Macht ihr euch Sorgen um die Demokratie - Holocausüberlebende Zeitzeugen informieren öffentlich?

2 Antworten

Als Ex-AFDler mache ich mir auf jeden Fall Sorgen um die Entwicklung dieser Partei. Seit Jahren entwickelt sie sich zu einer extremst rechten Partei. So extrem, dass sogar die französischen Rechten auf EU Ebene sich distanzieren und die AFD ausgeschlossen wurde. Das sollte zu denken geben. Vielleicht sind Nazi-Parolen einfach nicht rechts, sondern nazistisch und faschistisch. Vielleicht sind Abschiebungen einfach kostspielig und eine Problemverschiebung in das Ausland, bis Täter vielleicht sogar wieder zurückkommen, mit neuer Identität. Vielleicht bricht unser Sozialsystem komplett zusammen, ohne Ausländer. Vielleicht sind die Rechten an der Hochwasserkatastrophe schuld. Das sind keine Fragen, das ist Ironie, es sind Fakten.

Woher ich das weiß:Hobby – 🏴🚩 Technokratie, Human-, Anarch-, Sozial-, Kommunismus

HawkeyeDZoro 
Beitragsersteller
 06.06.2024, 00:50

Sehr aufschlussreich als Ex-AfD-Wähler. Vielen dank für deine Offenheit und dich auch noch als Ex-Wähler der AfD zu outen.

Das was die AfD im Bundestag sagt oder das was sie auf ihren Wahlprogrammen schreiben, ist nicht das was in ihrem Grundsatzprogramm steht (oder was Correctiv bei ihrem "Geheimtreffen" recherchiert hat).

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lumbricussi  09.06.2024, 10:02

Das ist Missbrauch des Ausdrucks "Fakten".
Es beginnt mit "Vielleicht ..." und endet mit "das sind Fakten".
Wie nennt man diesen Vorgang?

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Roythoxyc  10.06.2024, 22:58
@lumbricussi

Joa, du und ein anderer Intelligenter haben schon mal in der Schule im Deutschunterricht gefehlt. Wenn es beim Lesen schon aufhört brauchen wir gar nicht erst reden. Den Vorgang nennt man übrigens Grammatik.

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lumbricussi  10.06.2024, 23:38
@Roythoxyc

Ne, das hat nix mit Grammatik zu tun, sondern mit Sprachverständnis.
Fakten sind Fakten. Du kannst höchstens sagen, "vielleicht ist es ein Fakt, aber wir wissen es nicht genau", aber Faktenironie? 🤔
Meiner Meinung nach treiben sich im Forum sowieso viel zu viele "Fakten" herum.
Die sind illegal hier, ohne Papiere, ohne Ausweise. Und wenn man sie genau anschaut, sind es gar keine Fakten, sondern nur Behauptungen. Fakten muss man beweisen, begründen, erklären können. Behauptungen sind einfach nur Gerede. Manchmal gefährliches Gerede.
Was also ist "extremst rechts" an der AfD? Begründungen, Beweise, Erklärungen sind anscheinend sehr sparsam gesät und ich frage mich "Wo sind sie denn?"
Und genau an dieser Stelle wären Fakten echt gut. Einzelne Sätze oder Aussagen aufblähen, verdrehen, in einen anderen Sinnzusammenhang stellen - das ergeben nicht im mindesten Fakten.

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Roythoxyc  11.06.2024, 22:59
@lumbricussi
Vielleicht bricht unser Sozialsystem komplett zusammen, ohne Ausländer. Vielleicht sind die Rechten an der Hochwasserkatastrophe schuld. Das sind keine Fragen, das ist Ironie, es sind Fakten.

Und als weiteren Punkt, lies Wahlprogramm und Grundsatzprogramm der rechtsextremistischen AFD, eine Partei mit Faschisten, Nazis, Reichsbürgern, Rassisten, Sexisten, Homophoben, Transphoben und und und als Wähler und Parteimitglieder. Von Krah hast du scheinbar ebenso noch nichts mitbekommen.

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Ich bin zugegeben beunruhigt, aber nicht wegen der anstehenden Wahl, sondern wegen dem meiner Meinung nach ansteigenden Rassismus in diesem Land allgemein:

Ich wurde im März auf offener Straße nicht besonders nett begrüßt.

Ein Arbeitskollege meinte im selben Monat zu mir, nachdem ich ihm die Story und den Zusammenhang erzählt habe, dass die AfD deswegen gute Politik machen würde, insbesondere das Land "reinigen". Seitdem die EU-Wahl in den Fokus gerückt ist ignoriert er mich.

In der Fachhochschule behaupteten zu Beginn des Jahres einige, dass die AfD "nur" eine rechte Partei sei, dessen Rechtsextremen Einzelfälle seien.

