Krankenkasse und Abtreibung?
Hallo alle zusammen.
Und zwar habe ich eine Frage.
Wenn man eine Abtreibung durchführen wollen würde, müsste man die Kostenübernahme ja bei der (in dem Fall gesetzlichen) Krankenkasse beantragen, wo würde dies geschehen, bei der Beratungsstelle für den Schwangerschaftsabbruch?
Und was braucht man alles? Ich bin nämlich Schülerin (verdiene kein Geld und lebe noch bei meinen Eltern), plus ich würde nicht wollen, dass meine Eltern das mitkriegen.
Wie würde das dann ablaufen? Oder übernimmt das Bundesland (NRW)die Kosten?
Danke schonmal im vorraus.
6 Antworten
Hallo
Wurde die Schwangerschaft durch einen Frauenarzt bestätigt? Wenn ja, dann musst Du einen Beratungstermin vereinbaren, z. B. bei Pro Familia.
Da Du kein Geld verdienst, übernimmt die Krankenkasse die Kosten auf Antrag. Der Antrag muss vor der Abtreibung gestellt werden.
Wie alt bist Du genau? Bei unter 14jährigen braucht es die Zustimmung der Eltern oder des Jugendamtes. Bei 14-16jährigen entscheidet der Arzt über die Reife und Einsichtsfähigkeit. Ist diese gegeben, was normalerweise der Fall ist, kannst Du ohne Einwilligung der Eltern abtreiben. Ab 16 Jahren entscheidest Du selbst.
Mit der Beratungsstelle und Krankenkasse kannst Du das Vorgehen besprechen, dass Deine Eltern nichts mitbekommen.
Eine Abtreibung ist mit einer Bedenkfrist von 3 Tagen nach der Beratung möglich.
Wünsche Dir alles Gute.
Freundlichen Gruss
tm
Du musst erstmal zu Profamilia zum Beratungsgespräch. Das ist aber überhaupt kein Problem weil Du dich da nicht rechtfertigen musst, die erklären dir da eher wie alles abläuft und geben dir bei Bedarf eine Liste mit Ärzten in deiner Nähe die Abtreibungen durchführen. Macht ja nicht jeder Frauenarzt.
Nach dem Beratungsgespräch kriegst Du diesen Beratungsschein den Du unbedingt brauchst für eine Abtreibung.
Profamilia wird dir das mit dem Antrag stellen auch erklären. Ist supi einfach. Deine Eltern kriegen nichts mit. Auf keinen Fall kriegen die was mit.
Profamilia hat es in jeder größeren Stadt in Deutschland.
https://www.profamilia.de/themen/schwangerschaftsabbruch.html
Die meisten Frauen bereuen das nie. Sie sind eher im Gegenteil, erleichtert und glücklich das sie den Eingriff hinter sich gebracht haben bzw das es diese Möglichkeit überhaupt gibt.
Es ist halb so schlimm, glaub mir, ich hatte auch schon Abtreibungen. Es ist wirklich easy.
Ich wünschte meine Eltern wären nicht so konservativ, da wäre es viel einfacher für mich. Ich bin nicht bereit für ein Kind (familiäre,finanzielle und psychische Gründe stecken dahinter), aber wenn ich später (bewusst und gewollt) eins haben will, werde ich es ganz anders als meine Eltern machen.
Richtig. Wer nicht schwanger sein will, muss das nicht. Der kann verhüten. Abtreibung ist keine Verhütung und keine Maßnahme zur Geburtenregelung.
Nein, Abtreibung ist keine Verhütungsmaßnahme, aber eine Möglichkeit eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden.
Geht das auch bei einer anderen Beratungsstelle (also der AWO z.B) bzw machen die das auch mit dem Antrag, damit meine Eltern das nicht mitkriegen?
Du musst zuallererst zu Profamilia zur Beratung. Das ist das wichtigste. Ohne Beratung kannst Du nicht abtreiben. Was meinst Du mit Antrag? Einen Antrag zur Beratung?
Den Antrag mußt Du bei der Krankenkasse stellen. Bist Du mit Deinen Eltern privat oder pflichtversichert? Denn als privat-vesicherte bekommen Deine Eltern über jede erbrachte Leistung eine Rechung ins Haus.
Hast Du mit Deinen Eltern negative Erfahrungen gemacht? Ich persönlich kann Dir eine Abtreibung ohne Wissen Deiner Eltern nicht empfehlen. Denn dann stehst du nachher auch alleine da mit Deinen wahren Gedanken und Gefühlen. Dies kann sehr einsam machen. Und dann kommt noch die Angst hinzu, dass es doch irgendwann auffliegen könnte.
