"Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden" Was ist damit gemeint?

13 Antworten

Wer seine Klugheit in die Tat umsetzt um Gutes zu tun, wird weise. Der Wunsch nach Weisheit wird durch den Willen gefördert diese Weisheit zu erlangen (Sprüche 4,7). Erkenntnis kommt durch die Einsicht sie nicht zu haben. Nicht dadurch daß man sich selbst für klug hält. Aufrichtigkeit und Demut öffnet uns den Horizont und bewegt Gottes Arm (Sprüche 2, 1-9). Es steckt ein tiefer Sinn dahinter, daß wir sind wie wir sind. Wir werden aufgerufen darüber nachzudenken:''Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden'' (Psalm 90,12). Die Klugheit, die wir erlangen sollen, bezieht sich auf die Einsicht, vor Gott Vergebung und Erlösung nötig zu haben, mehr als alles Andere. Viel mehr! Der Teufel ging im Garten Eden seinerzeit auch ungefragt auf die Frage nach der Klugheit ein. Er versprach den beiden Menschen ''offene Augen'' und ''göttliche Unterscheidungsfähigkeiten'' (1. Mose 3,5). Ihre neugewonnene Klugheit hat ihnen nur Schaden und Verdammnis gebracht.

In den Sprüchen 26, Verse 4 und 7 steht: ''Lass dich nicht auf die dummen Argumente eines Narren ein, denn sonst stellst du dich ihm gleich'' sowie:* ''Im Mund eines Narren wird ein weises Sprichwort nutzlos wie ein gelähmtes Bein''*. Wir müssen nicht denken, wir sind als Christen etwas Besseres wenn wir dummen Menschen (Narren) aus dem Weg gehen. Man kann auch als Christ manches Dummes tun. Es geht nicht um ein elitäres Denken oder ob uns jemand symphatisch ist oder nicht, sondern darum, was mich prägt! Und wer sich ständig mit Narren umgibt, wird selbst zu einem. Wir werden, was wir ansehen - darum ist der ''Spruch'': Schau auf Jesus - keine fromme Floskel, sondern das Geheimnis eines gesegneten Lebens. Der klügste Mensch kann der dümmste Mensch sein, wenn er Gott missachtet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – EBTC Internationale Bibelschule Berlin, Autor

schöner satz, der das folgende besagt:


nach dem tode verarbeiten wir das, was wir im leben gelernt haben. in einem neuen leben sind wir dann klüger als im letzten.


Das bedeutet, daß wir gläubig sein sollen, allein Gott als unseren Herrn anerkennen sollen und seine Gebote halten, damit wir nicht von ihm verworfen werden und in die ewige Verdammins fahren, wenn wir einst sterben.

Wahrscheinlich soll das aussagen, dass man sich bewusst machen muss, dass Leben tödlich ist. Also das wir alle irgendwann sterben müssen. Wenn man sich dessen bewusst wird, denkt und handelt man ganz anders im Leben, als z.B. wenn man der Ansicht ist, dieses Leben wäre nur vorübergehend und ihm würde ein zweites, besseres folgen. Man ist klug, wenn man weiß, dass der Tod das Ende ist und danach nichts mehr kommt. Denn das sagt die Bibel im AT mehrfach:

„Die Toten . . . sind sich nicht des Geringsten bewusst“ (Prediger 9,5)

"Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren" (1.Mose 3,19)

"Der Mensch - wie Gras sind seine Tage, wie die Blume des Feldes, so blüht er. Denn fährt ein Wind darüber, so ist sie nicht mehr, und ihr Ort kennt sie nicht mehr."(Psalm 103,15-16)

Auch wenn es aus einer anderen Epoche kommt, kann man darin gut den Carpe Diem Gedanken sehen (Carpe Diem = Genieße den Tag, Gedanke aus der Barock-Zeit) und auch der Memento Mori Gedanke (Gegenbild zu Carpe Diem = Sei dir deiner Sterblichkeit bewusst).

Also im Prinzip sagt dieser Text - für mich - aus, dass man klug ist, wenn man sein Leben genießt, und so lebt als wäre jeder Tag der letzte (denn das kann er tatsächlich sein). Natürlich funktionier das nicht zu 100% aufgrund der Gesellschaft, aber wenn man sich jeden Tag vornimmt fröhlich zu sein und auch seine Zukunft so plant und auch durchzusetzen versucht, dass man glücklich ist, ist man klug.

Man lebt schließlich nur einmal!


quopiam  22.11.2012, 19:37

"Carpe Diem" - wer hat's erfunden? Horaz, im 1. Jahrhundert vor Christus. ;-)) Gruß, q.

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brunf  22.11.2012, 22:12
@quopiam

Stimmt schon, aber richtig thematisiert wurde dieser BEgriff eben in der Zeit des Barock.

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Der 90. Psalm wurde unter göttlicher Inspiration von Moses niedergeschrieben. Da Moses auch den Schöpfungsbericht geschrieben hat, war ihm bewusst, dass Gott für den Menschen, den er in seinem Bilde erschaffen hatte, ursprünglich ewiges Leben in einem irdischen Paradies vorgesehen hatte.

Das vergleicht Moses nun mit dem Leben der Menschen zu seiner Zeit. Er empfand es als kurz, viel zu kurz - wie das Leben einer Grasblüte, die morgens erblüht um am Abend eines heißen Tages schon verwelkt und verdorrt zu sein. Auch die Lebenszeit eines gesunden Menschen, der vielleicht 70 oder 80 Jahre alt würde, empfand Moses als zu kurz und oftmals war es mit Leid und Ungemach verbunden.

Die Verse 12, 13 lauten nun:

"Zeige uns, wie wir unsere Tage auf eine Weise zählen sollen, dass wir ein Herz der Weisheit einbringen. Kehre doch zurück, o Jehova! Wie lange wird es sein? Und habe Bedauern mit deinen Knechten."

Moses wünschte für sich und sein Volk die vollständige Wiederherstellung des ursprünglichen vertrauten Zustands. Er durfte ja die Eden - Prophezeiung (1. Mose 3:15) aufschreiben und wusste somit, dass der Schlange (Satan) der Kopf zertreten würde. Das wäre auch das Ende des störenden Einflusses Satans auf das Vorhaben des Schöpfers, Menschen mit ewigem Leben in Vollkommenheit auf einer paradiesischen Erde zu ermöglichen.

Um das zu erreichen, wäre von menschlicher Seite ein weises Herz nötig, damit wir erkennen, wie wir, nach dem Willen Gottes unsere wenigen Jahre nutzen, und auf eine Weise zu leben, die im Einklang mit seinen Geboten und Grundsätzen ist. Ein rebellisches Aufbegehren nach der Art der Aufrührer im Garten Eden würde nicht zum Ziel führen, viel eher eine demütige Einstellung, wie die eines Knechtes gegenüber unserem Lebengeber.


JensPeter  22.11.2012, 22:48

Sehr gut erläutert, Kdd1945, danke.

LG

Jens

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