Wieso merken religiöse Menschen nicht, wie absurd es ist anzunehmen, ihre Religion würde der einen Wahrheit entsprechen?
Ich möchte, dass jeder glauben darf was er will und mache keine Abstufungen zwischen dummen Überzeugungen und klugen Überzeugungen oder sowas.
Ekelhaft wird es nur, wenn Menschen aufgrund der falschen Überzeugungen von anderen Leid ertragen müssen, weil sie z.B. die Menschheit spalten.
Dieses Phänomen macht das ganze Thema für mich zu einem sehr persönlichen Anliegen und Dilemma, welches ich noch lösen möchte bevor ich sterbe.
Mein Problem mit Religion wird ziemlich gut in dem folgenden Video zusammengefasst. Was denkt man als religiöse Person darüber beziehungsweise wie kann das einem selbst nicht auffallen? (Wer kein Englisch versteht findet auch deutsche Untertitel in den Einstellungen des Videos)
https://youtu.be/73q2P7EgTvk
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Es macht wirklich Sinn sich erst das Video anzuschauen bevor man antwortet, denn ansonsten wisst ihr ja gar nicht worum es geht. Es ist auch kein langes Video:)
17 Antworten
Ich denke, deine Frage wäre präziser gewesen und hätte das dahinter stehende Problem umfassender in den Blick genommen, wenn du sie so formuliert hättest: Warum merken MANCHE religiöse und MANCHE NICHTRELIGIÖSE MENSCHEN nicht, wie absurd es ist, anzunehmen, ihre Religion ODER WELTANSCHAUUNG würde der einen Wahrheit entsprechen?
Dahinter steht ja die Illusion, es gäbe so etwas wie die eine Wahrheit.
Die Antwort hat meiner Meinung nach viel mit Bildung zu tun. Dass es nicht die eine Wahrheit gibt, sondern sehr verschiedene Blickrichtungen und dass manches von dem, was wir so Realtät nennen, eine Konstruktion des menschlichen Geistes ist, ist eine Einsicht, für die es schon einiges an Reflexionsvermögen bedarf.
Viele Leute träumen von einer einzigen, für alle Menschen jenseits verschiedener Überzeugungen gültigen Grundlage an Wissen, Erkenntnis oder moralischer Reflexion, aus der man ohne Berücksichtigung von Religion oder Weltanschauung für alle Menschen gültige moralische Regeln ableiten könne, und das funktioniert halt einfach nicht.
Wenn überhaupt, so ist gedeihliches Miteinander Auskommen am ehesten erreichbar durch geduldiges Aufeinander Hören und in Austausch bringen verschiedener Überzeugungen.
Du hast Recht und ich stelle die Frage meistens auch eher in der von dir erwähnten Variante. Habe mich gerade eben einfach nur speziell mit Religion auseinandergesetzt und dementsprechend die Frage so gestellt.
Man könnte es auch noch grundlegender und kürzer zusammenfassen: Wieso gibt es Fanatismus? Und den gibt es offensichtlich in jeder Ideologie, nicht nur in Religionen.
Fanatismus wäre, so wie ich ihn definiere, das Unbewusstsein darüber, dass man sich ein Selbstbild erstellt hat. Dadurch, dass man dies nicht erkennt denkt man, das Selbstbild sei die eine Wahrheit.
Ich denke, die meisten Menschen sind Religiös, weil sie von Ihren Eltern religiös erzogen wurden.
Als Kind ist man zu 100% auf seine Eltern angewiesen. Man kann ohne seine Eltern nicht überleben. Daher vertraut man als Kind seinen Eltern und glaubt das was sie sagen. Wenn die Eltern ihren Kindern die Religion beibringen, dann glauben die Kinder das.
Bei extrem gläubigen dreht sich oft das ganze Leben um den Glaube. Dadurch sind die Kinder gar nicht in der Lage sich frei zu entfalten und zu erlernen, wie man selbstständig denkt.
Und das bleibt dann auch im Erwachsenenalter noch so.
Und wenn man fest davon überzeugt ist, dass die eigene Religion die einzig wahre ist, dann folgt daraus, dass alle anderen Religionen falsch sind.
Auch wenn es absurd ist anzunehmen, dass Milliarden Menschen mit ihrer Religion falsch liegen und die eigene Religion entspricht der Wahrheit.
Die Anhänger von Religionen gehen eine emotionale Bindung ein mit ihrem Glauben. Damit verletzt jeder Gedanke, der nicht in ihr Weltbild hineinpasst, ihre Gefühle, und folglich reagieren sie darauf mit Ablehnung, Widerspruch oder Bekehrungsversuchen.
Bei den Religionen sind in den heiligen Schriften die Glaubensinhalte schwarz auf weiß festgelegt. Zusätzlich werden sie von Geistlichen ausgelegt und verkündet. Diese Inhalte sind für religiöse Menschen praktisch unumstößliche Wahrheiten, und wer sie nicht kennt oder nicht daran glaubt, der hat in Ihren Augen zumindest eine erhebliche Erkenntnislücke.
Aber Dogmatismus und Ideologien sind nicht nur bei den Religionen verbreitet. Auch in der Wissenschaft gibt es übereinstimmende grundlegende Anschauungen, die in der staatlich anerkannten und geförderten Wissenschaft obligatorische Voraussetzung sind. Wer davon abweicht, gilt als Außenseiter und hat es schwer, anerkannt zu werden. Im allgemeinen wertet man sie ab als Pseudowissenschaftler.
Im Grunde hat jeder, der über etwas nachdenkt oder sich etwas erklärt, solche erkenntnismäßigen Grundlagen, die seine Standpunkte unterstützen. Behauptet einer was, was ihm nicht in den Kram passt, so schüttelt er erst mal den Kopf und sagt belehrend, es verhalte sich in Wirklichkeit aber doch so und so.
Es ist für jeden Menschen nicht leicht, in dieser Hinsicht über seinen eigenen Schatten zu springen. Dazu verhilft einem nur ein aufgeschlossener und nachsichtiger Geist, der bereit ist, über alles offen und respektierlich zu diskutieren und dabei auch die eigene Meinung in Zweifel zu ziehen. Dies wäre ein Zeichen von innerer Reife und Vernunft. Solche Qualitäten sollten eigentlich durch Erlebnisse und Bildung vermittelt werden, aber die Menschen werden leider hauptsächlich zum Nachplappern erzogen.
Nicht der EINEN Wahrheit.
Aber das EINE IST die Wahrheit u Gerechtigkeit = die HÖCHSTE Energie im ganzen Kosmos.
Es ist das Ego, die Paranoia der Menschheit, weshalb viele glauben was Besseres zu sein. 😉😊 Obwohl sie nur glauben, statt zu wissen und zu verstehen, worum es eigentlich geht.
Kennst du das Video "ridiculous claim"? Das erklärt ziemlich gut, warum es Menschen nicht merken.
hahahaha ich schwöre dieses Video bringt meine Gefühle so auf den Punkt