Mein Freund schenkt mir manchmal zu wenig liebe?

3 Antworten

Ich befürchte, dass 3 x Sehen im Jahr viel zu wenig ist, um eine funktionierende, emotional-wachsende Beziehung zu entwickeln. Egal wie sehr man sich digital begegnen kann - man braucht echte Erlebnisse, um eine stabile Beziehung zu führen, die zueinanderführt und nicht voneinander weg.

Fernbeziehungen funktionieren meist nur dann gut, wenn

a) beide dasselbe Nähe- bzw. Distanzbedürfnis haben oder

b) sie bereits in einer stabilen Realbezeihung waren und sie danach in eine Fernbezieehung wechselten. Da ist dann einfach schon genug Basis da.

Ich seh da ehrlich gesagt nicht viele Chancen. Ihr müsstet euch buchstäblich viel, viel mehr aufeinander zubewegen. Öfter sehen! Zweimal im Monat wäre schon wichtig.


lillyfbt 
Beitragsersteller
 24.04.2022, 12:31

Ja wie gesagt in ein paar Monaten zieht er um und dann können wir uns mindestens 2 mal im Monat sehen. Und dann ist auch geplant das ich in etwas über 1 Jahr zu ihm ziehe.

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Birke44  24.04.2022, 12:34
@lillyfbt

Ihr seid momentan in einer sehr schweren "Beziehungs"form. Es ist gar keine richtige Beziehung. Und in ein paar Monaten (!) wechselt ihr in eine "echte Fernbeziehung". Das heißt - ihr müsstet JETZT so stabil sein, dass ihr in ein paar Monaten diese Erschwernis der Fernbeziehung aushaltet.

Du erzählst es so, als wäre eine echte Fernbeeziehung eine Erleichterung. Aber das ist sie nicht. Sie ist eine Erschwernis hinsichtlich einer Realbeziehung.

Siehst du denn diese Basis momentan, dass eure Beziehung eine Fernbeziehung aushält? Ich denke nicht, denn ihr führt ja momentan gar keine Beziehung.

Und dann sagst du noch: Diese Fernbeziehung, auf dir ihr jetzt hinlebt, würde dann nochmals ein ganzes Jahr andauern, bis ihr wirklich eine Beziehung fürht.

Du willst also 1,5 Jahre deines und seines Lebens irgendwie überbrücken? Und du denkst, eeure momentane Gefühlslage hält das aus?

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lillyfbt 
Beitragsersteller
 24.04.2022, 13:03
@Birke44

Wir sind ziemlich stabil. Wir halten das schon länger aus und keiner leidet darunter. Wir verbringen sehr viel Zeit online miteinander. Natürlich ist das was anderes aber es ist definitiv eine Fernbeziehung. Und nein die, beziehungsform die wir jetzt haben würde kein Jahr mehr dauern sondern nur noch 4 Monate. Dann haben wir die Möglichkeit uns wesentlich öfter zu sehen, mehrmals im Monat.

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Birke44  24.04.2022, 13:49
@lillyfbt

Es wirkte, als würdest du leiden unter seinem emotionalen Weniger-Investmeent. Wenn alles so in Ordnung ist und du zufriden bist, gibt doch eigentlich keinen Grund für deine Frage?

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Birke44  24.04.2022, 13:56
@lillyfbt

Nein, die Beziehungsform, die ihr JETZT habt, ist ja eher eine Nicht-Beziehung. (Sich dreimal im Jahr sehen, ist nicht wirklich eine Paarbeziehung.) Ihr habt jetzt 4 Monate vor euch, bis ihr in eine Fernbeziehung wechselt. Und dann noch ein Jahr, bis ihr in eine Realbeziehung geht. Richtig?

Also sind es anderthalb Jahre bis zur Realbeziehung. Und das ist heavy.

Eine Fernbeziehung, die ein Jahr andauern soll, erfordert sehr viel. Wie alt seid ihr? Ihr habt wenig Zeit miteinander gehabt. Ihr seid womöglich noch nicht mal aus der Verliebtheitsphase raus oder gelangt gerade erst mal dahin, die Verliebtheitsphase zu verlassen. Dann in eine Fernbezihung zu geehen, ist gewagt. Sich zweimal pro Monat zu sehen, wenn man noch nicht stabil miteinander ist (und das ist man, wenn man in Liebe ist, und Liebe entsteht erst lange nach der Verliebtheitsphase, die bis zu zwei Jahre dauern kann und auch erst nach mehreren schwereren Konflikten, die man produktiv miteinander löst. Betonung auf "produktiv" und "miteinander". Damit ist nicht digital gemeint) - sich also zweimal im Monat zu sehen, wenn man aus der Verliebtheitsphase raus ist und zu hoffen, dass es hält, ist gewagt.

ach der Verliebtheitspfase erfolgen nämlich drei Phasen, die Partner*innen stark vonenader wegtreiben, in denen man sich sogar sicher ist, die komplett falsche Person gewählt zu haben, es erfolgen Kämpfe und starke Autonomiebewegungen. Das alles muss man durchleeben, um irgendwann in der fünften Phase anzukommen, wo man sich füreinander entscheidet, aus einem ganz anderen Grund. Und dann beginnt die Libe. Die meisten Menschen scheitern vorher.

