Machen schwere Zeiten einen Menschen stärker oder schwächer? Wovon hängt das ab?

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Wenn aufgrund der "schweren Zeiten" keine oder kaum Traumata übrig bleiben, macht es einen Menschen in seiner Persönlichkeit stärker. Es födert die Resilienz, wenn man Probleme überwindet indem man adäquate Problemlösungsstrategien und -methoden anzuwenden lernt. Der Schlüssel ist das Lernen. Man muss aus einer schweren Zeit in der Lage ein zu lernen: Was führte dazu, was war die Lösung und was hat man selber als Nettobeitrag zu beidem, auch zum Problem, beigesteuert.

Wenn der Lernfaktor fehlt, ist es bloss ein weiteres "In den Tag hinein leben" und daraus das Erlebnis, ob es sich um einen guten oder einen schlechten Tag handelt.

Wichtig ist wirklich, sich Klarheit zu verschaffen, was man selber auch zum Problem beigesteuert hatte. Der Fokus auf die Lösung ist ein zu enger Blickwinkel. Denn im Wissen über das eigene Beisteuern liegt ein wesentlicher Beitrag zur künftigen Lösung.

Mindestens die Hälfte dieses Beitrags nennt sich Vorbereitung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

aekw11 
Beitragsersteller
 13.04.2020, 09:14

Das würde bedeuten zunächst zu hinterfragen und zu analysieren, um sein Denken dann in eine Richtung zu bringen die (Aus)Weg weisend ist für die jetzige Situation und ähnliche die noch kommen?

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chilly10  18.04.2020, 15:27

wenn ich so Traumasachen lese ... da draußen rennen so viele "Traumaspezialisten" rum. Mindestens die Hälfte davon kannste vergessen. Solche Sachen gehören nicht in die Hände von Selbstheilern oder so. Heutzutage erheben ja selbst Motivationspsychologen den Anspruch... greift man sich nur an den Kopf. Und dieser Resilienzbegriff, der wird in der Esoterik ausgeschlachtet. Da kannste ganz schön viel Mist anstellen. Frag doch mal bei Alleister Crowley an - noch verkorkster kannste nicht werden.

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tenno5034  18.04.2020, 15:34
@chilly10

Nein, ich fange nicht bei Crowley an. Ich spreche von Problemlösungskompetenz und nicht von esoterischem Schwachsinn.

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chilly10  18.04.2020, 17:19
@tenno5034

"Problemlösungskompetenz"... Trauma. Dir ist schon klar, dass Traumata durch Kriege ausgelöst werden. Das sind keine Konflikte im herkömmlichen Sinne. Das sind Extrema. Und es ist tatsächlich so, dass es Menschen gibt, die haben Motivationspsychologie studiert, reden von den "Kollegen", die tatsächlich Trauma-Therapie an Krankenhäusern, z. B. für die Bundeswehr machen, haben aber keinen Schimmer von dem, was sie da tun (also die Motivationstypen). Ich hab über so einen Vorfall mit nem Facharzt gesprochen - nicht meine Einschätzung. In dem Fall war es so, dass dieser Typ, der sich psychologische Kompetenzen aneignet, schwerwiegende Fehler im Umgang mit seinen Klienten macht. Er hat selbst offenbar psychische Probleme und bringt diese z. B. in die "Therapie" mit ein. Und deswegen braucht es richtige Ärzte, die das machen. Nicht irgendwelche Gurus, dahergelaufenen Leute, die mal irgendwo Bücher über positive Psychologie oder sonst was gelesen haben und anfangen, weil sie ja Leute aus dem Milieu behandeln, Straffällige usw., die auch psychologisch zu beraten. Das ist nicht deren Aufgabe. Mittlerweile ist es ja schon so schlimm, dass solche Leute in Firmen sitzen und ebenso anfangen über psychische Krankheiten zu philosophieren oder Leute danach einzuschätzen. Bzw. mittlerweile... ich hab das bereits 2007 gemerkt in nem Gespräch. Und Traumata ist nichts alltägliches und das sollte auch nicht zur Normalität werden. Für Psychospielchen oder irgendwelche Experimente ist da kein Platz. Sie können damit das Leben von den Leuten zerstören, wenn Fehler gemacht werden.

