Leben im Paradis?
Ich lese immer, dass alle Christen ein Leben im Paradis haben wollen. Gleichzeitig erklärt man mir aber, dass Jesus wiederkommen wird, der Teufel gebunden wird und hier das Reich Gottes entsteht.
Warum sollte ich eigentlich im Paradis leben wollen, wenn Jesus hier auf der Erde leben wird?
12 Antworten
Warum sollte ich eigentlich im Paradis leben wollen, wenn Jesus hier auf der Erde leben wird?
Das ist grundsätzlich ein Problem heutzutage für Religionen, die auf ein besseres Leben im Jenseits hoffen. Vielen Menschen insbesondere im Westen geht es hier so gut, die wollen gar nicht weg. Daher wirkt auf sie die Idee einer Wiedergeburt auf dieser Erde viel reizvoller.
Mir persönlich ist es völlig egal wo ein solches Jenseits stattfinden soll. Die Überzeugung der Nachfolger*innen Jesu dass er nicht tot geblieben ist, ist mir Hoffnung genug dass da noch irgendwas kommt.
Das Reich Gottes, nachdem wir trachten sollen. Und das bestimmt nicht im Himmel.
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
Ah okay. Weil Du vorher vom Paradies gesprochen hast, war ich da jetzt bissl verwirrt.
Mir gefällt da die ältere Lutherübersetzung von Lk 12,20f:
"Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; man wird auch nicht sagen: Siehe hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch."
Auf das Paradies warten wir nun schon seit über 3.000 Jahren. Unwahrscheinlich, das es in den nächsten 2.000 Jahren noch kommen wird.
Ich gehe davon aus, das es nie kommen wird, und deshalb mache ich mir auch keine Gedanken wie das Leben dort sein wird. Daneben, steht soviel Unsinn in der Bibel (Löwen die Gras fressen und Schlangen die Staub fressen), über das Paradies, das ich froh bin, das es es nicht gibt.
Da würde ich glatt, lieber in der Hölle leben. Da habe ich schon soviele schöne Sachen gehört, (Fast alle Prostituierte kämen in die Hölle), das ich das immer noch am besten finde. Aber, auch bei der Hölle gehe ich davon aus, das es sie nicht gibt.
Befürchte auch. Wir haben ein Schild aufstellt: Baustelle. Und uns dann dazu entschieden zu warten, dass das Haus von selbst entsteht.
Abgesehen davon, dass das Paradies immer nur dort ist, wo Jesus die Herrschaft hat, gibt es verschiedene Szenarien im Reich Gottes, wo Jesus die Hauptrolle inne hat: zuerst bei der für die übrige Welt verborgenen Entrückung seiner Freunde, dann während der Herrschaft in seinem 1000-jährigen Reich hier auf der Erde und zuletzt in der Ewigkeit mit neuem Himmel und neuer Erde, auf der Gerechtigkeit wohnt.
„Da nun dies alles aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, an welchem die Himmel sich in Glut auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden! Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt. Darum, Geliebte, weil ihr dies erwartet, so seid eifrig darum bemüht, dass ihr als unbefleckt und tadellos vor ihm erfunden werdet in Frieden!“
2. Petrus 3:11-14 SCH2000 https://bible.com/bible/157/2pe.3.11-14.SCH2000
Das ist ganz einfach, die einen werden gerichtet, nach dem, was in den (vielen) Büchern steht und die anderen, die im Buch des Lebens stehen, gehen frei aus dem Gericht und kommen in das, was das Paradies heißt.
Hebr 9,27 Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht:
Offb 20,12 Und ich sah die Toten, die Grossen und die Kleinen, vor dem Thron stehen. Da wurden Bücher aufgeschlagen, und noch ein Buch wurde aufgetan: das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet aufgrund dessen, was in den Büchern geschrieben stand, nach ihren Taten.
Offb 20,15 Und wer sich nicht aufgeschrieben fand im Buch des Lebens, der wurde in den Feuersee geworfen.
Hallo Monach2021,
Jesus wird mal so zitiert: "Noch heute wirst Du mit mir im Paradies sein." Dann ist oft von einer Wiederkehr und einer neuen Erde die Rede.
Ich gehe davon aus, dass bei Letzterem der Wunsch Vater des Gedanken war.
Betrachten wir mal Jesus als Beispiel eines Göttlichen Menschen. Dann wird eine Wiederkehr Jesu zum Symbol, dass alle Menschen Göttlich, dann in der Folge miteinander und auch mit Jesus und Gott eins sind. Hintergrund ist die universale Liebe als Liebe Gottes und Gott = Liebe, die diese Einheit bedeutet und glaubensfrei modelliert werden kann.
Die Neue Erde wäre ein Symbol für eine rein Göttliche Gesellschaft, die jegliche Nicht-Göttlichkeit und damit auch jegliche Archaik (alt, entwicklungsgeschichtlich bedingt) abgelegt hat.
Damit wäre ein Göttlicher Umgang mit allem Natürlichen gegeben: vollkommen in universaler Liebe: mit dem literarisch biblischen Paradies assoziierbar. Denn neben der Einheit kann von der Liebe nur etwas ausgehen und
nur das.
Unbenommen davon ist unser Sein, das wir als zeitlos und in zeitlicher Näherung ewig erachten können. Es trägt von der Modellbildung die Eigenschaften der universalen Liebe - wäre in Göttlichkeit "eröffnet", sonst "verschlossen" (ohne hier der Kürze wegen auf die Details einzugehen).
Sei das alles jetzt erstrebenswert? Messen wir es am Maß der Liebe selbst: gleichermaßen für alle Einheit, Fülle und größtmöglicher Freiheitsgrad. So bietet Göttlichkeit den größtmöglichsten Freiheitsgrad für alle: von der Liebe kann immer nur etwas ausgehen Das ist mehr als jeglicher individueller Freiheitsgrad außerhalb jeglicher Liebe.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Mir nicht. Weil es nicht kommen wird, wenn wir nicht daran arbeiten.