Kind outet sich als nicht-binär?
Hallo Community.
Ein kleines Gedankenexperiment.
Stellt euch vor, ihr habt ein Kind, 14 Jahre alt. Nun sagt euer Kind euch, dass es nicht-binär ist. Es möchte mit einem neuen Namen angesprochen werden und bittet euch, andere Pronomen zu verwenden.
* Nicht-binär heißt, man identifiziert sich weder als männlich, noch weiblich.
Wie würdest ihr reagieren?
Bleibt respektvoll bei den Antworten.
103 Stimmen
33 Antworten
ich liebe mein kind so, wie es ist, und würde das natürlich akzeptieren & es unterstützen 🫶
zudem würde ich mich natürlich auch freuen, dass es mir so sehr vertraut, dass es mir das erzählt.
alles andere wäre auch extrem komisch, wenn man das eigene kind nicht so lieben & akzeptieren kann wie es ist, bzw. einem egal ist, wie es ihm gefühlsmäßig geht, sollte man keine kinder bekommen
Aber ich würde auch viel mit dem Kind reden (es dabei nicht unter Druck setzen) und auf jeden Fall das ganze psychologisch untersuchen und behandeln lassen. Nicht um es dem Kind auszutreiben, im Gegenteil, um zu wissen woran ich genau bin (Nonbinär ist ein breites Spektrum) und es eben auf möglichst vielen Ebenen zu unterstützen, und dazu gehört auch Psychotherapie.
Ich würde das Kind selbstverständlich ernst nehmen und das Thema weiter in einem Dialog führen. Allerdings ist das Kind 14 Jahre alt. Das Gehirn und der Körper ist noch lange nicht fertig entwickelt und der Charakter ist gerade erst dabei sich zu entfalten. Ein 14 Jähriger Mensch hat zu wenig Lebenserfahrung und kennt sich selbst noch nicht. Deswegen sollte man dort keine voreiligen Entscheidungen wie eine OP treffen. Aber man kann mit dem Kind darüber reden und sehen wo es hinführt. Dabei sollte man Unterstützend sein aber gleichzeitig auch kritisch hinterfragen. Die Ursache kann auch woanders liegen. Zum Beispiel, wenn sich mein Junge nicht als Mann fühlt muss man auch bedenken dass es ein Gesellschaftliches Bild von Männern gibt. Und vielleicht fühlt sich der Junge nur nicht als Mann weil er dieses gesellschaftliche Bild nicht erfüllt. Aber unsere Gesellschaftsbilder von Geschlechtern sind Schwachsinn. Zum Beispiel dass ein Mann nicht weinen darf, nicht sensibel sein darf, keine Gefühle zeigen usw. Zum Glück lässt das in der neuen Generation nach. Jetzt dürfen Männer langsam auch Sensibel sein.
Zu bemerken: ich bin 30, und zu meiner Jugend war es so dass ein Mann keine Gefühle zeigen durfte. Und ich war schon immer ein sensibler Mann der auch keine Männertypischen Sachen macht.
Es lieben, es aufklären, es sich finden lassen.
Irgendwann wird es begreifen, dass die Welt nicht schwarz und weiß ist.
Mit nem anderen Namen hätte ich keinerlei Probleme. Mit der generellen Unterstützung und Akzeptanz auch nicht.
Bei irgendwelchen erfundenen Pronomen würde ich mich aber weigern. Sobald sich die Community da auf irgendwas einigen kann, wäre ich möglicherweise dabei, aber so nicht. Ich würde vermutlich vorrangig einfach von "mein Kind" oder "Name" reden, um Pronomen der 3. Person Singular zu vermeiden.