Vorgestern durfte ich mir von Kommilitonen anhören, dass es sinnvoll wäre, wenn wir die Grenzen schließen und alle Flüchtlinge seit 2015 zurückschicken würden, obwohl wir sie, das sagen fast alle Experten, Einwanderung brauchen. – Gleichzeitig wurde über den Sylt-Skandal nur geschmunzelt.

Ebenso wird an der Schule von einigen kritisiert, dass die Pride-Flagge aufgehangen wurde, weil das zu viel sei.

Ein Kunde mit dem ich ins Gespräch kam meinte vor einer Woche zu mir, dass die AfD gut sei, obwohl die Partei einige starke Punkte vertritt, die er selbst nicht gut findet, wie z.B. die Forderung des EU-Austritts. Ich war in dem Augenblick von der Dummheit der Aussage/Meinung sprachlos und das bin ich jetzt auch noch. Nicht, dass ich sie nicht aktzeptiere, aber er hat sich in seiner Argumentation, warum er die AfD gut findet, selbst widersprochen.

Einige Freunde von mir (auch mit Migrationshintergrund) sind von der ganzen Situation in diesem Land so sehr frustriert, dass sie nicht einmal mehr seriösen Nachrichtenquellen vertrauen oder die Nachrichten allgemein zumindest kritisch auf ihre Neutralität hinterfragen. Das sind dann leide auch diejenigen, die nicht an der Wahl teilnehmen wollen, weil es ihrer Meinung nach eh keinen Sinn macht. Logisch.

Also:

Es wäre meinerseits heuchlerisch, wenn ich behaupte, dass ich mich in diesem Land wohl fühle, und mental bin ich auch darauf vorbereitet, dieses Land zu verlassen, wenn es droht zu krachen. – Inzwischen schockiert mich hier doch eh nicht mehr.

Mein Kommentar ist kein AfD-Bashing, wie sich der Fragesteller vielleicht erhofft hat, aber soll zum Nachdenken anregen, dass die AfD ganz sicher nicht die Alternative ist.

P.S. so geht es vielen, vielen, vielen Migranten/Ausländern. Aber das nur am Rande.


HawkeyeDZoro 
Beitragsersteller
 06.06.2024, 01:04
In der Fachhochschule behaupteten zu Beginn des Jahres einige, dass die AfD "nur" eine rechte Partei sei, dessen Rechtsextremen Einzelfälle seien.

Darin behaupten sie es auch nur wegen den Fakten. Die AfD ist faktisch gesehen nur eine rechtsextreme Partei in 3 oder 4 Landeverbänden. Im Rest von Deutschland gilt sie als rechtsextremer Verdachtsfall. Aber das ist MIR egal und ich nenne Faschisten Faschisten wenn sie faschistische Kommentare posten, genauso wie ich das mit Nazis oder Rassisten handhabe (und diese so bezeichne). Damit meine ich jetzt nicht dich, mein Lieber. Denn deiner ist der einzige Kommentar hier der nicht irgendwie missbraucht werden kann.

Vorgestern durfte ich mir von Kommilitonen anhören, dass es sinnvoll wäre, wenn wir die Grenzen schließen und alle Flüchtlinge seit 2015 zurückschicken würden, obwohl wir sie, das sagen fast alle Experten, Einwanderung brauchen. – Gleichzeitig wurde über den Sylt-Skandal nur geschmunzelt.

Die Grenzen werden jetzt schon geschlossen und wem haftähnliche Flüchtlingslager an den EU-Grenzen nicht genug sind, die können doch immer noch die CDU oder die GRÜNEN wählen. Sind beide gleichermaßen verantwortlich für die aktuelle Umsetzung, auch wenn die Grünen eher mit Bauchschmerzen dafür gestimmt haben.

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-asylreform-108.html

Ein Kunde mit dem ich ins Gespräch kam meinte vor einer Woche zu mir, dass die AfD gut sei, obwohl die Partei einige starke Punkte vertritt, die er selbst nicht gut findet, wie z.B. die Forderung des EU-Austritts. Ich war in dem Augenblick von der Dummheit der Aussage/Meinung sprachlos und das bin ich jetzt auch noch. Nicht, dass ich sie nicht aktzeptiere, aber er hat sich in seiner Argumentation, warum er die AfD gut findet, selbst widersprochen.

Ich weiß jetzt nicht was der Kunde gesagt hat, aber ich könnte es allein mit dem Grundsatzprogramm der AfD widerlegen + ihm daraus vorlesen und die Person würde es trotzdem nicht glauben. Heute noch überzeugte AfD-Wähler sind völlig überzeugt und verschwurbelt in ihren "alternativen Fakten".

