Massentourismus - ein notwendiger Wirtschaftsfaktor oder Zerstörung von Kultur and Umwelt?

4 Antworten

Also nützliche Links habe ich keine googel doch mal "Touristen Hotspots" oder sowas und dann am besten Meinungen von dort lebenden Menschen.

Ich persönlich finde den Massentourismus absolut unnötig und grauenhaft Wirtschaftliche Aspekte hin oder her. Etwas weniger wäre locker vertretbar aber es geht nur ums Geld und mehr nicht. Umwelt und Kultur sind da schon lange egal.

Beispiele gibt es sicherlich genug hier mal ein paar die mir einfallen.

Es gibt haufenweise Billigflüge in alle Ecken der Welt. Die weit entfernten Ziele sind da das kleinere Problem es sind vor allem Kurzstreckenflüge die mir auf den Geist gehen. Reiseziele wo man sich früher überlegt hat ob nicht Auto oder Zug eine Option sind, werden heute einfach mit dem Flugzeug bereist. De facto es wird generell viel zu viel geflogen und das geht auf Kosten der Umwelt.

Pauschalreisen/Kreuzfahrten etc. sind beliebt wie nie. "400€" Malle/Türkei oder was weiß ich all inclusive. Die Touristen können dann an allen Sightseeings teilnehmen, die Angeboten werden oder halt den ganzen Tag am Pool chillen und sich vollfressen anstatt einfach mal alles selbst zu erkunden, da geht dann deine oben genannte Kultur bspw. relativ zügig flöten. Darunter leiden in vielen Ländern dann auch die Einheimischen weil die Reiseanbieter bestimmte Locations nicht im Programm haben (die vielleicht etwas unbekannter sind) und auf lokale Restaurants wird dann auch verzichtet weil es ja im Hotel/Kreuzfahrtschiff sowieso mit inbegeriffen ist. Für die Kassen der Reiseunternehmer ist das alles lukrativ für die dort lebenden Leute teilweise nicht.

Die Touris juckt es teilweise auch gar nicht was eigentlich abgeht. Schau dir mal die Malediven an. Ein super beliebtes Reiseziel traumhafte Strände etc. aber im Prinzip eine komplette Umweltkatastrophe. Strom wird komplett mit Dieselgeneratoren erzeugt, aller Müll wird ins Meer gekippt, Gefährdete Fischbestände werden trotz verboten Gefangen und Regulationen die besagen dass Ferienanlagen eine bestimmte maximal Größe nicht überschreiten dürfen werden gekonnt ignoriert und große Teile der Inseln werden somit einfach zerstört. Die Urlauber sind aber Ignorant genug dass ihnen egal ist was sie da eigentlich Unterstützen, hauptsache der Pina Colada kostet nicht all zu viel. Solche Entwicklungen haben wir nur dem Massentourismus zu verdanken gäbe es den nicht wäre es nicht so lukrativ und der Schaden wäre zumindest in großem Maße eingedämmt.

Letztes Beispiel wäre noch Venedig, eine der größten negativ Entwicklungen der letzten Jahre. Eine Stadt mit 270.000 Einwohnern denen 30 Millionen Touristen im Jahr gegenüberstehen. Das wären 82.000 Touristen jeden Tag (das Ganze ballt sich natürlich im Sommer wo ein großteil der 30 Mio dort ist). Die Straßen sind überfüllt, die klassischen Gondeliere sind nicht mehr als eine Touristenattraktion um Geld abzustauben. Romantischer Flair ist da eher Fehlanzeige. Stattdessen wird sich durch enge Gassen gepresst und abends übernachtet man am besten etwas ausserhalb oder in den Kreuzfahrtschiffen, da das günstiger ist. Studenten bzw. Leute die generell in Venedig wohnen zahlen teilweise horrende Mieten oder bekommen erst gar keine Wohnung weil es ja lukrativer ist ein Zimmer über airbnb an Touristen zu vermieten.

Ich denke man findet viele Artikel dazu also gerne auch mal selbst noch nach lesen (ob alles 100% so stimmt weiß ich auch nicht aber im großen und Ganzen ist es so). Der Massentourismus ist für mich grauenhaft und ich kann nicht verstehen wieso da so viele Leute mitmachen und sich absolut keine Gedanken machen. Ich habe 90% meiner Urlaube auf Campingplätzen in Italien,Frankreich und Griechenland verbracht und ein weiterer wichtiger Teil war das umhergurken auf schlecht asphaltierten Straßen nur um nach 1h fahrt zu bemerken dass man sich verfahren hat und während es mir damals gegen den Strich ging bin ich meinen Eltern heute dankbar dafür, denn was heute bei vielen abgeht hat für mich mit Tourismus wenig bis gar nichts zu tun. Es geht nicht mehr darum sich selbst was zu überlegen sondern man gibt sich den Einheitsbrei den sich alle geben und das auf Kosten von Umwelt und den dort ansässigen Leuten.

