Kind 3 Jahre raubt mir momentan die Nerven - Was tun?
Wir erziehen unseren Sohn sehr bedürfnisorientiert und versuchen ihn immer mit einzubeziehen. Er ist sehr fordernd und hat momentan wohl eine sehr schwere Phase bzw. ist es im Moment extrem.
Er nörgelt ständig rum, schläft nicht vor 22:30 Uhr (das war schon immer so, hat sich auch mit keiner Schlafkürzung geändert), schmeißt Dinge umher, wenn man ihn mal nicht beachtet weil man sich bspw. unterhält oder so (macht er aber auch so...), er erzählt gar nichts von der Kita, wenn man ihn fragt und ignoriert uns einfach, räumt nichts auf,....er wird ständig wach in der Nacht und schläft unruhig, auch wenn er genug Platz hat und ich mit ihm kuschel, er hört überhaupt nicht wenn wir sagen was wir nicht wollen (auch wenn wir ihn das mal lauter sagen oder Konsequenzen ziehen...) ich gehe momentan auf dem Zahnfleisch. Kann mir jemand einen Rat geben, was mit ihm los ist und was ich machen kann?
8 Antworten
Ich schätze er testet wo die Grenzen liegen. Was er machen darf und was nicht.
Passiert häufig in seinem Alter, dass Kinder rebellischer werden.
Er scheint auch nicht genug Schlaf zubekommen. Ein dreijähriges Kind braucht 10 bis 13 Stunden Schlaf. Er ist also übermüdet, was auch sein Verhalten erklären würde.
Bring ihn etwas früher ins Bett und versuche strenger zu werden, damit er versteht, dass er nicht alles machen darf, was er will.
Falls du wirklich überfordert sein solltest in der Erziehung deines Kindes oder anderweitig Hilfe benötigst, würde ich dir empfehlen eine Erziehungsberatung aufzusuchen.
Ich habe mich nach der Geburt meiner Tochter an den Rat meiner Mutter gehalten. Liebe dein Kind heiss und inning, aber werde nicht seinem Sklaven. Habe, da Baby gesund war, nie nach Verlangen gefuettert, sondern alle 4 Stunden. Habe meiner Tochter von Geburt an Grenzen gesetzt, und hatte daduch gewisse Freizeit fuer mich,
Im Kindergartenalter (3 Jahre) bekam meine Tochter Abendessen und wurde dann bettfertig gemacht. Um 20 Uhr wurde das Licht geloescht und die Tuer einen Spalt aufgelassen. Dann fing mein Tag an und ich konnte Sachen machen, die mit Kind unmoeglich gewesen waeren.
Das Verhalten deines Sohnes ist mir gottseidank fremd. Natuerlich hatte unsere Tochter auch ihre Trotzphase, aber das war nur einige Wochen lang, und habe ich mehr oder weniger ignoriert.
Jedes Kind ist anders, aber jedes Kind moechte Grenzen gesetzt bekommen. Diese sollten dann allerdings auch konsequent eingehalten werden, egal wieviel dasKind noergelt.
Hast du schon mal mit der Kita gesprochen, ob dein Sohn dort auch verhaltensmaessig auffaellig ist?
Ich Handhabe es aktuell auch so wie chocolate2000 es beschreibt. Aber meine Tochter ist gerade in so einer Phase wie dein Kind vor einem Jahr @sgrafixx. Im kindergarten total schüchtern aber daheim zur Zeit wie die Axt im Walde. Sie erzählt mir auch so Storys, dass sie alle Kinder haut und sie geweint haben. Auf Nachfrage im kindergarten, wurde aber gesagt, dass sie total hilfbereit ist und niemanden haut. Einmal hat sie wohl einen jungen zurück geschubst aber sonst sei nie was gewesen. Hoffe dein Kind ist nun aus dieser Phase raus 🙈 und evtl kannst du einen Tipp geben. Ich muss nun Verbote setzen.... Das zieht er was 🙈 uns Süßigkeiten und eisverbot, weil sie sich strickt weigert sich die Zähne zu putzen, obwohl sie es vorher so gerne gemacht hat.... Und wenn das jetzt die nächsten Tage auch nicht zieht, gibt es auch keine Saftschorlen mehr... Möchte nicht, dass sich in dieser Trotz-Phase Karies entwickelt. Hoffe dass das Wirkung zeigt.
ganz klar grenzen aufzeigen , ohne reue und über einen längeren zeitraum , ansonsten habt ihr verloren - für immer
bestes beispiel wie ein kind dahin vegetiert und keinerlei erziehung erhalten hat. du solltest dringend mit erziehung beginnen oder das kind wird sich überhaupt mehr lenken lassen. geh zum jugendamt und hol dir dringend erziehungshilfe. dann wirst du zum erwachsenen erzogen und dir wird gezeigt wie man mit kindern umgeht.
