Klimaschutz u. Wirtschaftswachstum?

5 Antworten

Das kann nicht funktionieren. Man kann auf einem endlichen Planeten nicht unendlich wachsen. Das hat weniger etwas mit Kapitalismus zu tun, sondern mit dem Problem der Überbevölkerung. Jeder Mensch verbraucht nun mal Ressourcen. Sei es Nahrung vom Acker, Energie oder Rohstoffe. Alles was er verbraucht, stammt von der Natur und die kann schon lange nicht mehr die Bedürfnisse aller erfüllen.

Das Problem ist, dass wir viel zu viele Menschen mit viel zu hohen Ansprüchen sind. So lange dieses Problem nicht gelöst ist, ja noch nicht einmal angesprochen wird, werden wir es nicht schaffen, das Klimaproblem zu lösen.


atoemlein  16.04.2023, 12:42

Doch, der Kapitalismus als institutionalisierte Rechtfertigung menschlicher Gier ist die Ur-Ursache für dieses Dilemma.
Es stimm zwar, dass "zuviele Menschen mit viel zu hohen Ansprüchen" letztlich den Klimaschutz verhindern.
Wer aber immer nur sagt, die "Überbevölkerung" sei ursächlich schuld, verkennt, dass auch das Bevölkerungswachstum (jetzt nur noch ausgehend von armen Ländern) eine Folge des globalen Wachstumszwangs aus dem Kapitalismus ist.

Fuchssprung  16.04.2023, 14:05
@atoemlein

So ein Quark! Das ist eine Folge der Biologie, des Fortpflanzungstriebs, der Dummheit, der Unaufgeklärtheit, der Religion und weiterer Gründe. Der Kapitalismus ist an vielem Schuld, aber nicht am Bevölkerungswachstum. Er verhindert eher ein weiteres Bevölkerungswachstum. Denn Menschen, die einen gewissen Lebensstandart erreicht haben, die haben auch weniger Kinder.

atoemlein  16.04.2023, 14:22
@Fuchssprung

Bitte netter und mit Fakten:
Du sagst es ja selber, denkst aber nicht zu Ende:
In Europa (und in andern sogenannt entwickelten oder industrialisierten Ländern) liegen die Geburtenraten seit Jahrzehnten um 1,5 Kindern pro Frau; wir wachsen also nicht aus eigener Kraft, sondern wären am Schrumpfen, denn für das Überleben eine Population ist eine Geburtenrate von 2,1 erforderlich.
Aber der Kapitalismus mit seinem Wachstumszwang kommt mit schrumpfender Zahl von Konsumenten und Produzenten nicht zurecht!
Also holen wir unsere Arbeitskräfte und Rentenkassen-Einzahler im Ausland, im nächst-"ärmeren" Land, damit unsere Bevölkerung "zum Wohle der Wirtschaft" weiterwachsen kann! Wir sparen Ausbildungskosten und Lohnkosten. Und das "Spender"-Land hat genau die gleichen Bedürfnisse und Probleme und holt seinerseits Leute rein.
Am Ende dieser Kette stehen dann arme Regionen in Asien, Afrika, Südamerika. Und ja, dort überwiegen dann deine Faktoren wie Unaufgeklärtheit, Religion, Korruption, Armut, Schuldenfalle, fehlene Sozialwerke usw. Die einzige soziale und wirtschaftliche "Absicherung" für Familien sind Kinder und nochmals Kinder.

atoemlein  16.04.2023, 15:05
@Fuchssprung

Stimmt, aber der Antrieb ist eben nicht nur Biologie, sondern das kranke, menschgemachte Krebsgeschwür EWIGEN (Wirtschafts)Wachstums.

Fuchssprung  16.04.2023, 15:13
@atoemlein

Da werden wir uns nicht einig. Ich bleibe dabei. Die Ursache für das Bevölkerungswachstum ist NICHT der Kapitalismus. Dem kann man vieles ankreiden, aber das nun gerade nicht.

Klimaschutz u. Wirtschaftswachstum kann nie zusammen funktionieren. Leider traut sich auch grüne Politik nicht, diesen Zusammenhang anzusprechen.
Seit Jahrzehnnten wird uns vorgerechnet, dass sich Wirtschaftswachstum und Ressourcen- und Energieverbrauchswachstum entkoppeln liessen. Bisher ist das nicht gelungen, im Gegenteil wird immer wieder bewiesen, wie eng der Zusammenhang ist (das erste Corona-Jahr war die einzige Zeitphase, in welcher der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoss zurückging, weil die Wirtschaft heruntergefahren wurde).

Das (kapitalistische) Wirtschaftsmodell ist die Ursache dafür, weil es mit ewigem Wachstum rechnet.
Was jedem Kind einleuchtet (und auch jedem Naturwissenschaftler klar ist ist), wollen die gelehrte Ökonomie, all die Kaderschulen und auch die allermeisten politischen Parteien nicht wahrhaben und blenden es aus.

Sogar die vielbeschworene Effizienz hat klare physikalische und biologische Grenzen. Die Welt braucht Suffizienz - es reicht jetzt einfach!

Irgendwann müssen wir realisieren, dass ewiges Wirtschaftswachstum und Klimaschutz nicht zusammengehen.

Stimmt, das funktioniert nicht. Das Gute: Man braucht kein Wirtschaftswachstum.

Umweltschutz ist in vielen Bereichen im Widerspruch zum Zwang zum Wirtschaftswachstum. Deshalb müsste man den Zwang zum Wirtschaftswachstum beseitigen.

Dieser entsteht durch das Zinssystem. Es fehlt aber bei Ökonomen die Einsicht, dass uneingeschränktes Wirtschaftswachstum auf der Erde nicht geht. Für Naturwissenschafter wäre dies offensichtlich. Aber den meisten Naturwissenschaftern fehlt die Einsicht, dass unser Geldsystem ein Wirtschaftswachstum zwingend nötig macht. Sie befassen sich nicht mit dem Geldsystem. Deshalb haben die Vorschläge der Naturwissenschafter zum Umweltschutz in der Politik nie eine Chance.


Lothar1974 
Beitragsersteller
 16.04.2023, 23:46

Vielleicht ist im Geldsystem der BUG. Gibt es alternative Geldsysteme? Oder geht es auch ohne Geld?

diderot2019  17.04.2023, 09:58
@Lothar1974

Geld ist schon eine gute Erfindung. Einige alternative Geldsysteme klingen recht gut. Ich kann nicht beurteilen, ob sie nicht auch Probleme hätten. Wichtig scheint mir aber, dass das Problem erkannt wird und dass Ökonomen bereits im Grundstudium lernen, dass unbeschränktes Wachstum nicht möglich ist. Heute lernen sie das Gegenteil.

Und dann sollte man das als Ziel setzen: Herauszufinden, wie die Menschheit nachhaltig überleben könnte. Dazu müsste ein internationales Forschungsteam Forschen. Da müssen Naturwissenschafter, Computerwissenschafter und Ökonomen zusammen arbeiten. Viele Menschen denken, es sei klar, dass die Menschheit überleben wird. Oder sie denken, wir können das überhaupt nicht beeinflussen. Aber es ist überhaupt nicht klar. Und wir können es beeinflussen. Wir müssen uns das aber zum Ziel setzen.