Lateinische Redewendung - Aussprache?

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Die Aussprache heute ist jeweils der Umgebung angepasst.
Für den Schulunterricht hat man sich für das k für c entschieden. Das entspricht etwa der Sprechweise des 4. Jahrhunderts, und glücklicherweise bedarf es keiner Tonaufnahmen. Die jeweiligen Einflüsse das Lateinischen auf die Lehnwörter anderer Sprachen reichen schon. Siehe "Kaiser".

Das Kirchenlatein des Mittelalters hatte die Regelung (wie man es heute im Französisch als Regel vor den Vokalen lernt). Bekanntes Beispiel: der russische Zar, der auch aus Cäsar abgeleitet wurde (wie Kaiser). So hört man's in bestimmten Kreisen bis heute:

vor e und i sprich tse und tsi,
vor a, o, u sprich ka, ko, ku

So werden auch die Messen und Requiems gesungen.
Aber gerade Chöre kennen die Auseinandersetzungen, die regelmäßig eintreten, wenn Solisten das italienische tsch in die Werke einführen wollen, - zumindest hierzulande.

In Italien selbst ist das tsch inzwischen nicht mehr wegzubekommen.
Aber dann hört sich suscipe wie Sushi P. an; und das mögen viele auch wieder nicht.

Lange Vokale wie das mittlere e in nocere hat man zu allen Zeilen lang gesprochen.
Für ein kurzes e auf der vorletzten Silbe bedarf es der Betonung auf der drittletzten:
ágere, collígere.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

Hallo,

kommt drauf an, auf welche Zeitepoche Du Dich beziehst.

Ursprünglich wurde c in jedem Fall wie k ausgesprochen.

Seit der späten Kaiserzeit wurde c vor dunklen Vokalen (a, o und u) wie k, vor hellen (ae, e, i, y und oe) wie unser z.

Herzliche Grüße,

Willy


Nina1883 
Beitragsersteller
 16.09.2018, 11:16

Vielen Dank!

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Nocēre hat ein langes E in der vorletzten Silbe (und wird auch darauf betont).

Das C wurde in der klassischen Zeit wie K gesprochen, später setzte sich in Italien eine palatale Aussprache durch (TSCH), aber im Deutschen bevorugt man, auch im Lateinunterricht, oft die „humanistische Aussprache“ als TS, und im Englischen ist es sowieso nur ein stimmloses S. Du hast also die volle Auswahl.

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik

genau weiß das keiner. Es gibt nun mal keine Tonaufnahmen der alten Öme. Da streiten sich die Geister.

In meiner Schule habe ich gelernt, dass das c vor hellen Vokalen - also e und i, ae...wie z gesprochen wird. Also Z. Zaesar, Zizero, nozere. Andere lernten, dass das C wie K ausgesprochen wird. Kikero, Käsar...

Finde ich persönlich nicht richtig. Denn da die Italiener das c vor hellen Vokalen heute wie tsch.. aussprechen, ist für mich die Entscheidung c wie z nachvollziehbarer.

Und überhaupt: wie hört sich das denn an: Kikero.... klingt wie Kikeriki.... Käsar ißt Käse. neeee.