Man muss sich mal überlegen "es macht die Leute stärker" - diese traumatisierten erleben Kriege, Mord, Todschlag oder sonst was und hier wird davon geredet, dass die "stärker" werden. Schon mal Traumatisierte gesehen wie kaputt die sind davon? Ich hab Leute gesehen, die wurden durch Angriffe in ner Bank so traumatisiert, dass die nicht mehr arbeitsfähig sind. Und hier wird von Resilienz geredet. Deswegen halte ich das ja für Schwachsinn.

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chilly10  18.04.2020, 17:38
@chilly10

Und man kann den Patienten wahrscheinlich nicht nur schaden, sondern die vielleicht auch noch radikalisieren. Deshalb ist es wichtig, dass richtige Ärzte in Krankenhäusern die behandeln. Diese Thematik gehört nicht mal ansatzweise in Hobby-Psychologen-Hände.

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Was trägt dazu bei das ein Mensch an einer Situation wächst, ob er daran zerbricht oder stärker hervorgeht?

Ich behaupte, dass es mit den Charaktereigenschaften der Person zusammenhängt. Es gibt sensiblere Menschen, die eher an etwas "zerbrechen" als andere. So unterscheidet sich das von Person zu Person.

Nun, da denke ich kann man viel dazu sagen. Im Prinzip ist es tatsächlich so, dass das Zitat recht hat. Allerdings kann man manchmal nicht aufstehen ohne eine helfende Hand. Grundsätzlich ist die in der Familie/Freundeskreis zu finden.

Jedoch musste ich feststellen, dass menschliche Stärke auch darin liegt, seine Schwächen zu akzeptieren. Nun war es bei mir so dass meine Mutter sehr früh starb. Ich war vier Jahre ohne Mutter, und dann kam "die Neue". Meine Schwester ist gefallen als meine Mutter starb, und sie ist nie aufgestanden, sie hat uns allen alles was uns glücklich machte vermiesen wollen.

Mein Vater und ich würden glücklich mit der Neuen, mitlerweile hat sie mich Adoptiert und ich hab zwei kleine Brüder. Meine komplette Verwandtschaft hat sich gegen sie gestellt.

Nun sehe ich meine Stärke darin, nicht wie meine Schwester an etwas zu zerbrechen, sondern ich habe es geschafft darüber hinwegzukommen, und das mit der Hilfe meiner Freunde und meiner neuen Mutter.

Allerdings habe ich auch eine Schwäche. Meine Schwäche die ich in mir sehe ist die Angst, alles was ich aufgebaut habe, alles was mir wichtig ist zu verlieren. Da diese Angst niemals weggehen wird, hab ich versucht sie zu unterdrücken, doch ich hab eingesehen sie zu akzeptieren und auch mit meiner besten Freundin darüber zu sprechen.

Wie du siehst, habe ich dies nur subjektiv erklärt, da es für mich eine sehr individuelle Angelegenheit ist, und sachlich nicht definierbar ist.

Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen

LG

Alessia

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Alles ist möglich, kommt eben auch darauf an wie hart die schweren Zeiten sind.

Man kann an schweren Zeiten reifen und wachsen, verbittern oder zerbrechen.

Der Mensch reift durch schöne Erfahrungen, durch mittelmäßige und schwere Zeiten, aber auch durchs Zerbrechen.

Jein, schwere Zeiten brauchen wir als Bezugspunkt, um zu schätzen, was wir haben. Aber zu schwere Zeiten machen uns nur innerlich kaputt (schwere Gewalt, langanhaltender Krieg, Vergewaltigung, häufige Naturkatastrophen, ...).