Kleinkind kann nicht ruhig schlafen?
Unser Sohn (1,5 Jahre) wacht seit zwei oder drei Wochen immer nachts nach drei Stunden Schlaf auf und ist nicht mehr zu beruhigen. Er ruft ständig nach mir, obwohl ich ja bei ihm bin. Egal was wir ihm anbieten, er sagt zu allem " Nein".Selbst wenn er es anfordern, z.B ein Kuscheltier und wir es ihm geben, nimmt er es und wirft es weg. Das Weinen geht ungefähr 3 bis 4 Stunden lang,am Stück, jede Nacht. Der Kinderarzt meinte nur, dass ihm nichts fehlt.
Gestillt wird er schon seit Längerem nicht mehr.
Wir sind mit unserem Latein am Ende, wir haben viele Dinge ausprobiert, Entspannungsmusik zum Einschlafen, leichte Kost am Abend, komplett abgedunkelter Raum, Nachtlicht im Schlafraum, Entspannungslicht im Schlafraum, Schlafraum gewechselt, rumtragen, beruhigen, vorsingen, Essen/Trinken...
Das Problem ist, dass unser zweites Kind dadurch immer wach wird und so langsam Schlafmangelerscheinungen entwickelt, wie auch mein Mann, der sich auf der Arbeit noch sehr konzentrieren muss und nun wie ein Gespenst aussieht . Wir alle sind mit den Kräften am Ende, da 3 bis 4 Stunden Schlaf nicht ausreichen. Hat jemand Erfahrung damit und möglicherweise noch Tipps?
Vielen Dank !
Was genau läuft dann meistens ab, sobald er wach ist?
Also er wird wach, weint direkt und ruft nach mir. Dann erfragen wir was los ist,möglicherweiseHunger/Durst, etc.Er verneint alles und lehnt auch alles ab, selbst Nähe.
5 Antworten
Ich vermute, dass hier als provisorische Lösung es am besten so gemacht wird, dass:
- Einer von euch bei ihm schläft. ggf. im selben Bett.
- Der andere in einem anderen Zimmer schläft; meist derjenige dar Arbeiten muss und am meisten müde ist.
- Prinzipiell kann man in der Nacht es auch durchwechseln, d.h. dass das Kind in der Nacht ins Elternbett wechselt, und wer von euch in der Nacht dann später aufwacht und nicht zu dritt schlafen kann, geht in ein anderes Bett.
Die 3 Stunden Schlaf reichen niemandem. Das geht so nicht weiter. Zum Selbstschutz muss es da auch mal die Möglichkeit zum durchschlafen geben. Deswegen unbedingt verhindern, dass er mehr als eine Person weckt.
Auch würde ich die Stichworte Schlafhygene für Kleinkinder googeln.
Er verneint alles und lehnt auch alles ab, selbst Nähe.
Das ist dann problematisch. Ggf. hilft zusammen einschlafen. Dann ist die Nähe schon da, aber da würde ich den Vater wegen dessen Schlafmangel lieber in ein anderes Bett packen.
Schon mal ein Fortschritt. Ich wundere mich aber auch über diese Schlafprobleme. Ich kenne einen, der jetzt mit fast 5 häufig erst gegen 23 Uhr einschläft und wir wissen nicht, was wir da machen sollen.
Wie weit weg von dir schläft dein kleiner denn?
Oh je, das mit dem unfassbar spät einschlafen hatten wir beim ersten auch mal. War zum Glück nur eine kurze Phase, aber die ist auch herausfordernd.
Mittlerweile liegt er bei mir, weil wir gemerkt haben, dass die Nähe beruhigend und schlaffördernd wirkt.
Ja: Genau das ist bei meinem Cousin und seiner Tochter auch so. Die ist noch ein weiteres Kind
Eventuell hat er einen Schub? Bei meiner 1,5 jährigen Tochter ist es auch grad so das sie oft aufwacht bzw. Ganz schlecht einschläft.
ich denke das meine Tochter grad eine Schlafregression hat. Vielleicht hat deiner das auch geht ca. 3-6 Wochen. Kann man auch nichts wirklich machen leider.
Klingt jetzt nicht ungewöhnlich. Du hast nichts zu Mittagsschlaf geschrieben - wenn ihr das macht, lass den mal weg.
Ansonsten verkompliziert es nicht zu sehr, Kinder brauchen eine einfache Routine, keine andauernden Wechsel. Wenn ihr sicher seit das er alles hatte was er braucht, stresst ihn nicht mit irgendwelchen Angeboten. Er braucht nachts keine Nahrung mehr, nichts zum Spielen, keine Unterhaltung oder Beschäftigung. Das sind alles Sachen die ihn wach halten und die dazu führen das er sich daran gewöhnt wach zu bleiben.
Wenn du dir sicher bist das er tagsüber genug gegessen und getrunken hat, gesund ist, dann mach für ihn und euch kein Drama draus, kein Stress - das verschlimmert alles nur die Situation. Sei für ihn da aber nimm den Druck raus.
Psychologisch gesehen ist Euer Sohn schlicht und einfach eifersüchtig auf sein älteres Geschwisterchen. Ein kleiner Terrorist also, der in seinem Alter (noch) nicht seine Beziehungsängste formulieren kann.
Selbstverständlich ist die naheliegende "brutale" Lösung (ihn nämlich komplett zu ignorieren) unstatthaft.
In ein paar Monaten wird er sein Verhalten mit zunehmender Reife höchstwahrscheinlich ändern. Bis dahin wäre eine Beratung durch einen Kinderpsychologen ratsam.
Fürs Erste google mal unter "kindliche Trotzphase".
Ich würde mit dem Kind dann mal diverse Fachärzte abklappern. Neurologe und ins Schlaflabor, Psychologe, etc.
Wenn das Kind ohne Grund nach drei Stunden aufwacht und Panik hat klingt mir das schon nach irgendeiner medizinischen Ursache.
Wow, vielen Dank für diese ausführliche Antwort. Wir haben den Papa heute mal ausgelagert, er sieht wieder etwas geschmeidiger aus :)