Einige Freunde von mir (auch mit Migrationshintergrund) sind von der ganzen Situation in diesem Land so sehr frustriert, dass sie nicht einmal mehr seriösen Nachrichtenquellen vertrauen oder die Nachrichten allgemein zumindest kritisch auf ihre Neutralität hinterfragen.

Hab ich auch vor kurzem gehabt und mit einem guten langjährigen Freund (Ungarer) über Politik gesprochen. Der war etwas überrascht, dass ich so tief in dem Thema drin bin (weil wir uns länger nicht mehr gesehen haben) und war dann auch schnell meiner Meinung. Da braucht man keine starke Stimme, sondern einen Menschen der oder die ihr Hirn nicht verloren hat und nicht völlig faktenresistent geworden ist. (Ist ein langjähriger Freund von mir gewesen und wir haben uns ca. 3 Jahre nicht gesehen.)

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HawkeyeDZoro 
Beitragsersteller
 06.06.2024, 01:17
Mein Kommentar ist kein AfD-Bashing, wie sich der Fragesteller vielleicht erhofft hat, aber soll zum Nachdenken anregen, dass die AfD ganz sicher nicht die Alternative ist.

Ist dein Kommentar nicht. Wenn, dann würde ich die AfD völlig öffentlich bashen und jede Person die sich hier rassistisch, faschistisch oder nationalsozialistisch bashen und wäre mal wieder 24 Stunden gesperrte und wäre weitere 48 Stunden überprüft worden. Das bin ich hier gewohnt. Dein Kommentar ist der einzige nützliche Kommentar hier unter den ganzen Trollen oder den Menschen die offensichtlich rassistisch sind.

Ich bin sehr berechnend und versuche gerade mal eine Woche ohne "Gelbe Karte" auszuhalten. Also von dem her brauche ich dazu nicht mehr zu zu sagen. Ich "beleidige" Menschen als "Rassisten", "Faschisten" oder "Nazis" komplett offen, weil ich das Problem beim Namen nenne und nicht davor zurückschrecke Menschen "zu beleidigen" (unser Rechtssystem) bzw. das Problem beim Namen zu nennen.

P.S. Hab jetzt 2 oder 3 Tage geschafft ohne gesperrt zu werden. Kann dir gerne die Emails von GF schicken. Die Mods ändern bzw. lassen teilweise von mir Antworten nicht zu und das regelmäßig.

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Kiwi5ccc  06.06.2024, 01:32
@HawkeyeDZoro
Ich "beleidige" Menschen als "Rassisten", "Faschisten" oder "Nazis" komplett offen, weil ich das Problem beim Namen nenne und nicht davor zurückschrecke Menschen "zu beleidigen" (unser Rechtssystem) bzw. das Problem beim Namen zu nennen.

Ist halt nur blöd, wenn die rechte Bewegung (Rassismus, Faschisten, usw.) von Kommilitonen oder Arbeitskollegen kommt. Auf offener Straße jemand fremdes "beleidigen" ist ja nicht das Problem.

Das ist es ja, was mich beunruhigt. Verrückte gab und wird es immer geben, aber direkt im persönlichen Kreis ... mh. Nicht so lecker.

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HawkeyeDZoro 
Beitragsersteller
 06.06.2024, 01:38
@Kiwi5ccc

Ich rede nicht Faschisten und wenn ich dafür einen Freund/eine Freundin als Faschist oder Faschistin bezeichnen muss, tangiert mich das nicht. Dann löse ich mich von der Person und gut ist.

Ist mir tatsächlich gestern passiert nachdem ich diesen Link mit "Geht wählen" auf WhatsApp gepostet hab und dann jede Menge uninformierte AfD-Propaganda erhalten hab. Hab mich von den Personen abgekapselt und gut ist. Wenn du das allerdings anders siehst und dich trotzdem beunruhigt wegen der "noch-Demokratie" fühlst, solltest du vielleicht mal deine Werte hinterfragen. Solche Menschen sollte man nicht in seinem Freundeskreis behalten. Selbst wenn sie selber betroffen wären von dem Wahlergebnis.

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Kiwi5ccc  06.06.2024, 02:01
@HawkeyeDZoro

Sich von den Leuten zu distanzieren mache ich bereits, aber ich sehe keinen Mehrwert darin, mich mit Kommilitonen oder Arbeitskollegen zu konfrontieren oder in die Debatte zu gehen, wenn wir noch 2-3 Jahre gemeinsam studieren, weil in einem Studium braucht man sehr oft Hilfe und Unterstützung.

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HawkeyeDZoro 
Beitragsersteller
 06.06.2024, 02:26
@Kiwi5ccc

Das tut mir natürlich sehr leid. Da bist du schon so weit mit deinem Studium und dann verbauen dir das ein paar Rechtsextreme und Antisemiten. Aber anders würde ich es nicht benennen.

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