das kind macht keine schwere phase durch, sondern übernimmt die zügel und hat euch bestens im griff. wird zeit das du aufhörst wie bis dato auf ganzer strecke zu versagen und anfängst konsequent regeln durchzusetzen. das jugendamt hilft dir dabei
Doch das ist eine Phase. Aber eben eine wichtige. Auch die nächsten Phasen der nächsten paar Jahre sind verdammt erzieherisch total wichtig. Wenn man eine mal verkackt, ist es okay. Die negativen angelernten Angewohnheiten kann man in den nächsten Phasen wieder "wegerziehen"... Aber wenn man halt 5 Jahre lang, sagen wir nach bullshit-mein-kind-braucht-keine-regeln Erziehungsratgebern erzieht, dann hat man echt verloren. 🙈 wenn man Glück hat, und das Umfeld vom Kind eben sehr harmonisch ist, kann man ein Kind wirklich (fast) ohne Regeln und Grenzen erziehen.
Also erstmal, wenn wir von einer Bedürfnissorientierten Orientierung sprechen, dann zählen da ALLE Bedürfnisse von allen Familienangehörigen bzw. aktuell beteiligten. Es bedeutet nicht, dass man um die Bedürfnisse des Kindes kreisen sollte und diesem alles Recht machen muss. Bedürfnisse der Eltern zählen genauso viel und müssen beachtet werden. Es heißt eigentlich REspektvoll erziehen und Bedürfnisse und Gefühle des Kindes ernstnehmen und als solche anerkennen. Es heißt aber auch, ehrlich und liebevoll mit sich selbst zu sein und genauso auf sich und seine Grenzen zu hören.
Ansonsten muss ich aber auch sagen, dass sich dein Kind erstmal nur wir ein ganz normales Dreijähriges Kind anhört. Er trotzt oder bedürfnisorientiert ausgedrückt: er ist in seiner Autonomiephase.
Was das Schlafen betrifft, denke ich, könntet ihr externe Hilfe brauchen und eventuell mal einen Schlafberater zur Rate ziehen. Statt Schlafkürzung würde ich ja eher eine Schlafverlängerung ausprobieren. Der Hauptgrund, warum Kinder überreizt sind und nicht mehr kooperieren, ist Übermüdung. Nach müde kommt doof und überdreht. Schlafmangel sorgt dafür, dass Adrenalin ausgeschüttet wird und damit lässt es sich noch schwerer einschlafen. Auch ist es so, dass manche Menschen sich erst wohl und geborgen fühlen, wenn sie eingeengt sind. Sie schlafen an der Wand und berühren diese. Sie wickeln sich in eine Decke um ihre Körpergrenzen zu spüren und ein Gewicht auf sich zu haben. Das ist dem Menschen sogar naheliegender ,als in einer freien großen Fläche zu schlafen.
Es ist tota normal, dass ein Dreijähriges Kind aufmerksamkeit will. Um ehrlich zu sein, ist das ein GRundbedürfnis und jeder Mensch jeden Alters will beachtet werden. Nur, je jünger der Mensch ist, umso weniger kann er verstehen, warum die anderen ihn jetzt nicht beachten. Das Thema, nicht ständig ins Wort fallen, wenn ich mit anderen Spreche, üben wir gerade stark mit unserem 3,5 Jährigen. Wichtig ist mir, ihm zu vermitteln, dass jeder REden darf und das abwechselnd. Ich sage ihm, wann er an der Reihe ist und dann höre ich zu. So soll er sich wenigstens ernstgenommen fühlen und lernen, dass seine Stimme durchaus "gleichberechtigt" ist. Aber eben auch, dass man nur redet, wenn alle anderen zuhören können. Man kann auch versuchen, Absprachen zu treffen. Zum Beispiel, wenn du was sagen willst, dann halte meine Hand. Sobald es eine Redepause gibt, wende ich mich dir zu. Bei manchen Kindern funktioniert das. Sie lernen das Warten und nichtreinrufen, aber auch, dass sie wichtig sind und beachtet werden. Allerdings wird er dafür noch etwas zu jung sein.
Normal, dass Kinder nicht von der Kita erzählen. Was in der Kita passiert, bleibt in der Kita :D Erstmal sind viele dazu gar nicht in der Lage. Sowohl sprachlich sind sie noch nicht gut genug darin, Geschichten zu erzählen. Als auch das Gedächtnis ist noch nicht ausgereift genug, als dass sie sich überhaupt daran "erinnern" können. Ich würde weiterhin fragen, schlicht um eine Routine zu entwickeln und es zur Normalität werden zu lassen, dann auch später für Schule und Co. Aber eben noch lange keine Antwort erwarten.
