Luftfeuchtigkeit sinkt nicht?
Hallo,
folgendes Problem: in allen unseren Räumen liegt die Feuchtigkeit trotz Lüften bei ca. 70%. Im Bad betägt sie sogar 80%+... Da es die letzten Tage und Wochen nur regnet, werden wir die feuchte Luft einfach nicht los. Heizen bringt nur minimal etwas und bei den Preisen wollen wir natürlich nicht durchgehend heizen. Nun kam es, wie es kommen musste und ich habe eine verschimmelte Ecke im Bad entdeckt... Natürlich direkt behandelt und entfernt. Wie schaffen wir es, trotz des Mistwetters die Feuchtigkeit deutlich zu reduzieren und Schimmel in Zukunft komplett zu umgehen?
5 Antworten
Im Endeffekt sammelt sich Wasser in warmer Luft besser als in kalter. Das heißt die Luftfeuchtigkeit steigt auch bei sinkender Raumtemperatur obwohl sich die Wassermenge in der Luft gar nicht ändert. Das gleiche Prinzip gilt auch außerhalb der Wohnung, deshalb wird dort vielleicht eine hohe Luftfeuchtigkeit angezeigt, aber es befindet sich absolut immer noch weniger Wasser in der Luft.
Als Beispiel:
Wenn dir in deiner Wohnung bei 18° 60% Feuchtigkeit angezeigt werden und draußen wird dir nach regen bei 10° 70% Feuchtigkeit angezeigt könnte man denken, dass die Luft draußen feuchter ist. Tatsächlich enthält sie aber rund 30% weniger Wasser.
Lüftest du jetzt mit Durchzug und erwärmst die Außenluft wieder auf 18° hast du plötzlich nur noch 43% Luftfeuchtigkeit.
Also: Warme feuchte Luft raus, kalte vermeintlich feuchte Luft rein, erwärmen, voila.
Ansonsten kann auch ein elektrischer Luftentfeuchter helfen.
Elektrische Luftentfeuchter funktionieren eigentlich sehr gut. Ob sie im dauerhaften Automatikbetrieb am Ende günstiger sind als reines Lüften und Heizen kann ich aber nicht sagen.
Wichtig wäre zu schauen, dass man den Luftentfeuchter für die Raumgröße richtig dimensioniert und dass man einen großen Tank hat, wenn man keinen festen Abfluss anschließen will. In einem feuchten Umfeld wie dem Bad sind schnell 1-2 Liter aus der Luft gezogen und bei entsprechend kleinem Tank geht das Gerät dann regelmäßig aus.
Ist es realistisch nach Bedarf zu heizen, ab und an Stoßzulüften und den Rest der Feuchtigkeit durch den Luftentfeuchter rausholen zu lassen? So könnte man doch auf Dauer deutlich Heizkosten sparen?
Ja, dass ist sehr realistisch. Allerdings muss man bedenken, dass Luftentfeuchter besser arbeiten je wärmer die Luft ist. Außerdem sollte man einplanen, dass er regelmäßig laufen muss. Möbel, Textilien, selbst Fugen und Mauerwerk nehmen Feuchtigkeit auf und geben diese wieder an die getrocknete Luft ab. Auch der Luftaustausch mit wärmeren Räumen kann dazu führen, dass die Luftfeuchtigkeit im kalten Raum wieder steigt.
Es kann auch Sinn machen, bei Regen zu lüften, wenn die Absolute Luftfeuchtigkeit draußen geringer ist als drinnen.
Habe mir dazu eine "Hausautomatisation" erstellt, welche mir sagt, wann es Zeit ist zu lüften.
Hier mal als Beispiel wie es gerade bei mir ist.
Die relative Luftfeuchtigkeit ist bei mir im Wohnzimmer jetzt gerade geringer als draußen, wo es regnet.
Dennoch ist die Absolute Luftfeuchtigkeit draußen geringer als drinnen, weshalb man lüften könnte, so dass die Luftfeuchtigkeit sinken würde.
Da gibt es auch so Rechner, womit du das ermitteln kannst.
Rechner für die Luftfeuchtigkeit
Ich lüfte dann immer bei einem Unterschied von 4 mg/m³, und bekomme dafür dann eine Benachrichtigung.
Wenn du also nach der Absoluten Luftfeuchtigkeit gehst, dann kannst du das schon in den Griff bekommen.
Das ist der Grund:
"...und bei den Preisen wollen wir natürlich nicht durchgehend heizen."
Dann lieber eine professionelle Schimmelsanierung. Die ist immer 4-stellig!
Ich bezweifle, dass alle die aktuell nach Bedarf heizen, dieses Problem haben. In der alten Wohnung hatten wir das Problem garnicht. Wie kann sich das auf einmal so stark unterscheiden?
Indem die alte Wohnung die Feuchtigkeit besser durch die Wände abtransportiert hat vielleicht.
Jede Wohnung ist klimatisch anders. Auch die Größe des Zimmers ist entscheidend. Bei den derzeitigen Temperaturen Schimmel zu vermeiden ohne zu heizen ist kaum möglich.
Es bringt nichts, jetzt in der Übergangszeit, an der Heizung zu sparen. Die Wände kühlen mit aus. Du musst eine Grundwärme halten. Auch wenn das heißt, das du mal 1 - 3 Tage kontinuierlich heizen musst.
Weiterhin, wie siehts mit der Isolierung vom Haus aus. Fenster dicht ?
Es gibt da einige Faktoren die zählen.
Wenn's da nicht stimmt kämpfst du ewig mit der Feuchtigkeit.
Es ist ein Altbau. Aktuell zweifle ich an, dass die Fenster zu 100% dicht sind. 7 Fenster sind neu, bei denen habe ich keine Bedenken... 4 Fenster sind jedoch ziemlich alt...
Egal...du musst durchheizen (Grundwärme) Nimm mal ein Feuerzeug oder Kerze und geh mal an den Fenster durch. Man kann es an der Flamme sehen ob die dicht sind ( ganz simple Vorgehensweise, aber funktioniert) dann weisst du wo es hapert
Ich habe eben heftige Bedenken zwecks der Preise. Wir durften schon 700€ nachzahlen und haben nicht sonderlich viel geheizt... Wir haben drauf geachtet, dass in den Nebenkosten die doppelten Heizkosten verlangt werden... Aber wie es eben so ist... Am Ende kommt dann eine vierstellige Rechnung für die Heizkosten. Das bereitet mir Kopfzerbrechen.
Es hilft nichts, Du musst mehr heizen! Ansonsten hast Du hinterher ein großflächige Schimmelproblem, das deutlich teurer wird als die Heizkosten.
In der alten Wohnung haben wir ebenfalls nur nach Bedarf geheizt, dort hatten wir nie das Problem. Wie kann sich das jetzt so unterscheiden?
Der Unterschied kann an der Dämmung der jeweiligen Wohnung liegen.
Hast du denn mit dem Luftentfeuchter Erfahrung? Die Luft teuer zu erwärmen und dann jeden Tag komplett durchlüften und neu erwärmen, bereitet mir mit Blick auf die Heizkosten Bauchschmerzen.
Ist es realistisch nach Bedarf zu heizen, ab und an Stoßzulüften und den Rest der Feuchtigkeit durch den Luftentfeuchter rausholen zu lassen? So könnte man doch auf Dauer deutlich Heizkosten sparen?