Könntest du vegan leben?

Das Ergebnis basiert auf 38 Abstimmungen

Nein 66%
Ja 34%

18 Antworten

Eines vorweg: Im Wesentlichen bin ich selbst Vegetarier. Dennoch rate ich scharf ab von der einseitigen veganen Mangelernährung. Selbst war ich nun jahrelang vorwiegend Früchte-Rohköstler (Frugivore). Zu dieser Ernährungsweise inspiriert von damaligen Gurus wie dem teilweise zwar verdienstvollen, aber in seinen Wertungen zu einseitigen Helmut Wandmaker oder dem Urköstler Franz Konz, habe ich das Gute und Sinnvolle des Rohkost-Gedankens bis auf den heutigen Tag beibehalten, ohne dabei im Extrem reiner Früchtenahrung zu verbleiben. Ich habe damals (vor ca. 20 Jahren) nämlich einige dieser faktisch (aber zum Glück nicht ideologisch) veganen Rohkostfamilien kennengelernt und deren Erscheinungsbild und Lebensweise war – gelinde gesagt – alles andere als überzeugend für neutrale, unvoreingenommene Menschen. Ein rohköstliches Ehepaar etwa hat seine Kinder ebenfalls rohköstlich ernährt, größtenteils von Früchten und etwas Gemüse. Das Ergebnis waren Kinder, die mit 5 und 7 Jahren noch nicht in der Lage waren, richtig zu sprechen.

Diese Retardierung Heranwachsender als Folge proteinarmer Ernährung wurde schon bei vielen Veganern, Frugivoren und anderen Eiweißmeidern beobachtet und ist für mich das stärkste Gegenargument überhaupt gegen derartige postmoderne Ernährungsexperimente.

Der Veganismus als Ideologie basiert psychologisch gesehen auf Rache- und Neidinstinkten („wenn ihr mit 70 an der Dialyse hängt, dann bin ich noch topfit“) sowie auf allgemeinem Hass auf die bestehende Gesellschaft. Das Tierleid ist Veganern nur moralische Wixxvorlage, um gegen normal lebende Leute zu hetzen. Besonders deutlich wird diese Ressentimentbedingtheit des Veganertums bei extremen PropagandistInnen desselben wie bei uns etwa der berüchtigten „militanten Veganerin“. Die verkorkste vegane Ideologie ist Ausdruck des allgemeinen postmodernen Neoleftismus, wie er sich parteipolitisch etwa in der destruktiven Partei „Die Grünen“ äußert, unter deren Mitgliedern und Wähler Veganer auch anteilsmäßig stark überproportional vertreten sein dürften.

Anmerkung zur Differenzierung: Die alten Rohköstler und Konz und Wandmaker waren allerdings meistens frei von dieser verkrampften pseudomoralischen Ideologie. Sie waren mehr aus Gesundheitsgründen oder einem Glauben an die Kreatürlichkeit des Roh-Essens getragen. Zwar hat namentlich Franz Konz auch heftig gegen die Fleischindustrie gewettert (aufgrund der brutalen Zustände der Massentierhaltung nicht ohne Berechtigung), doch ohne den linksideologischen moralischen Vorwurfsgestus der heute mehr und mehr in den Mainstream dringenden und vom System gewollten und gezüchteten Antifa-Veganer. Die alten Rohköstler waren keine Neulinken wie die jetzigen großstädtischen Antifa-Veganer, sondern eher Leute mit Nähe zur „spirituellen“ Szene. Epigonen dieser Szene gibt es heute noch und diese sind eher systemkritisch und nicht systemtragend wie die Antifa-Veganer. Ein Beispiel für einen systemkritischen, nicht antifa-affinen Veganer von heute wäre etwa Matthias Langwasser. Den grundlegenden Wert dieser Leute könnte man in dem Wort "Ganzheitlichkeit" zusammenfassen, den der Antifa-Veganer hingegen in dem Begriff "political correctness".

Die verkorkste vegane Ideologie ist Ausdruck des allgemeinen postmodernen Neoleftismus, wie er sich parteipolitisch etwa in der destruktiven Partei „Die Grünen“ äußert, unter deren Mitgliedern und Wähler Veganer auch anteilsmäßig stark überproportional vertreten sein dürften.

