Lehrer ohne Autorität?

9 Antworten

Ich habe bis jetzt viele verschiedene Lehrer:innen kennengelernt.

Ja, darunter waren auch Menschen, die von den Schülern sehr stark gemobbt wurden, es wahrscheinlich auch noch heute werden.

Mein Eindruck ist, dass nicht wirklich darauf geachtet wird, ob der Mensch dazu geeignet ist, vor einer Klasse zu stehen.

Auch gibt es Lehrer:innen, die anfangs wirklich für diesen Beruf geeignet sind, aber dann feststellen, dass das doch nicht so ganz ihr Bereich ist.

Eine andere Möglichkeit ist, dass diese Person beispielsweise durch einen Schicksalsschlag mitgenommen wird, weshalb es ihr schwerer fällt, im Leben zurechtzufinden, da kann es auch passieren, dass die Autorität leidet, denn es bleibt selten unbemerkt, wenn es einem Menschen schlecht geht, natürlich nutzen das einige Leute auch negativ aus.

Man muss Geduld haben, "eine bleibende" Autorität, wobei ich mich eigentlich sehr stark dagegen sträube, diesen Begriff zu verwenden, denn Autorität alleine macht es auch nicht!

Es ist viel mehr ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren, man sollte Durchhaltevermögen besitzen, zugleich aber auch ein gewisses Verständnis für Schüler:innen. Durchsetzungsvermögen ist ebenso von enormer Wichtigkeit.

Charakter können sich verändern, manche Eigenschaften sind nie gegeben, andere hingegen können sich mit der Zeit entwickeln, manchmal aber auch ganz verschwinden.

Ich habe auch angehende Lehrer kennengelernt, die gehofft haben, dass "es mit den Jahren besser wird, man sich daran gewöhnt".

Das klappt vielleicht bei manchen Menschen, aber nicht bei allen Leuten.

Zugleich kann der Beruf "Lehrer" sehr belastend werden, nicht jeder Mensch ist dazu geeignet, jedoch versuchen immer wieder Menschen, sich in diesen Beruf zu "zwängen", so ist es aber auch mit anderen Berufen, man findet immer Menschen in einem Beruf, die dort eigentlich/besser nichts verloren hätten.

Hallo VeritasAdAstra,

leider nicht.

Man versucht in der Lehrerausbildung durch mehr Praktikas während des Studiums, die auch schon früher beginnen - nicht erst am Ende - den Anwärtern bei der Entscheidung zu helfen, ob sie die richtige Berufswahl getroffen haben oder nicht.

Leider schlagen immer noch viel zu viele Junglehrer in der Schule auf, die überfordert sind und zum Teil völlig weltfremd. Wenn sie mal verbeamtet sind, dann bekommt man die auch kaum mehr los und sie können ihr Unheil 35 Jahre an den Schülern auslassen.

Ich glaube jeder hat schon solche Lehrer erlebt - ich fürchte da ist kein Kraut dagegen gewachsen.

Außer: In vielen Ländern sind Privatschulen deutlich weiter verbreitet als in Deutschland. Da geht es anders zu. Ein untauglicher Lehrer wird da nicht 30 Jahre mitgeschleppt. Leider kosten Privatschulen Geld, viel Geld, und der Bildungssektor wird geteilt in einen öffentlichen Teil und in einen privaten Teil. Das ist dann so wie in Amerika. Vielleicht hier nicht immer ein Vorbild, außer du hast viel Geld ;-)

Viel Erfolg!

Karliemeinname


Rotfuchs716  26.05.2022, 00:40

Nicht ganz richtig. In der Privatschule sind weniger Disziplinprobleme weil dort Schulgeld ist und man schwache lernunwillige Schüler daher eher in die Staatsschule schickt. Lehrer an Privatschulen müssen nicht wegen fehlender Verbeamtung besser sein; sie haben einfach weniger Probleme!

VeritasAdAstra 
Beitragsersteller
 01.10.2021, 21:47

Ne ne, was ich beschrieben hab ist eine Lehrerin, die von Schülern gemobbt wird 😅

karliemeinname  01.10.2021, 21:51
@VeritasAdAstra

Schon klar, die Kollegin ist überfordert - am falschen Platz. Im besten Fall wechselt sie schnell die Schule, weit weg wo sie keiner kennt, nach dem Motto neues Spiel neues Glück - oder sie wird fertig gemacht und geht in Frührente. Ich hatte einen Kollegen der mit 38 fertig war - hochgradiger Alkoholiker.

Nein, das wird nicht vermittelt. Bin zwar kein Lehrer, aber meine Lehrer haben das schon oft gesagt.

Das müssen sie sich antrainieren oder halt ein ganzes Schulleben lang leiden.

Herzliche Grüße

SmilingTiger

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich mag Schule - unvorstellbar ne :D

Man sollte nie die Fähigkeit des Menschen, sich selbst zu belügen, unterschätzen.

Im Referendariat wird dem ein oder anderen angehenden Lehrer schon mal durch die Seminarlehrer vermittelt, dass er vielleicht nicht sooo geeignet ist.

Und der angehende Lehrer reagiert dann gelegentlich so, wie er das früher als Schüler tat, wenn er eine schlechte Note bekam: Er denkt sich, der (Seminar-)Lehrer ist doof und hat keine Ahnung!

Im Studium wird sowas nicht vermittelt. Aber im Leben kann man sowas lernen. Ich werde auch Lehrer. Ich bin nicht so der Autoritäre, aber Respekt haben die Schüler dennoch. Hat halt viel mit Selbstbewusstsein zu tun. Das kann man nicht so üben wie man z.B. Mathematik lernen kann. Im Referendariat sollte man dennoch mit der Aufregung und Unsicherheit umgehen lernen.


VeritasAdAstra 
Beitragsersteller
 01.10.2021, 21:44

Viel Glück, dass du nicht aufgefressen wirst, die Schüler sind seeeehr hungrig ;)

ranger1111  01.10.2021, 21:44
@VeritasAdAstra

Oh ja. Nein, aber manche muss man immer wieder daran erinnern, dass sie ruhig sein sollen.