Laut biblischer Aussagen werden die wenigsten Menschen errettet. Warum behaupten viele Gläubige trotzdem, dass alle Christen errettet sind?

15 Antworten

Matthäus 24:13 Wer aber bis zum Ende ausgeharrt hat, der wird gerettet.

Einen harten Kampf für den Glauben zu führen heißt nicht nur das, was uns Gott lehrt, fest im Sinn zu behalten und bis ans Ende auszuharren, sondern bedeutet auch denen zu widerstehen, die uns zu unsittlichem Handeln verleiten möchten und die „die unverdiente Güte unseres Gottes zu einer Entschuldigung für Zügellosigkeit verkehren“. Wir dürfen nicht vergessen, daß der Teufel seit jeher darauf ausging, Personen in die Reihen des Volkes Gottes einzuschleusen, die seinen schlauen Plänen dienen und andere zu verderben suchen. Daher sind alle, die sich zum wahren Glauben bekennen, zum Kampf gezwungen. Durch diesen Kampf werden unsere Lauterkeit und unsere Liebe zu Gott erprobt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 11.07.2023, 18:21

Die Bibel erweckt einen bestialisch- lieblos- psychotischen Eindruck. Sie ist wohl von bösen, kranken Menschen erfunden worden. Ein liebender, allmächtiger Schöpfergott verhält sich nicht so.

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Hallo Nobodyrotz,

im Christentum hat sich ein Glaubensinhalt breit gemacht, so dass Menschen die (im Rahmen des Christenums) glauben "errettet" wären. Da mag Jesus ein Stück weit Aktien drin haben, wo er es gem. Überlieferung so ausgedrückt haben mag.

Schauen daher etwas hinter die Kulissen und knüpfen an einer Christlichen Aussage, dass Gott Liebe sei an. Das mag Jesus entweder so gesagt haben, oder es ist auch seiner Attitude ableitbar (Einheit mit Gott, Liebe in seinen Aussagen).

Der Fokus kommt jetzt auf die Liebe, die wir auch glaubensfrei darstellen können, nicht mehr auf einen Glauben. Der Glaube mag nicht bewirken, dass Menschen lieben. Vielmehr wird Liebe zu einer Lebensgrundeinstellung, Attitude.

Von einer Veränderung der Attitude in Richtung Liebe hat Jesus, wie überliefert, häufig gesprochen. Es hat sich der Begriff der Buße, eine Umkehr, eingebürgert.

Gehen wir davon aus, dass schon damals sehr viel Lieblosigkeit beobachtet würde - das mag auch heute noch so sein. Gehen wir genauso davon aus, dass eher wenige Menschen, die sich in ihrer Attitude zur Liebe gewandt hatten, beobachtbar waren und auch immer noch sind. Wenn wir Liebe als die "Errettung" darstellen wollen, wären es eben diese eher wenigen Menschen.

Jetzt gibt es zwei Begriffsbildungen zur Liebe: der landläufige Begriff mit Gefühlen, Sexualität und Partnerschaft, aber der erweiterte universale Begriff, den wir hier brauchen, mit einiges an Abstraktheit. Ohne auf die Herleitung speziell einzugehen, bedeutet Liebe in der Attitude von Menschen, dass die liebenden Menschen eins mit den Menschen sind, dass von ihnen nur etwas ausgeht, etwas sie auch erreichen darf. Damit schaffen die liebenden Menschen gleichermaßen für alle Einheit, Fülle und größtmöglichen Freiraum, oder sie bewahren und achten dies.

Die landläufige Liebe wird somit zum Ausdruck der universalen Liebe, auch wenn landläufig nicht überall Liebe drin ist, wo Liebe drauf stünde.

Bei der Errettung wird es komplizierte. Da brauchen wir einen Aspekt aus der Herleitung der Liebe: die Raum- und Zeitlosigkeit (auch hier der Kürze wegen nur angegeben). Wir kommen dann auf ein raumzeitloses Sein, das wir uns als unsere Seele zuordnen können.

Die Seele kann selbst nichts tun, das liegt an ihrer Zeitlosigkeit. Dafür sind wir Hüter*innen unserer Seele und können über sie bestimmen. Wir lassen sie "wirken", lieben in unserer Attitude, haben damit die Seele quasi "eröffnet". Dann können wir annehmen, dass wir nach unserem Leben immer noch "eröffnet" sind. Das wäre mit der "Errettung" gemeint, wobei man das Gegenteil der Errettung suggeriert, wenn die Seele "verschlossen" wäre.