Letztlich empfehle ich überhaupt keine Ernährungsweise für „den Menschen“. Frage nicht, was „der Mensch“ essen soll, sondern frage Dich, was DU essen sollst. Die Unterschiede zwischen Mensch und Mensch hinsichtlich seines Geschlechtes, seiner Rasse, Blutgruppe, dem Konstitutionstypus usw. sind einfach zu groß als dass man von DER EINEN Ernährungsweise, die für alle Menschen gut sein, sprechen kann. Hinzu kommen die völlig unterschiedlichen Habitate und Alltagsroutinen, in denen die Menschen leben. Wer in den Tropen lebt, braucht etwas anderes zum Essen als ein Polarbewohner und wer körperlich hart arbeitet in der Eisengießerei etwas anderes als ein Bürohengst.

Alle Ernährungsgurus, die heute ihre Bücher schreiben über „vegane“, „frugivore“, „herbivore“, „mediterrane“, „nordische“ oder aber auch „karnivore“ Diät sind auf dem Holzweg. Das, was diese Leute für sich selbst herausgefunden haben und womit sie selbst gut klarkommen, mag für andere Menschen eher ein „Gift“, also schädlich und nachteilhaft sein. Dasselbe gilt für die überspannten Fitness- und Wellness-Hysteriker, denen es meist nur um Geldmache geht.

Ich selbst war nie ein großer Fleischesser, fast eher eine Art natürlicher Vegetarier. Fleisch hat mich als Kind schon eher angeekelt. Vor allem immer diese ganzen Hähnchen mit den Knochen drinnen, knochige Koteletts, Eisbein und dergleichen. Der natürliche Instinkt zeigt in meinem Fall also eine andere Richtung. Daher ist eine fleischarme oder vegetarische Ernährung für mich durchaus geeignet.

Bei anderen Menschen mag dies aber gänzlich anders aussehen und wieso sollte ich aufgrund meines eigenen, höchst persönlichen Empfindens vorschreiben, was für diese angeblich gut sein soll? Das wäre absurd und anmaßend, aber leider neigen die heutigen Ernährungsgurus, die dicke Bücher schreiben, im Netz ihre Blogs und Vlogs betreiben und damit viel verdienen an Geld und Beifall (sowie auch an Kritik), stets zu dieser generalisierenden Anmaßung.

Dem Fragesteller rate ich: Öffne Deinen Blick für das, was es alles gibt in der Welt der Ernährungslehren! Wenngleich ich davon abrate, irgendeinem dieser Gurus zu folgen, so ist ein Überblick über die Vielfalt derselben in ihrer totalen Unterschiedlichkeit, ja Gegensätzlichkeit (Veganismus als Ideologie vs. Karnivorismus als Gegen-Ideologie!) ungemein wertvoll um am Ende zu jener individualistischen Einschätzung zu gelangen, die ich infolge meiner Erfahrung mit unterschiedlichen Ernährungsformen gefunden habe.

Dabei solltest Du beachten, dass es hier erhebliche nationale Unterschiede gibt! In Deutschland spielen Vegetarismus und leider auch der jetzige Antifa-Veganismus bedeutende Rollen und du wirst im deutschsprachigen Raum fast nur Gurus aus diesen Richtungen finden können.

Anders in den USA. Hier gibt es eine immer stärker werdende karnivore Bewegung. Das sind Ernährungsgurus, die tatsächlich eine Nur-Fleisch-Diät empfehlen. Ich selbst würde diese für mich niemals annehmen wollen, da mir Fleisch gar nicht sonderlich schmeckt und mir mein Käse, mein Obst und meine Nüsse fehlen würden. Dennoch empfehle ich das Studium dieser US-amerikanischen Fleischesser, die ihrerseits wiederum in verschiedene Subgruppen zerfallen, die sich zuweilen auch ähnlich gegenseitig zerFLEISCHen wie es auf der vegetarischen Seite auch Veganer, Frugivoren, Pescetarier usw. tun. Besonders interessant scheint mir hier der Youtube-Kanal „Goatis“ zu sein, der von einem jungen Karnivoren betrieben wird. Dieser propagiert selbst eine vorwiegend fleischliche Ernährungsweise, greift in seinen Videos aber nicht nur Veganer, sondern auch karnivore Fitness-Hysteriker und Muckiebuden-Proteinpanzer scharf an – und Recht hat er damit, wie ich meine. Obgleich ich ihm nicht zustimme in der Wahl der Nahrungsmittel sind seine Analysen doch durchaus treffend und liefern zugleich einen guten Überblick über die Absonderlichkeiten, die es heute so gibt in der Ernährungsthematik:

