Macbeth: Wie erfüllte sich Banquos Prophezeiung?
Hallo Zusammen
In Shakespeares "Macbeth" wird Banquo in Akt 1 von den 3 Hexen prophezeit, dass er der Stammvater einer langen Königsdynastie werden wird. Nun aber am Ende wird trotzdem wieder Malcolm, der Sohn des gestorbenen Königs, zum neuen König und nicht etwa Fleance, Banquos Sohn.
Wie kann also die Prophezeiung in Erfüllung gehen, wenn nicht die Nachkommen von B. König werden.
Ist Banquo etwa mit der schottischen Königsfamilie verwandt?
Vielen Dank für eure Hilfe
3 Antworten
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Banquo gilt allgemein als Vorfahre von Jakob Stuart (= König Jakob I. von England). Wie Fleance oder einer seiner Nachkommen auf den schottischen Thron gekommen ist, weiß ich nicht. Die Geschichte von Macbeth spielt ja in grauer Vorzeit und an Macbeth kann man sehen, wie schnell die Regenten wechselten, erst Duncan, dann Macbeth, dann Malcolm. Das ging wie's Brezelbacken.
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Möglicherweise hat Shakespeare sich gescheute, Banquo in dem Stück allzu nah an die Hexen zu bringen. Schließlich war Jakob I. als sehr abergläubisch bekannt und hat Hexenverfolgungen in england veranlasst. So einen Regenten weist man sicher nicht auf die Nähe seiner Vorfahren zu Hexensprüchen hin.
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Nach der Flucht von Fleance - nach der Attacke auf seinen Vater - wird Fleance in dem Stück überhaupt nicht mehr erwähnt. Der Leser bzw. zuschauer erfährt nichts über den weiteren Lebenslauf von Fleance, auch nicht, ob er Kinder bekommen wird und ob eines seiner Kinder König wird, d.h. ein potentieller Thronerbe von Malcolm. Auch zu Malcolms Zukunft gibt es keinen Hinweis im Stück. Ob Shakespeares Zeitgenossen über diese Fragen Bescheid wussten, ist äußerst unwahrscheinlich. Shakespeare läßt diese Fragen einfach offen. Ich würde selber gerne wissen, ob es eine geschichtliche Verbindung von Fleance ( sofern er eine authentische Person war ) zum schottischen Königsthron gibt. Weiss das jemand ?
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hier gibt es ein paar lesenswerte Hypothesen zu Deiner Frage:
http://www.enotes.com/homework-help/why-didnt-banquos-son-fleance-become-king-after-91079
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Hallo taimanka ! Welche der dort vorgestellten Thesen erscheint Dir denn am plausibelsten ? Gruß von KarlStefan
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ich finde alle Ansätze interessant, tendiere persönlich zu dem von davidm25: " ... The prophecy goes unfulfilled to emphasize that the characters themselves are controlling their own fate."
Darüber hinaus sehe ich das Jahr 1606 (Macbeth wird geschrieben) und 1603, König von Schottland wird auch König von England. Dieser wurde umgehend zum Gönner von Shakespeare und letzterer wollte ihm gefallen.
Banquo galt als Vorfahr James I. Die 8. Könige in der Prophezeiung lässt Banquo als seine Nachkommen verstehen. James I. berief sich diese auf Nachkommenschaft u. hielt sich selbst für den 9. König.
Die Grundlage des Dramas selbst - Holinsheds Chronicles - stellt Banquo als Komplize Macbeths dar, wird von diesem umgebracht. Macbeth stellt Banquo überwiegend positiv dar, wohl aus Rücksicht auf James.
Vielen Dank.
Hab so was auch bereits auf Wikipedia gelesen, aber dachte da gäbe es noch ein paar Informationen dazu.
Auch mit der 2. Prophezeiung, als man Banquo als ersten einer langen Königsreihe gesehen hat.
Und weiter haben sich alle andern Prophezeiungen der Hexen 1:1 im Buch erfüllt. Deswegen war ich mir nicht ganz sicher ob ich was nicht verstanden habe.
Aber dann scheint meine Frage bereits geklärt zu sein, danke!