Kindheit überwinden?
Ich nähere mich langsam der Schwelle der Volljährigkeit und irgendwie muss ich dauernd an blöde Ereignisse meiner Kindheit denken.
Ich weiß nicht, ob meine Kindheit komplett schlecht war, denn ich war immer umsorgt, habe immer viele Geschenke zu Weihnachten bekommen, war mit meinen Eltern mindestens einmal im Jahr im Urlaub, doch will mich einfach dieses Gefühl loslassen, dass ich meine Kindheit hasse.
Ein Beispiel für ein Ereignis, welches für mich sehr kritisch war, wäre z.b die vierte Klasse in meiner Grundschule kurz vor dem Übertritt. Ich erinnere mich ein ganz normaler Schüler gewesen zu waren, mal gab es gute Noten und mal schlechte. Doch als diese entscheidende Zeit anbrach, in der sich entschieden hat, auf welche Schulart ich nach der Grundschule komme, hat besonders mein Vater mich terrorisiert. Besonders in Mathe kann ich mich erinnern, dass er oft mich anschrie und mein Blatt zerriss. Dann musste ich sowohl die richtigen, als auch falschen Aufgaben nochmal machen.
Oder zum Beispiel meine Schrift, ich habe von Natur aus eine recht große Schrift. Sie ist zwar nicht die ordentlichste, aber dadurch kann ich ziemlich schnell schreiben. ich kann mich daran erinnern wie viele Stunden ich am Tisch saß und meinen Namen schreiben musste, Natürlich hat der Druck meiner Eltern mich enorm belastet und so fielen meine Noten ins Bodenlose, was erst darin mündete, dass ich das Jahr wiederholen musste und dann dass ich noch in die Mittelschule landete.
Mich macht die Vorstellung daran furios, wenn ich daran denke, dass ich vielleicht in die Realschule, oder sogar ins Gymnasium hätte gehen können hätte mein Vater mich nicht so terrorisiert. Zwar habe ich mich jetzt bis an ein gymnasiales Niveau hochgearbeitet, doch das ganze hätte anders sein können.
Dann erinnere ich mich noch, dass mein Vater eine recht sture Person war. Ich kann mich erinnern, dass ich wann immer ich als Kind mal Stress machte (was nach meiner Ansicht jeder mal machte), machte mein Vater direkt zu und fuhr sich wie das Opfer auf, quasi wie ein Kind. Also ein wirkliches Kind, musste einem heuchlerischen Kind Trost spenden, um die Harmonie in der Familie zu erhalten.
Es gibt noch ganz viele dieser Ereignisse, aber ich muss jetzt nicht jedes Einzelne aufführen, aber ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps, wie ich diese Zeit überwinden kann und nach vorne sehen kann.
2 Antworten
Ich erzähle nun von meiner Kindheit, villeicht fühlst du dich dann besser, denn wenn ich deine Kindheit gehabt hätte, hätte ich eine schönere gehabt, und jetzt bin ich selbstbewusst, hab eine eigene Wohnung mit meinem Mann, ein Kind und bin glücklich.
Ich musste 3 Mal die Schule wechseln weil wir so oft umgezogen sind, daher hatte ich nie Freunde, die Schüler von der 3te Volksschule bis hin zur 4ten Hauptschule hänselten mich bis auf 3 Freundinnen die ich von der 2ten Hauptschule an hatte, ich war etwas dick, nicht all zu fest, hatte durch das Mobbing natürlich auch schlechte Noten, meine Mutter - alleinerziehend hatte kaum Geld, deshalb lief ich mit den billigsten Klamotten rum und kaputte Schuhe und zu essen gab es teilweise eine Woche lang das billigste (Toastbrot mit ferigsugo und eine Scheibe käse).
Achja, und in den ersten 2 Schuljahren habe ich meine Mutter nur abends für ca 2 Stunden gesehen, sonst war ich immer bei den Nachbaren.
Mal ganz ehrlich, das hört sich nach einer ziemlich üblichen, normalen Kindheit an. Ich sehe nichts, was da dauerhaft belastend wäre. Werd halt erwachsen und bleib nicht in der Vergangenheit hängen.