Luftfeuchtigkeit sinkt nicht?

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Im Endeffekt sammelt sich Wasser in warmer Luft besser als in kalter. Das heißt die Luftfeuchtigkeit steigt auch bei sinkender Raumtemperatur obwohl sich die Wassermenge in der Luft gar nicht ändert. Das gleiche Prinzip gilt auch außerhalb der Wohnung, deshalb wird dort vielleicht eine hohe Luftfeuchtigkeit angezeigt, aber es befindet sich absolut immer noch weniger Wasser in der Luft.

Als Beispiel:
Wenn dir in deiner Wohnung bei 18° 60% Feuchtigkeit angezeigt werden und draußen wird dir nach regen bei 10° 70% Feuchtigkeit angezeigt könnte man denken, dass die Luft draußen feuchter ist. Tatsächlich enthält sie aber rund 30% weniger Wasser.

Lüftest du jetzt mit Durchzug und erwärmst die Außenluft wieder auf 18° hast du plötzlich nur noch 43% Luftfeuchtigkeit.

Also: Warme feuchte Luft raus, kalte vermeintlich feuchte Luft rein, erwärmen, voila.

Ansonsten kann auch ein elektrischer Luftentfeuchter helfen.


Laura1999629 
Fragesteller
 08.11.2023, 11:07

Hast du denn mit dem Luftentfeuchter Erfahrung? Die Luft teuer zu erwärmen und dann jeden Tag komplett durchlüften und neu erwärmen, bereitet mir mit Blick auf die Heizkosten Bauchschmerzen.

Ist es realistisch nach Bedarf zu heizen, ab und an Stoßzulüften und den Rest der Feuchtigkeit durch den Luftentfeuchter rausholen zu lassen? So könnte man doch auf Dauer deutlich Heizkosten sparen?

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5432112345  08.11.2023, 15:11
@Laura1999629

Elektrische Luftentfeuchter funktionieren eigentlich sehr gut. Ob sie im dauerhaften Automatikbetrieb am Ende günstiger sind als reines Lüften und Heizen kann ich aber nicht sagen.

Wichtig wäre zu schauen, dass man den Luftentfeuchter für die Raumgröße richtig dimensioniert und dass man einen großen Tank hat, wenn man keinen festen Abfluss anschließen will. In einem feuchten Umfeld wie dem Bad sind schnell 1-2 Liter aus der Luft gezogen und bei entsprechend kleinem Tank geht das Gerät dann regelmäßig aus.

Ist es realistisch nach Bedarf zu heizen, ab und an Stoßzulüften und den Rest der Feuchtigkeit durch den Luftentfeuchter rausholen zu lassen? So könnte man doch auf Dauer deutlich Heizkosten sparen?

Ja, dass ist sehr realistisch. Allerdings muss man bedenken, dass Luftentfeuchter besser arbeiten je wärmer die Luft ist. Außerdem sollte man einplanen, dass er regelmäßig laufen muss. Möbel, Textilien, selbst Fugen und Mauerwerk nehmen Feuchtigkeit auf und geben diese wieder an die getrocknete Luft ab. Auch der Luftaustausch mit wärmeren Räumen kann dazu führen, dass die Luftfeuchtigkeit im kalten Raum wieder steigt.

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Es kann auch Sinn machen, bei Regen zu lüften, wenn die Absolute Luftfeuchtigkeit draußen geringer ist als drinnen.

Habe mir dazu eine "Hausautomatisation" erstellt, welche mir sagt, wann es Zeit ist zu lüften.

Hier mal als Beispiel wie es gerade bei mir ist.

Bild zum Beitrag

Die relative Luftfeuchtigkeit ist bei mir im Wohnzimmer jetzt gerade geringer als draußen, wo es regnet.

Dennoch ist die Absolute Luftfeuchtigkeit draußen geringer als drinnen, weshalb man lüften könnte, so dass die Luftfeuchtigkeit sinken würde.

Da gibt es auch so Rechner, womit du das ermitteln kannst.

Rechner für die Luftfeuchtigkeit

Ich lüfte dann immer bei einem Unterschied von 4 mg/m³, und bekomme dafür dann eine Benachrichtigung.

Wenn du also nach der Absoluten Luftfeuchtigkeit gehst, dann kannst du das schon in den Griff bekommen.

 - (Schimmel, Luftfeuchtigkeit, Lüften)

Das ist der Grund:

"...und bei den Preisen wollen wir natürlich nicht durchgehend heizen."

Dann lieber eine professionelle Schimmelsanierung. Die ist immer 4-stellig!


Laura1999629 
Fragesteller
 08.11.2023, 09:45

Ich bezweifle, dass alle die aktuell nach Bedarf heizen, dieses Problem haben. In der alten Wohnung hatten wir das Problem garnicht. Wie kann sich das auf einmal so stark unterscheiden?

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5432112345  08.11.2023, 09:53
@Laura1999629

Indem die alte Wohnung die Feuchtigkeit besser durch die Wände abtransportiert hat vielleicht.

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pharao1961  08.11.2023, 10:06
@Laura1999629

Jede Wohnung ist klimatisch anders. Auch die Größe des Zimmers ist entscheidend. Bei den derzeitigen Temperaturen Schimmel zu vermeiden ohne zu heizen ist kaum möglich.

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Es bringt nichts, jetzt in der Übergangszeit, an der Heizung zu sparen. Die Wände kühlen mit aus. Du musst eine Grundwärme halten. Auch wenn das heißt, das du mal 1 - 3 Tage kontinuierlich heizen musst.

Weiterhin, wie siehts mit der Isolierung vom Haus aus. Fenster dicht ?

Es gibt da einige Faktoren die zählen.

Wenn's da nicht stimmt kämpfst du ewig mit der Feuchtigkeit.


Laura1999629 
Fragesteller
 08.11.2023, 09:56

Es ist ein Altbau. Aktuell zweifle ich an, dass die Fenster zu 100% dicht sind. 7 Fenster sind neu, bei denen habe ich keine Bedenken... 4 Fenster sind jedoch ziemlich alt...

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Serbuculus  08.11.2023, 10:01
@Laura1999629

Egal...du musst durchheizen (Grundwärme) Nimm mal ein Feuerzeug oder Kerze und geh mal an den Fenster durch. Man kann es an der Flamme sehen ob die dicht sind ( ganz simple Vorgehensweise, aber funktioniert) dann weisst du wo es hapert

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Laura1999629 
Fragesteller
 08.11.2023, 10:10
@Serbuculus

Ich habe eben heftige Bedenken zwecks der Preise. Wir durften schon 700€ nachzahlen und haben nicht sonderlich viel geheizt... Wir haben drauf geachtet, dass in den Nebenkosten die doppelten Heizkosten verlangt werden... Aber wie es eben so ist... Am Ende kommt dann eine vierstellige Rechnung für die Heizkosten. Das bereitet mir Kopfzerbrechen.

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Es hilft nichts, Du musst mehr heizen! Ansonsten hast Du hinterher ein großflächige Schimmelproblem, das deutlich teurer wird als die Heizkosten.


Laura1999629 
Fragesteller
 08.11.2023, 09:44

In der alten Wohnung haben wir ebenfalls nur nach Bedarf geheizt, dort hatten wir nie das Problem. Wie kann sich das jetzt so unterscheiden?

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