Langstreckenauto 1980?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Vielleicht einen Ford Granada mit Sechszylinder-Maschine, einen Opel Rekord/Commodore oder Senator, eventuell auch einen Audi 100 - ich denke aber bei Türkei sofort an den Ford Granada, der übrigens ein ganz großartiges Auto war. Wir hatten in der Familie bis in die 90er einige Granadas. Preis und Leistung suchten seinesgleichen, die Qualität war besser als bei Opel, der Granada war eine echte Alternative zu Mercedes noch mehr als ein BMW.

https://www.youtube.com/watch?v=AS4cylGMoAQ

Der 1979 eingeführte Peugeot 505 käme auch in Frage, war in der Importklasse ein sehr gutes Auto, das konservativ und solide genug für die deutschen Käufer gewesen ist. Einer meiner Onkels hat sich 1987 einen weißen 505 GRDT Break (Kombi, Diesel) mit Automatik gekauft, den er bis 2005 fuhr - neu gekauft und mit über 500.000 Kilometern für 1000 Euro in den Export verkauft. Der 505 und sein Vorgänger, der 504, galten in den 70ern und 80ern als französischer Mercedes - da war was dran, auch auf die Qualität bezogen und die Zuverlässigkeit. Vor allem die Dieselmotoren waren ausgezeichnet und relativ leistungsstark. Der meines Onkels hatte 105 PS und Automatik, das war 1987 das Niveau eines Mercedes 300D (W124).

https://www.youtube.com/watch?v=RXL-ji6crEM

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

tinalisatina 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 16:12

Ich nehm den Peugeot. Irgendwie kann ich mich mit dem Grenada nicht anfreunden ...

rotesand  26.09.2024, 10:01
@tinalisatina

Ich fand den 505 meines Onkels grandios und halte den 505 für einen der fünf besten und auch schönsten Kombis, die jemals gebaut worden sind. Die Zuverlässigkeit sprach für sich, aber auch das Auto an sich war große Klasse. Nicht ohne Grund wurde der 505 von 1979 bis 1992 produziert und sogar zum Schluss noch sehr gut verkauft.

Likatier  24.09.2024, 15:39

Du hast zweifellos Recht, der Granada (6 Zyl.) war aber schon auch ein Schluckspecht: 15L/10 km waren da standard, wenn ich mich recht erinnere. Gut, der Sprit war noch nicht so teuer, und das Auto fuhr sich echt komfortabel. Aber man mußte es sich leisten können oder wollen.

rotesand  24.09.2024, 16:02
@Likatier

Ja, das stimmt - am schlimmsten war übrigens der Zweiliter V6 (Ford Köln Motor) mit nur 90 PS. Der soff mehr als ein 2,3-Liter mit 108/114 PS und ein 2,8-Liter mit 150/185 PS. Das hat sich aber durch die außerordentliche Robustheit ausgeglichen - ein typischer Granada brauchte kaum echte Reparaturen, technisch sowieso nicht, und der Rostschutz war für die Zeit sehr gut. Opel, BMW, Mercedes und andere rosteten deutlich schneller.

rotesand  24.09.2024, 16:05
@Likatier

Recht sparsam, aber auch langweilig war einzig der Granada 2.0 Vierzylinder mit 101 bis 105 PS. Den hat es ab etwa 1980 gegeben, ich mochte diesen Motor aber nie, da er nicht zum soliden, komfortablen Charakter des Granadas passte - der brauchte eigentlich zwingend einen V6, selbst wenn er nur 90 PS hatte.

Likatier  24.09.2024, 17:24
@rotesand

Ich habe zwar nie selbst einen gefahren, aber Freunde von mir hatten eine Zeit lang beide Modelle (4-Zyl./6-Zyl), mit denen ich dann auch mal fahren durfte (wenn sie was trinken wollten ;-). Insofern kann ich Deine Einschätzung bestätigen: Der 6-Zyl. war schon eine andere Nummer. Allein schon vom Sound her, aber auch Durchzug.

rotesand  24.09.2024, 17:34
@Likatier

Wir hatten sechs oder sieben Granadas bis Ende der 90er in Betrieb, meist zwei Stück gleichzeitig. Es waren bis auf einen 2.0-Liter mit 105 PS, der schon von 1985 war und einer der Letzten kurz vor dem Wechsel auf den ebenfalls sehr gelungenen Scorpio, alles Sechszylinder mit 90 bis 114 PS, teilweise Automatik. Alle waren sehr zuverlässig und als wir sie dann durch andere Granadas ersetzt haben (danach kam ein 124er Benz) waren sie binnen weniger Tage für einen guten Preis verkauft. Gegenüber dem Opel Rekord E war der Granada das deutlich ausgewogenere, moderne und bessere Auto; der Rekord war Anfang der 80er schon kaum mehr interessant.

Ich hatte einen Audi 100 C3 mit 90 PS, Baujahr 1989, von dem ich ganz angetan war. Bis heute habe ich noch einen Audi 80 B3 von 1988, weil ich das Audi-Flair der späten Achtziger nie vergessen und immer gemocht habe.

Wenn er sparsam ist und keinen Transporter für die 10-köpfige Familie braucht: Den VW-Passat Kombi in der Dieselversion.
Der war damals zwar im Vergleich zu heutigen Dieseln noch ziemlich schwach auf der Brust (der ältere 1,5L-Motor hatte 55PS, der neuere 1,6L 75), aber dafür unglaublich sparsam und langlebig.

Ich hab so einen gefahren und dann mit 377 000 km verschrottet. Getauscht habe ich bei rund 200 000 km lediglich die Einspritzdüsen, die waren damals noch nicht so langlebig.

https://de.wikipedia.org/wiki/VW_Passat_B2

Liebhaber und Individualisten hätten sich ggf. den Volvo 240 Diesel gekauft, Auch der hat(te) den Ruf, unverwüstlich zu sein, wenngleich der nicht gerade billig war, zumindest in jüngeren Jahren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Volvo_240

Der Mercedes Serie 123 war auf Langstrecke einfach das Maß der Dinge.

An diesen kam nichts auch nur ansatzweise ran.


tinalisatina 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 17:09

Es sollte aber kein Mercedes sein. 

Interesierter  24.09.2024, 17:27
@tinalisatina

Der war damals aber das Maß der Dinge.

Volvo hat damals mit der 240/260 Serie auch recht gute Langstreckenfahrzeuge gebaut.