Da kommen wir jetzt in einige Details, wie viel mehr weiter Worte benötigen würden.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 10.07.2023, 16:50

Danke für Deine Erklärungen! Hast Dir ja viel Gedanken gemacht.

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EarthCitizen20  10.07.2023, 16:52
@Nobodyrotz

Sehr gern.

Wenn Du mehr an Details wissen möchtest, frage gern, dann kann ich das, was ich der Kürze wegen nicht erwähnt habe, noch nachtragen.

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Ein Grund ist die Irrlehre Luthers, man bräuchte nur an Gott zu glauben und schon sei man gerettet.

Luther trieb dies in einem Brief an Melanchthon mit der Formulierung auf die Spitze: „Sei ein Sünder und sündige tapfer, aber glaube noch stärker (pecca fortiter, sed fortius fide) … Es genügt, dass wir … das Lamm erkannt haben; von diesem wird uns die Sünde nicht losreißen, auch wenn wir tausend- und tausendmal an einem Tage Hurerei oder Mord verübten.“ An anderen Stellen sagt er: „Ob ich gesündigt habe oder Gutes getan habe, ist ein und dasselbe.“ „Das Herz wird wunderbar gestärkt, wenn es erwägt, dass die göttliche Verheißung, die ihm gegeben ist, durch keine Sünde verändert werden kann.“

Bibelbube  10.07.2023, 17:17

Das kam von Luther?

Hättest du eine Quellenangabe für mich?

LG

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Aurofons  10.07.2023, 18:10
@Bibelbube

Hier kann man die Briefe finden.

https://collections.thulb.uni-jena.de/receive/HisBest_cbu_00013358

Da der Text in Latein geschrieben ist, kann es leicht unterschiedliche Übersetzungen geben.

Aufmerksam wurde ich über diesen Beitrag der Pius-Brüder, den ich über Internetsuche fand. Die sind zwar strittig, aber es kommt mir mehr darauf was geschrieben wird und weniger wer es schreibt.

https://fsspx.de/de/news-events/news/martin-luther-%E2%80%93-ein-reformator-die-rechtfertigung-des-sünders-sola-fide-29173

Bei der Suche nach den Zitaten gibt es viele Treffer.

https://beruhmte-zitate.de/zitate/123414-martin-luther-sundige-tapfer-doch-tapferer-glaube-und-freue-dic/

https://ip-archiv-wahrheit.ekhn.de/wahrheit-bisherige-aktionen/busse/theologie-und-praxis/reformatorische-theologie.html

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Hm...

In meinen Bibeln (Joh.17,17)

steht das anders (Offb.20,5; 21,4).

Später jedoch gibt es eine Auswahl (Offb.20,12-15).

Woher ich das weiß:Recherche

Die Bibel macht an vielen Stellen deutlich, dass ein Mensch allein aus Glauben errettet wird (Johannes 3,14-19; 5,24; Apostelgeschichte 16,31; Römer 3,21-26, Römer 6,23 u.a.) und nicht aus eigenen Werken (Epheser 2,8-9; Römer 3,20; 4,5; Galater 2,16 u.a.).

Alle Menschen sind Sünder und werden vor Gott in Worten, Taten und Gedanken schuldig. Da Gott rein, heilig und gerecht ist, kann er Sünde nicht tolerieren. Deshalb müssten eigentlich alle Menschen in die Hölle kommen, da niemand ein völlig sündloses Leben geführt hat.

Doch Gott hat uns einen Rettungsanker ausgeworfen. Er ist selbst in Jesus Mensch geworden, hat Versuchungen erlebt und hat als einziger jemals ein völlig sündloses Leben geführt. Deshalb konnte er am Kreuz als reines und makelloses Opfer zur Vergebung unserer Sünden sterben. Wenn wir dieses Opfer für uns in Anspruch nehmen, bekommen wir die Vergebung unserer Sünden und können reingewaschen und geheiligt vor Gott stehen. Nach der Bibel gibt es nur diesen einen Weg.

Ein paar Bibelstellen dazu:

  • "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen" (Hebräer 11,6).
  • "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).
  • "So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes" (Römer 3,28).
  • "Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es" (Epheser 3,28).
  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).

Allerdings sollte Glaube automatisch zu guten und gottwohlgefälligen Werken führen. Ansonsten ist es fragwürdig, ob der Glaube echt ist, wenn keine Werke folgen. Deshalb schreibt Jakobus, dass Glaube ohne Werke tot ist (Jakobus 2,20.26).