Für eine Beziehung wie eure seh ich da nicht viele Chancen. Es läuft ja jetzt schon nicht besonders gut. Du pushst, er ist in Erklärungsnot, und ihr seid ja noch nicht mal richtig zusammen. Das ist ... hm ... schwierig.

Ich an deiner Stelle würde der Realität ins Auge sehen.

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lillyfbt 
Beitragsersteller
 24.04.2022, 17:37
@Birke44

Leiden tue ich nicht. Aber frage mich natürlich ob es mir reicht was er mir geben kann.

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Birke44  24.04.2022, 18:18
@lillyfbt

Ja, dieses Sich-Fragen ist die Vorstufe des Leidens. So beginnt es immer. :*

Im Grunde weiß man immer schon, woran man scheitert oder wo die wunde Stelle der Beziegung ist. Man weiß es - von Anfang an. Man will es da nur noch nicht wahrhaben. Das wirst du später - wenn du etwas beziehungserfahreneer bist und mehr Partner gehabt hast - erkennen. Man weiß es.

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lillyfbt 
Beitragsersteller
 24.04.2022, 12:33

Würdest du sagen das Nähe distanz Bedürfnis ist in einer realbeziehung anders als in einer Fernbeziehung?

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Birke44  24.04.2022, 12:39
@lillyfbt

Das kommt nicht auf Fern- oder Realbeziehung an, sondern auf das Bedürfnis der beiden Partner*innen. Es kann sein, dass du jemand bist, der stark auf den Partner zugeht. Was ihn dazu bringt (unbewusst) in emotionale Distanz zu gehen. Das ist ein typischer Mechanismus, wenn einer mehr will als der andere. Verstehst du? Es liegt da also nur bedingt an der Fernbeziehung - diese verstärkt nur manche Distanzierungsmechanismen. So kann der andere sich ja z.B. einfach mal digital "ausloggen", was in Realbeziehung nur durch emotionale Abwesenheit geht. Aber du sagst ja selbst, dass er bereits in euren Realbegegnungen emotional weniger investiert als du. Es scheint zwischen euch also definitiv ein verschiedenes Nähebedürfnis zu geben. Du scheinst mehr zu wollen als er und das hat nichts damit zu tun, dass er bei anderen Partnerinnen anders war. Es gilt immer das Resonanzverhalten. Wir sind bei verschiedenen Partner*innen nicht immer gleich!

Ihr beide seid möglicherweise emotional nicht sehr kompatibel. Und ihr habt das nur noch nicht verstanden, weil ihr noch nicht die Gelgenheit hattte, euch in real und im unmittelbaren Zusammensein über längere Zeit kennenzulernen. Das heißt - die Fernbeziehungsform hält die Erkenntnis möglichrweise auf. (Und stiehlt euch damit wichtige Lebenszeit.)

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lillyfbt 
Beitragsersteller
 24.04.2022, 13:05
@Birke44

Ich verstehe was du meinst. Aber woher willst du wissen das er da mehr investiert emotional als ich? Ich finde aus meiner Frage ist das nicht herauszuziehen. Ich denke wenn man solange schafft eine Fernbeziehung zu führen und Probleme auch zu lösen ist man nicht unkompatibel. Ich denke wir brauchen einfach mehr Zeit und auch mehr Zeit in echt.

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Birke44  24.04.2022, 13:19
@lillyfbt

Ich denke nicht, dass er emotional mehr investiert, sondern du. Das kam wohl nicht so gut raus. :) Du investierst mehr und das treeeibt ihn stärker in die Distanz. Das kann sich verbessern, aber eben auch sehr verstärken, wenn ihr real in Bezihung geht. Es ist eine Dynamik, die in Beziehungen auftreten kann, und die wie gesagt - durch eure Form - verdeckt sein kann. Es kann sein, dass ihr sofort, wenn ihr real in Beziehung geht, gleich auseinanderfallt, weil ihr unterschiedliche Bedürfnisse habt, was euer Nähe- und Distanzverhalten angeht. Und das ist eben unterschiedlich von Partner zu Partner. Du scheinst hier mehr zu wollen bzw. zu pushen.

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lillyfbt 
Beitragsersteller
 24.04.2022, 17:35
@Birke44

ja immoment investiere ich mehr das stimmt. Aber wir investieren einfach beide so viel wie wir zurzeit können. Und ich möchte sehen wo es mit uns hinführt wenn wir uns endlich regelmäßig sehen. Gut möglich das es scheitert, aber es ist genauso gut möglich das es wesentlich besser läuft.

