MATHE schwierige Textaufgabe?

Uwe65527  07.09.2024, 14:48

Was ist denn die Frage bei dieser Aufgabe?

Zehra507 
Beitragsersteller
 07.09.2024, 16:58

Zu erläutern was Zeki meint

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

47% von 15887 sind 15887*0.47

davon 0.1% sind 

15887*0.47*0.001 sind 7.467 Kinder

.

34% von 32 sind 32*0.34 = 10.88

.


Zehra507 
Beitragsersteller
 08.09.2024, 18:14

Was wäre dann die Schlussfolgerung?

Halbrecht  08.09.2024, 18:33
@Zehra507

die absoluten Zahlen sind unterschiedlich

deswegen aber nicht falsch , weil bei 15887*0.47*0.001 die Zahlen viel zu grob sind ( Rundungsfehler )

außerdem : die erste meldung versteckt die "nur" 0.1 % .

Vermutlich hat sich die Aufgabe für dich schon erledigt, aber ich würde einen anderen Schluss ziehen als die anderen.

Wie schon gesagt wurde, wurde in der zweiten Beschreibung entweder schlampig gerechnet oder absichtlich bei einem Prozentwert auf zwei Nachkommastellen, beim anderen aber nur auf eine Nachkommastelle gerundet. Da der Wert der den größeren Rundungsfehler hat bei ca. 0,14739% liegt, sieht man, dass die Rundung fast ein Drittel der Fälle "verschweigt". (Ich habe extra ziemlich viele Nachkommastellen aufgeführt, damit man sieht, wie nahe der Wert bei 0,15% liegt.)

Ob das jetzt Absicht ist oder mathematische Unfähigkeit (wie sie bei Journalisten, die nicht in der Wissenschaftsredaktion arbeiten durchaus vorkommen kann), kann ich nicht sagen.

Der Hauptunterschied liegt aber meiner Ansicht nach ganz woanders, und in meinen Augen ist das eigentlich keine Matheaufgabe, sondern eine Aufgabe über Medienkompetenz.

Es ist nämlich so, dass der erste Text so strukturiert ist, dass als erstes auf die Todesfälle hingewiesen wird, was eine gewisse Schockwirkung hat. Und dadurch, dass man das so formuliert hat, dass die "Fahrradquote" bei Verletzungen noch höher ist, wird eine Gefährlichkeit des Fahrradfahrens zu kommunizieren versucht. Man beachte auch das leicht wertende Wort "sogar".

Der zweite Text setzt völlig andere Akzente. Hier wird hervorgehoben, wie selten Todesfälle sind, was durch das Wort "glücklicherweise" unterstrichen wird.
Und in diesem Text wird das Fahrradfahren durch die Formulierung als sicherere Variante kommuniziert, weil die Gefährlichkeit der Unfälle ohne Rad im Anschluss besonders hervorgehoben wurde.
Und durch das unsaubere Runden wird zudem noch ein unzulässiger Vergleich vorgenommen. Dadurch dass man 0,25% mit 0,1% vergleicht (und nicht mit 0,15%, wie es eigentlich gemacht gehört, wenn man auf dieselbe Anzahl an Nachkommastellen rundet), ergibt sich der unkorrekte Faktor 2,5 ("mehr als doppelt so hoch"), wo es in Wirklichkeit nur ein Faktor von knapp 1,7 ist.

Unterm Strich stellen beide Berichte den Sachverhalt tendenziös dar.
Der erste präsentiert die eigentlich sehr wenigen Todesfälle in etwas übertriebener Form und stellt das sicherere Fahrrad als unsicher hin. (Zumindest wird mit rhetorischen Mitteln versucht, diesen Eindruch zu erwecken.)
Der zweite vermittelt die Tatsache viel besser, dass das Verunglücken mit Fahrrad deutlich weniger gefährlich ist als ohne, allerdings wird entweder absichtlich oder aus Versehen schlampig gerechnet, was zu falschen Zahlen führt.