Die Kosten für eine Abtreibung können auch weit höher sein, als finanziell. Wie denkst Du wirst Du mit einer Abtreibung zurechtkommen
Ich bin nicht privat versichert, und ich werde es auf gar keinen Fall meinen Eltern sagen, da ich auch keine allzu gute Beziehung zu ihnen habe. Mein Partner und seine Familie würde mir somit bei Seite stehen (sie kennen mich länger und sind hilfsbereit).
Wie meinen Sie das mit dem weit höher sein als finanziell?
In Deutschland ist ein Schwangerschaftsabbruch auf eigenen Wunsch nach der Fristenregelung mit Beratung keine Kassenleistung, jedoch werden die Kosten der ärztlichen Behandlung während der Schwangerschaft und der Nachbehandlung von Komplikationen von der Krankenkasse übernommen.
Hingegen werden die Kosten eines Schwangerschaftsabbruchs, dem eine medizinische oder kriminologische Indikation zugrunde liegt, von der gesetzlichen Krankenkasse getragen.
Verfügst du allerdings über kein oder nur ein geringes eigenes Einkommen (derzeit 1.179 € netto) kannst du einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Die Kosten werden von dem Bundesland, in dem du lebst, übernommen - den Antrag musst du jedoch bei deiner Krankenkasse (Privat Versicherte bei der AOK) stellen.
Alles Gute für dich!
Mein Gott du redest hier über Abtreibung aber scheinst Dir nicht mal sicher zu sein ob du überhaupt schwanger bist 🤦🏼♀️🤦🏼♀️🤦🏼♀️
Ich werde morgen einen Test machen, außerdem informiere ich mich lieber vorher, statt es am Ende zu bereuen.
Würde ich dann eine Antwort per Post erhalten? Ich will nämlich nicht das meine Eltern das mitkriegen.
Würde ich dann direkt vor Ort die Zusage kriegen? Ich bin nämlich etwas verwirrt, und ich will gar nicht das meine Eltern das mitbekommen, da wäre die Hölle los.
Ich bin kein Mitarbeiter einer gesetzlichen Krankenversicherung und kann dir das leider nicht beantworten.
Aber man wird dir sicherlich bei deiner Krankenkasse auch telefonisch über den Ablauf Auskunft geben.
Dankeschön, ich werde dann mal nachfragen (falls es überhaupt nötig sein wird).
Kleiner Tipp, sag es so schnell wie möglich deinen Eltern, klar wird das eine heftige Situation, aber Mädchen, sowas kann man nicht verheimlichen, du machst das so nurnoch schlimmer!
Meine Eltern sind sehr streng, das ist ihrer Meinung nach in unserer Kultur so ziemlich das schlimmste was geschehen kann, da will ich es ihnen nicht sagen.
Glaub mir, früher oder später finden die das raus, und dann sind sie 3x so sauer wie wenn dus ihnen direkt sagst
Quatsch, es ist ein simpler Eingriff - mach das nicht größer als es ist. Ich kenne Mädels die abgetrieben haben weil Sie in Urlaub wollten. Also sooo krass ist der Vorgang nicht. Die Absaugung dauert 15min, der Medikamentöse Abbruch ist noch einfacher - du kriegst 2 Tabletten schluckst die, und darfst wieder gehen. Ende. Es ist echt simpel
So einfach ist es, werdendes Leben zu entsorgen. Wegwergesellschaft eben..
Das Selbstbestimmungsrecht der Frau über Ihren Körper steht über allem. Aber jap, wenn man es so sehen will wie Du, ja, so leicht ist das.
Das "Selbstbestimmungsrecht" bestimmt über das Recht auf Leben eines hier 20 Wochen alten Menschleins. Es spürt, es empfindet, es hat einen eigenen Kreislauf und ist komplett ausgebildet. Für mich hat das absolut nichts mehr mit SELBSTbestimmung zu tun. Nicht umsonst ist es zu diesem Zeitpunkt in D verboten.
Wer tatsächlich selbst über seinen Körper bestimmt, verhütet.
Ja, ich bin direkt. Ja, ich stehe dazu.
Und warum erzählst Du mir das?
Man treibt in Deutschland in den ersten 12 Wochen ab.
Ich halte das für eine sehr schlechte Idee, eine Abtreibung hinter dem Rücken der Eltern durchzuführen. Aber es ist ihre Sache, ich kann es nicht nachvollziehen, weil wenn mein Mädchen das machen würde, würde ich mich als Vater mies fühlen.