. das ist eine Phase, die sich in der Pubertät spätestens bemerkbar macht. Deine Eltern sollten und müssen dafür Verständnis aufbringen. Sie können sich mit ihr beraten lassen. Wo ist das Problem?

Ich sage mir immer als Mutter, das "Kind" soll glücklich sein...und gesund. Da spielt es für mich keine Rolle, welcher Beruf erwählt wird und in welche Richtung die sexuelle Ausrichtung geht.


laszlomomd 
Beitragsersteller
 29.11.2017, 12:28

Das mein ich ja auch. Übrigens danke für die Antwort. Aber ja das Problem und das ist ein großes Problem, sind meine Eltern! Die wollen nichts davon hören. 

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Ich würde mal deinen Eltern deine Beobachtungen mitteilen und sie darum bitten Verständnis aufzuzeigen, da du vermutest, dass das etwas enrstes ist.

Zunächst einmal finde ich es toll, dass Du Dein Geschwisterkind ernst nimmst und wahrnimmst, was ihn bewegt, für mich klingt da viel Liebe zwischen den Zeilen durch. Auf jeden Fall solltest Du seinen Wunsch beachten und ihn fortan als kleinen Bruder betrachten und akzeptieren. Das Gespräch mit Deinen Eltern zu suchen, ist sicherlich nicht verkehrt, aber je nachdem wie sie selbst erzogen wurden, könnte das eine Sackgasse sein. Dann wäre es gut, wenn er sich an eine Vertrauensperson außerhalb der Familie, z.B. Lehrer, Schulpsychologe, oder so wenden könnte, um noch mehr Unterstützung zu bekommen.

Dass die Haare ab müssen, ist klar, aber ich würde es ihn selbst machen lassen. Damit könnte er Euren Eltern beweisen, wie ernst es ihm ist. Habt ihr vielleicht eine Haarschneidemaschine? Damit kann man sich eigentlich selbst am besten die Haare schneiden, wenn natürlich auch recht kurz. Wenn Du's machst, würdest Du wohl ziemlich viel Ärger mit Deinen Eltern bekommen. Wenn er sich die Haare erst einmal selbst abgeschnitten hat, werden Deine Eltern sicher auch nichts mehr dagegen haben, wenn ein Friseur eine richtige Frisur daraus macht. Und zur neuen Frisur gehören dann natürlich auch richtige Jungsklamotten, hättest Du vielleicht noch zu klein gewordene, die Du an ihn weiterreichen könntest?

Dann wird sich schon zeigen, ob er es ernst meint oder das nur so eine Phase war und doch lieber wieder Mädchen sein möchte. Jedenfalls nichts, worum man sich Sorgen machen muss, solange man es nicht unterdrückt!