Warum wirft er Dinge? Ist das sein Audruck von Wut? Oder sien Interesse? Werfen gehört durchaus zu den Entwicklungsschritten. Fallen alle Dinge auf den Boden? Wie schnell? Wie hört es sich an? das ist schon höchst spannend. Geschieht es aus Wut, muss ich auch sagen, dass es nicht die schlechteste Strategie ist. Wut ist eine sehr körperliche Emotion. Wut entläd sich am Besten durch Bewegung. Sie macht ja auch ganz hippelig. Das tut man nicht einfahc wegkuscheln und trösten. Daher ist es wichtig, dem Kind eine Strategie an die Hand zu geben, wie er sich regulieren kann. Und da ist eine Bewegung am hilfreichsten. Wenn er nicht gezielt auf andere wirft, tut er damit ja auch eigentlich niemandem weh. Du kannst dir also überlegen, ob du werfen weiterhin tolerierst und ihm dafür am besten ein Wutball oder Wutsäckchen gibst, damit es auch wirklcih ein weicher, schmerzfreier, unschädlicher Gegenstand ist. Oder ob du es versuchst in Stampfen, ins Kissen schreien/boxen, zappeln etc. umlenkst.
Mein Sohn ist auch kein Fan von aufräumen. Hier fahre ich die "Wenn nicht... dann auch nicht" - Strategie. Grundregel ist, dass er erst an den Essenstisch darf, wenn aufgeräumt ist. Klar, weint er dann auch, aber am Ende gibt er doch nach. In der Kita fahren sie ähnliche Strategien. Meistens ist es da so, dass wenn er seine Spiele nicht wegräumt, darf er am nächsten Tag nicht damit spielen oder nicht an diesen Spielort. Und das ziehen sie so auch durch. Was du aber auch wissen musst, ist das Aufräumen zu den komplexesten Aufgaben gehört. Dazu gehört, dass man weiß, was man alles aufräumen muss und wo das hingehört. Kleinkinder haben dafür keinen Blick, weil sie es ja nicht als Chaos sehen. Aufräumen ist die Aufgabe mit der gerade auch Menschen mit AD(H)S große Probleme haben. Es ist also oft zu viel erwartet, dass ein Kind alleine aufräumt. Es wird dabei immer Hilfe brauchen, wenigstens ins Form von Anweisungen. Lass ihn damit also nicht alleine stehen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass Kinder diesen Alters anstrengend sind und weder dein Kind noch deine Erziehung sind schlimmer als andere. Und wenn du dich so erschöpft fühlst, dann solltest du vielleicht da mal genauer drauf gucken. Wie viel davon liegt wirklich gerade an deinem Kind? Was genau ärgert dich? Oder ist auch der Beruf schuld oder der Haushalt oder dass du mit anderen Dingen unzufrieden bist? Oft verlagert man Ärger auf Bereiche, in denen man denkt, handlungsfähig zu sein oder über die man frustriert sein darf. Oder auf Bereiche, die sich am wenigsten dagegen wehren können. Genauer hinschauen und herausfiltern, was genau einem gerade so viel Energie zieht. Und dann ist die Frage, ob nicht wietere Hilfe von außen (involvierteren Vater, Großeltern etc.) möglich sind.
Ich wollte gerade die Frage beantworten, aber in Deiner Antwort, Rendric, steht alles drin, was ich auch zu sagen hätte. Ein großes Lob für Deine viele Mühe.
was sie brauchen ist familienhilfe und erziehungsberatung vom jugendamt, da sie sich um das kind überhaupt nicht kümmern und in der erziehung vollständig versagt haben
Ich frage nochmal, an welcher STelle kannst du rauslesen, dass sich um das Kind nicht gekümmert wird. Du bist hart in deinem Urteil, ohne die Umstände zu kennen. Alle Kinder testen ihre autonomie und ihre Grenzen. Das ist normal. Wie die Eltern darauf reagieren, ist unterschiedlich. Aber der Text gibt deutlich her, dass reagiert wird und das Kind nicht einfach alles darf.
"schmeißt Dinge, wenn man ihn MAL nicht beachtet" - nicht immer.
Bindung wird über ein Gespräch versucht.
Familienbett (oder sind genau diese Punkte der zuwendung für dich der dorn in deinem Auge?)
Kind erfährt Grenzen. Es bekommt diese mitgeteilt und manchmal auch durchgesetzt. Sicherlich kann man vielleicht konsequenter sein oder früher eingreifen. Aber auch hier steht im TExt deutlich drin, dass das Kind eben nicht alles darf und unbeachtet bleibt und die Eltern sich zumindest daran versuchen, Grenzen aufzuzeigen.
Es tut mir Leid aber unter Kindeswohlgefährdung verstehe ich auch etwas anderes. Das ist schon ein sehr grober Vorwurf. Ich suche hier nach konstruktiven Hilfestellungen und behandele mein Sohn liebevoll und wenn es zu viel wird, dann äußere ich das auch...mal strenger, mal sanfter.
Ich habe diese Dinge schon öfters angesprochen aber als verhaltendauffällig wurde er nie bezeichnet. Er ist in der Kita eher ein sehr schüchternes Kind.