https://www.youtube.com/@GoatisReviews/videos

Persönlich ernähre ich mich, grob gefasst vor allem von

  • Früchten aller Art, meine Lieblingsfrüchte sind Ananas (mit dem Champion-Entsafter zu köstlichen Säften verarbeitet), Kakis, Birnen, Süßsäcke, Weintrauben (leider stark gespritzt, unbedingt mit heißem Wasser abwaschen, sonst können sie Kopfschmerzen erzeugen) sowie Bananen
  • Rohmilch und Rohmilchkäse (z. B. Bergkäse oder Erzherzog Johann bei Aldi)
  • etwas Hüttenkäse (keine Rohkost) oder Harzer Roller, wenn ich mehr Eiweiß als normal brauche
  • Rote Beete und Möhren (gewöhnlich entsaftet oder geraspelt)
  • Nüsse (Studentenfutter), vor allem im Winter

Grünes Blattgemüse mag ich nicht sonderlich, am ehesten noch Spinat (frischer, kein zerhackter und denaturierter aus den Tiefkühlpackungen). Auch mit Hülsenfrüchten kann ich nicht wirklich viel anfangen. Fleisch und Fisch kaufe ich nie, esse aber manchmal bei Freunden oder wenn ich von Bekannten eingeladen werde aus Höflichkeit oder Neugier manchmal etwas mit.

Aber das soll - um es noch einmal zu betonen - nicht als Empfehlung verstanden werden! Jeder Mensch ist anders und braucht etwas Anderes. Lass Dir bloß nicht von verkrampften veganen Ideologen die Freude am Essen verderben und zu schädlichen Abwegen verführen! Richtig ist nur - und darin sind sich die Ernährungsgurus wohl aller Richtungen einig - dass künstlicher Zucker (Süßigkeiten, Softdrinks, Riegel aller Art usw.), Weißmehl (Pizza, Döner, Toast, Hamburger usw.), stark verarbeitete Wurst und übrigens auch die handelsübliche H-Milch ("länger haltbar") tatsächlich objektiv ungesund sind für alle Menschen. Das sind unnötige Genuß-, aber keine Nahrungsmittel.

Nein

Das wäre für mich vollkommen unmöglich.

Nein

Ich bin kein Freund davon, meinem Körper essentielle Nährstoffe zu verwehren. Auch eine gesunde, tierische Ernährung lässt sich moralisch vertretbar einhalten.


Jointed  25.11.2023, 12:47

Wenn du veganer bist oder nur Vegetarier verwehrst du deinem Körper nichts solange du dich ausgewogen ernährst.

Aber gebe dir Recht, ich kann es auch gut moralisch vertreten geschlachteten babykuh zu essen oder besser gesagt zartes Kalb Fleisch genießen.

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Epiktetos  25.11.2023, 14:54
@Jointed

Sorry, das ist absolute Falschinformation. Als Vegetarierer mag das möglich sein, die Frage lautete aber auf Veganismus. Und als Veganer ist es nunmal nicht realistisch möglich, insb. genug Vitamin B12 zu sich zu nehmen, ohne auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen zu müssen.

Selbst bei Vegetarismus ist das schon ein Graubereich, sprich viele Vegetarier sind (unwissentlich) in Mangelversorgung von einigen Nährstoffen. PubMed ist voll mit entsprechenden Langzeitstudien. Wenn man seine Ernährung aber nur halbwegs geschickt plant, kann man das als Vegetarier zumindest umgehen. Als Veganer keine Chance.

Der Mensch ist omnivor und hat als solcher entsprechenden Nährstoffbedarf. Alles andere ist Humbug.

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Jointed  26.11.2023, 14:10
@Epiktetos

Macht schon Sinn, selbst Pflanzenfresser saugen an Knochen und kadavern um wichtige Nährstoffe zu bekommen doch die machen es eher aus Verzweiflung wenn kaum was anderes in Frage kommt.

Ich meine, wenn der Lebensraum vom Pflanzenfresser gut Nahrung hat sollte es doch kein Problem sein, zumindest habe ich davon noch nichts gehört das diese dann Probleme bekommen durch Mangel.

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Ja

Wenn ich es unbedingt wollte, vermutlich ja. Schaffen andere ja auch, also kann es nicht sooo schwer sein.

Ja

Können kann ich virales, ob ich es wollen würde, definitiv nicht. Hab selbst mal aufgrund persönlicher Probleme so meine ehemalige Essstörung abgearbeitet und hab ne Soja Unverträglichkeit entwickelt. Daher will ich nicht, auch wenn ich gut könnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ex Betroffene, Recherchen, Selbstexperimente