Kriegsschuld?
War es okay, Deutschland im 1.Weltkrieg die komplette Kriegsschuld zu geben?
6 Antworten
Nicht die komplette. Österreich-Ungarn wurde auch schuldig gesprochen. Ungarn hat daher auch 2/3 seines Gebietes verloren.
Das Thema ist sehr kompliziert. Es gab viele gründe, vom langen Frieden, von dem die, teilweise sehr einflussreichen, Militärs nicht hielten, es gab in der Zeit davor Demütigungen und Gebietsverluste, einen Aufkeimenden Nationalstolz und Militarismus und die Permanente sorge davor, dass man zu kurz kommt, sowie die Ablenkung von inneren Problemen (vor allem Österreich musste sich nach dem Deutschen Krieg umstrukturieren zu Österreich-Ungarn), Russland, war auch zu einem Problem Herd geworden, genau wie die Osmanen und Frankreich.
formal völkerrechtlich ja, schliesslich hat Deutschland Frankreich und Russland offiziell den Krieg erklärt.
Österreich-Ungarn gab es zu dem Zeitpunkt der Feststellung nicht mehr.
realisitisch gesehen nein. Keiner ist dem Krieg aus dem Wege gegangen.
Nein, die allermeisten Politiker und Historiker sind sich einig, dass dies ein Fehler war und zum erneuten Krieg geführt hat, darum hat man 1945 vermieden, dasselbe wieder zu machen.
Zwar gab es damals noch keine UNO aber aus ethischen Gründen sind imperialistische oder anderweitig begründete Überfälle auf ein anderes Land ungerechtfertigt und verwerflich. Durch falsch verstandenen Patriotismus (Nationalismus) und Militarisierung der Gesellschaft sich eine Begründung für die Mobilmachung des Militärs herzustellen, dafür war die Führung, also der Kaiser und seine Regierung zuständig.
Dennoch gibt es wohl keine Alleinschuld, aber auf jeden Fall eine Mitschuld.
Mirko Drotschmann
Erster Weltkrieg I Die Schuldfrage I musstewissen Geschichtehttps://www.youtube.com/watch?v=OlrbhFmjIoY
Parteimitglied bei Bündnis90/Die Grünen 🌻