Ich bedanke mich für die Frage, wollte mich eh mal über das Thema auskotzen und vielleicht hat es dir ja sogar noch eine neue Perspektive offenbart.

Die bisherigen Antworten hättest du Dir selber denken können.

Alle sind gegen Massentourismus und posten dies womöglich direkt noch vom Urlaubsort aus mit dem Handy;)

Naturschutzgebiete

Viele Naturschutzgebiete werden teils oder ganz refinanziert durch den Tourismus. Ohne den Tourismus wären solche Projekte nicht finanzierbar.

Kann Tourismus Frieden schlichten

Gerade in Staaten die vom Tourismus abhängig sind, ist eine Tourismuswarnung besonders schlecht. Sie sind schon alleine daher an Frieden interessiert, damit ihre Wirtschaftsader nicht versiegt.

Tourismus fördert nachweislich das Interesse an einer sauberen und gesunden Umwelt. Erst wenn man erleben kann, wie schön die Welt ist, wird auch das Interesse geweckt diese zu erhalten.

Tourismus gegen Armut. In vielen Ländern ist der Tourismus eine der wenigen Möglichkeiten der Armut zu entkommen.

Tourismus fördert Naturschutz. Unzählige Kläranlagen werden weltweit alleine deswegen gebaut, weil Touristen saubere Kotfreie Strände bevorzugen. Strände werden täglich gereinigt und dies nicht nur von Tourismusspuren sondern auch von Müll dass aus den Meeren angelandet wird. Auch das Interesse von Naturschutz wird in Ländern geweckt die mehr ums Überleben kämpfen müssen als wir, aber natürlich weniger wegen der Natur sondern zum Erhalt des Tourismus.

Gerade in ärmeren Ländern darf man annehmen dass eben diese Menschen die nicht mehr durch Tourismus überleben können noch stärker als sonst die Natur ausbeuten oder verschandeln nur zum Überleben.

Ob man soweit gehen kann und Tourismus als naturneutral zu bezeichnen, kann ich nicht sagen. Aber es gibt zahlreiche positive Entwicklungen wegen des Tourismus.


Invictu520  28.08.2018, 19:05

Tourismus hat positive Seiten und ist im generellen ja was tolles. Massentourismus hat allerdings praktisch keine positiven Seiten. Die Leute die mit den Touris Geld machen sind die Einzigen die wirklich davon profitieren alle anderen ziehen den kürzeren.

Schau dir doch mal die Hotspots an. Überfüllt, ständig laut, rücksichtslose Touris die ihren Müll teilweise einfach auf den Boden werfen und in einigen Orten (bsp. Malle) wird auch häufiger randaliert und es enstehen sachschäden.

Solange sich das in Grenzen hält hat ja niemand was dagegen und es kann auch positiv entwicklungen geben aber wenn es ausartet und das ist nunmal Massentourismus, dann überwiegt das negative das positive meistens extrem.

Ich hab jetzt einfach mal Massentourismus gegoogelt und ganz im ernst...viel positives findet sich nicht.

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WAYKOW  28.08.2018, 20:06
@Invictu520

der arme Strandfloh der sich am Ballerman vor den Touris versteckt tut mir auch leid;) Dafür findet er wenigstens genügend Nahrung durch die Betrunkenen die am Strand liegenbleiben. Ich hoffe der Floh hat eine gute Leber;)

Aber im Ernst.

Massentourismus hat den Vorteil, dass sie sich in Massen an einem Ort aufhalten und wenigstens den Rest der Natur weitgehend in Frieden lassen. Der Müll wird auch aufgesammelt von den Ordnungskräften und Reinigungskräften etc.

Lass doch die Massen an den Billigplätzen, denn wenn sie sich flächiger verteilen wäre es für die Umwelt schlimmer.

Ein weiterer Vorteil: Die Besoffenen liegen nicht bei mir im Hinterhof;)

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Massentourismus bringt viele Probleme mit sich, die Lebensmittelpreise steigen, die Mieten ebenso einschließlich Wohnungsnot, hinzu kommt eine Umweltverschmutzung und Aufweichung der einheimischen Kultur. Hinzu kommt noch die Verschandelung vieler Orte und Städte durch den Bau zahlloser Betonburgen, die zudem die Landschaft verhunzen.

Was gebraucht wird ist ein sanfter Tourismus, der zahlenmäßig beschränkend ist und der steuernd eingreift.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun