Kocht ihr Deutschen auch selbst oder ernährt ihr euch nur von Fertigkost?

36 Antworten

Ja, es gibt Leute, die sich so ernähren, wie du es beschreibst. Wenn du von Dosen-Ravioli sprichst, dann weiß ich schon genug. Ich möchte mich zu diesem Personenkreis nicht näher äußern. Da liegt nämlich meistens auch noch vieles andere im Argen. Ich wünsche keinem Kind, in solch einem Umfeld aufwachsen zu müssen.

Wenn du nur solche Freunde und Bekannte hast, wirft das aber auch ein etwas seltsames Licht auf dich. Hast du keine Freunde, die in anderen Verhältnissen aufwachsen? Ich meine, in Familien, in deren Leben eine gewisse Struktur ist und wo ein ordentlicher Haushalt geführt wird? Klar, wenn beide Eltern Vollzeit arbeiten, dann ist es schwer möglich, dass sowohl ein warmes Mittagessen auf dem Tisch steht als auch abends noch einmal mit gleichem Aufwand gekocht wird.

So etwas gab es noch, als ich zur Schule ging und als in vielen Betrieben eine richtige Mittagspause zwischen 13 und 15 Uhr war. Da konnten die Arbeitnehmer (in der Kleinstadt) zum Mittagessen nach Hause gehen, oft lebte noch eine Oma mit im Haus, die Mittagessen kochte, oder die Mutter war nicht berufstätig und hatte das Mittagessen fertig, wenn Mann und Kinder kurz nach 13 Uhr nach Haus kamen.

Diese Zeiten sind längst vorbei und man ist mehr darauf eingerichtet, die Mittagspause im Betrieb zu machen, sei es dass dieser eine Kantine hat, sei es, dass man sich Essen von zu Haus mitnimmt, sei es, dass man sich Fast-Food reinzieht oder es sich leisten kann, in einem Gasthaus in der Nähe der Firma zu essen. Das gemeinsame Familienessen findet dann abends statt.

Sei versichert, es gibt genug Familien, in denen jeden Abend ein gutes und nahrhaftes Essen frisch gekocht wird, wo also nichts aus der Dose kommt - sprich: Familien, bei denen es solchen Fraß, wie du in deiner Frage genannt hast, nicht gibt.

Allerdings, ein Festmahl ist das in der Regel nicht. So viel Zeit hat nämlich niemand, aber jeder hat Hunger. Doch man kann ja (vor allem, wenn man arbeitsteilig kocht!) sehr leckere Gerichte in 30 - 60 Minuten zaubern. Nur der große Braten mit Vorspeise und Dessert, der muss bis zum Wochenende warten.

Du kommst wahrscheinlich aus einem Kulturkreis, wo die Frau zu Hause bleiben und den Haushalt führen muss. Da kann es vielleicht jeden Tag ein Festmahl geben. Bei uns aber herrscht, wie du weißt, Gleichberechtigung. Frauen mit einer guten Schulbildung, vielleicht darüber hinaus mit einem abgeschlossenen Universitätsstudium, wollen in der Regel in einem Beruf arbeiten, Geld verdienen und vom Mann unabhängig sein. Da sind von beiden Seiten Kompromisse nötig. Also: Festessen 😂 wohl eher nur am Sonntag, wenn beide frei haben.

Ich koche meistens selbst - aber manchmal gibt es auch Tiefkühlspinat oder Fertigpizza.

Ich kann nur für mich selbst sprechen. Bei mir ist es weder Fertigkost noch eine aufwändig hergestellte Mahlzeit. Eher so ein Zwischending. Das Kochen geht bei mir eher schnell: Nudeln ins Kochwasser, Fleisch oder Fisch in die Pfanne, dazu Gemüse und eine Soße, die ich halt dazu anrühre. Oder es gibt einen großen gemischten Salat dazu. Also nur als Beispiel jetzt, die Variationen sind natürlich vielfältig.

Klar, TK-Pizza gibt’s schon auch mal. Aber meistens kaufe ich dann nur eine Margherita und belege sie zu Hause selbst weiter, wie mir gerade zumute ist. Fischstäbchen mag ich auch gern, aber dann eher mit Bratkartoffeln und Spiegelei. Ich hätte gar nicht die Zeit und die Lust, jeden Tag alles von Grund auf zuzubereiten. Aber so typisches Fertigfutter aus der Dose, Miracoli-Nudeln mit Fertigsoße oder irgendein Microwellenfraß, den man nur aufwärmen muss, kommen mir gar nicht erst in den Einkaufswagen.

humh

So verallgemeinern kann man das nicht. Und ich schreib nicht stellvertretend für alle.

Richtig ist es, daß jedes Lebewesen ein vitales Interesse hat. Und es ist auch richtig, daß in der Evolution die Spezies Mensch sich so wenig an die Natur angepasst hat, daß sie versucht die Natur an ihre Bedürfnisse anzupassen.

Und einen entscheidenden Einfluß auf die Menschheit hatte die Beherrschung des Feuers und die Industrialisierung. Und auch in Europa, sprich im deutschsprachigem Gebiet fand das statt. Sogar intensiv. Intensiv in den Ballungsgebieten der Industrie.

Daher auch Bouletten und Currywurst. Schnell was essen. Dann kam die Industrialisierung auch in der Landwirtschaft an. Haltbarkeit von Essen zu günstigen Preisen. Als erhöhter Lebensstandart. Getreidekorn nicht selbst geerntet, gemahlen, gebacken und essfertig präsentiert, sondern gekauft.

Das Leben, in Metropolen, ist nicht entschleunigt.

Wenn es das Zeitfenster her gibt und die Vorräte, koche ich. Sonst laß ich das von anderen machen. In der Familie, Bekanntschaft oder Dienstleister.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also bei mir wird zu über 90% frisch gekocht. Wenn es mal was fertiges gibt, dann ist das wenn nur ein kleiner Teil des essens an sich und der Rest ist frisch gekocht. Das es Mal ein reines Fertigessen gibt kommt praktisch garnicht vor.

Kenne auch niemanden der sich nur von teuren Fertigzeug ernährt.