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Birke44  24.04.2022, 18:22
@lillyfbt

Da hast du recht. Aber was heißt: "soviel ihr könnt"? Das bedeutet, dass du WEISST, dass er nicht mehr kann. Wenn du das weißt, kennst du - wie gesagt - die Wunde eeurer Beziehung. Es ist das, was dich (jetzt) nur "stört", aber es wird nach und nach mehr werden als ein Stören, denn Menschen kannst du nicht verändern. Es ist sein Charakter in dieser Beziehung und es ist sein Wesen in dieser Bezieehung, und das wird immer so bleiben. Damit musst du nicht nur rechnen, sondern lernen, es anzunehmen. Wenn du dich "fragst", ob es dir reicht, bist du hrlich dir selbst gegenüber. Du darfst nicht davon ausgehen, dass es besser wird, denn es ist eine grundsätzlichee Haltung deines Partners, etwas Innewohnendes. Wenn du dir vorstelleen kannst, dass du - so wie JETZT ist - mit ighm überaus glücklich wirst (und nicht mit einem Partnr, den du erst noch zurechtformst), dann habt ihr eine Chance. Rechnee nicht mit Änderung! Das ist der grundlegend Fehlr, den Fraun in Beziehungen mit Männern machen.

Ich bin übrigens Psychologin.

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lillyfbt 
Beitragsersteller
 24.04.2022, 18:26
@Birke44

Ich möchte ihn auch nicht ändern! 1 leide ich wirklich nicht darunter. Das weiß ich am besten selbst. 2. möchte ich wissen wir unsere Nähe und Distanz in echt zusammen passt! Unsere Bedürfnisse sind nähmlich nicht so verschieden. Ich vergleiche nur oft mit anderen Paaren und dann denke ich mir wieso er nicht so viel Zeit mit mir verbringen will wie andere und denke das es dann daran liegt das er mich weniger liebt als andere. Das hat aber was mit mangelnden Selbstbewusstsein zu tun.

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lillyfbt 
Beitragsersteller
 24.04.2022, 18:29
@Birke44

Ich muss definitiv noch einiges lernen und wachse auch noch und weiß auch nicht wo die Beziehung mit uns hinführt natürlich hoffe ich das wir eine lange und glückliche Beziehung führen werden. Er ist so wie er ist absolut okay. Er zeigt seine Liebe viel mit Berührungen, mir ist das auch am wichtigsten. Dadurch das dass durch die Entfernung wegfällt, wächst bei mir der Wunsch verbale Liebe zu erhalten, wobei er miserabel ist. Und wenn wir uns sehen brauche ich das nicht wirklich da ich da mich geliebt fühle über anderen Wegen die mich glücklich machen.

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Birke44  24.04.2022, 18:32
@lillyfbt

Ja, das hat es. Und das fördert übrigens diese Dynamik!

Lies mal dies hier: https://www.amazon.de/lieb-dich-nicht-liebst-Liebesbeziehungen/dp/3548366554

Und Liebes: Indem du all diese Fragen stellst und Vergleiche ziehst, offenbarst du dein inneres Leiden. Es ist jetzt scheinbar keins, aber da lügst du dich selbst an. Du weißt das eigentlich auch. Selbstwertprobleme sind nichts Lustiges, nichts, wo man eeinee Party mit feiert, weil sie so toll sind. Die schmerzen. Und sie zeeigen sich in dir innerhalb eurer Beziehungsdynamik. Es stimmt also nicht ganz, was du sagst. Aber bei vielen ist es erstmal so wie bei dir: Es wird erstmal weggeschoben und negiert, aber im Grunde arbeitest du schon an dir, deinem Blick auf diee Beziehung und an deinem Bewusstsein für das, waas du brauchst und was vielleicht zu wenig ist. Und das ist gut. Du weißt, dass hier die Potenz zum Leid steckt. Ich bin mir ehrlich geesagt auch nicht wirklich sicher, ob du verliebt bist in ihn oder ob du ihn nur brauchst. Ich tippe momentan auf das letzte, denn es wirkt, als wäre er im Moment der wichtigste Mensch für dich.

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lillyfbt 
Beitragsersteller
 24.04.2022, 18:35
@Birke44

nein der wichtigste Mensch bin ich selbst.

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Birke44  24.04.2022, 18:37
@lillyfbt

Das ist gut - es wirkt nicht so, als würdest du das leben, ehrlich gesagt. Du wirkst verunsicherbar durch sein Verhalten. Es scheint, als könnte ein Verhalten dein Bild von dir selbst ins Wanken bringen.

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Was heißt hier "nur noch 2 Stunden entfernt"?

Da wär man doch 4 Stunden Hin und Zurück, unterwegs. Also der halbe Tag mit Warten verschwendet.

Halbe Stunde wäre toll.

Ich denke daher, dass diese immernoch riesige Distanz ihm Probleme mit dieser Beziehung bereitet.

Woher ich das weiß:Recherche

lillyfbt 
Beitragsersteller
 24.04.2022, 12:28

Ich werde öfter zu ihm fahren, da er dann eine Wohnung hat. Und mir die fahrerei nichts ausmacht, da ich von meinem Beruf her schon oft fahren muss bin ich das gewöhnt.

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Du hast wenig davon, wenn er ständig beteuert wie sehr er dich liebt, dich aber hintergeht oder seine Laune an dir auslässt.

Lieber hast du einen Freund, der dich achtet und schätzt, dafür weniger von Liebe spricht.