Keine Gefühle mehr für den Partner, was tun?
Hallo Allerseits, gerne würde ich ein bisschen Kontext zu meiner Frage geben.
ich bin Lala, 30 Jahre alt und seit etwa 4 Jahren mit meinem Mann zusammen. Seit etwa einem Jahr und paar Zerquetschten sind wir auch verheiratet. Wir erwarten eine Tochter und die Schwangerschaft war geplant.
Auf den ersten Blick hört sich das sicher toll an aber der Schein trügt.
Es läuft sehr schlecht seit der Schwangerschaft in meiner Ehe und das geht soweit, dass ich keine Gefühle mehr für ihn habe.
Es stellt sich die Frage „was ist passiert“. Um es einfacher zu gestalten würde ich ein paar Stichpunkte auflisten:
- Er hat meine Schwangerschaftsbeschwerden nicht ernst genommen und von mir erwartet weiterhin zu funktionieren
- er hilft mir nicht im Haushalt
- er erwartet, dass ich trotz Schwangerschaft schwere Sachen hebe und auch für ihn koche
- er hat keine Empathie für meine Sorgen in der Schwangerschaft und auch nicht für meine Gefühlsausbrüche
- er sagt, dass ich mein Kind nicht liebe, weil ich mit der Schwangerschaft nicht gut umgehen kann
- er plant keine Dates mehr
- er hat mir keinen Babyurlaub erlaubt, obwohl er mir diesen vor der Schwangerschaft zugesichert hat
- er hatte kein Geburtstagsgeschenk für mich vorbereitet sondern hat mir Geld gegeben ( ich musste lügen, das er sich was einfallen lassen hat)
- er wollte mir an Valentinststag zwar Blumen kaufen, aber ich musste ihn hinfahren
- er gibt ungern Geld für mich aus
- er findet den Namen, welchen wir für das Baby ausgesucht haben schlecht, seitdem seine Eltern ihn schlecht geredet haben
- er möchte nicht bei der Geburt dabei sein und bettelt seit Monaten darum, dass es jemand anders macht
- wenn er krank war, wollte er dass ich ihn pflege obwohl es gefährlich für mich und das Baby hätte sein können
- er versucht an unserem Kind zu sparen - bisher hat er alles was ich für die Kleine holen wollte immer abgelehnt oder schlecht geredet
- er hat den Weltfrauentag vergessen, obwohl das in meiner Kultur sehr wichtig ist
- bisher hat er für das Kind keinen einzigen Vorbereitungskurs oder sonstiges relevantes geplant
- er freut sich nicht über die Geburt und ist extrem traurig, dass wir ein Mädchen bekommen werden
- er fragt wegen allem seine Mutter statt mich
- er hat mir gesagt dass seine Familie ihm wichtiger sind als ich und das Baby
- er möchte noch ein Kind obwohl ich keins mehr mit ihm will
- er kann nichts alleine machen, auch nicht die Dinge, die für gewöhnlich Männer machen (seine Aussage)
- wenn meine Eltern uns besuchen hilft er nicht und hängt nur am Handy
- in einem Streit hat er gesagt, dass er sich scheiden wil
- bei einem anderen Streit meinte er, dass er eine zweite Frau will, da ich meinen Pflichten hinterher gehe
wie man unschwer erkennen kann, läuft es in Richtung Scheidung. Ehrlich gesagt will ich von hier nur noch verschwinden.
Ich habe seit Wochen keinen Gv mehr mit ihm und versuche den Körperkontakt zu meiden. Oftmals gehe ich ins Zimmer und Kapsel mich ab. Wir schlafen auch nicht mehr im selben Bett.
zu Anfang der Schwangerschaft hatten wir zwar auch keinen Sex aber das war aus Sicherheitsgründen.
er bemüht sich aber auch nicht. Wie gesagt wir unternehmen nichts. Das letzte was wir gemacht haben, war ein Ausflug auf den Flohmarkt bei dem ich alles bezahlt habe. Was ich nicht schlimm finde aber es war seine Idee
Ich denke nicht dass er sich nach der Geburt ändern wird. Davor war alles anders. Klar hatten wir mal Streitereien und er war auch oft eifersüchtig etc aber das war für mich bei weitem nicht so schlimm wie das, was jetzt passiert.
ich habe keine Gefühle mehr. Wenn er mich anfasst empfinde ich das als unangenehm. Umarmungen gehen aber mehr als das ekelt mich an. Ehrlich gesagt, stinkt er mir auch einfach. Ich kann seinen Körpergeruch nicht mehr ausstehen
seine Eltern kann ich auch nicht mehr ertragen. Und ich hasse die nur noch
Seit Tagen überlege ich zu meinen Eltern rüber zu gehen. Ich würde mich gerne trennen aber habe Angst dass ich aufgrund der Schwangerschaft übertreibe. Zudem habe ich extrem viel Geld in die Wohnung investiert. Leider war es seine (ich bin zugezogen) und ich glaube nicht, dass er zulassen wird , dass ich mein Zeug mitnehme
was soll ich tun
5 Antworten
Ich hab mal in deinen alten Fragen quer gelesen. Es scheint mir ja so zu sein, dass das Thema Haushalt schon immer ein Streitpunkt war, da dein Mann seinen Teil einfach nicht erledigt hat.
Und du verdienst auch noch mehr und er fühlt sich in seiner Männlichkeit gekränkt.
Noch dazu hast du anscheinend alle diese Probleme kommen sehen und warst dir unsicher, ob du überhaupt ein Kind mit ihm willst.
Ich persönlich glaube nicht, dass er sich ändern wird. Du solltest dich eher drauf einstellen, dass es noch schlimmer wird.
Meine persönliche Beobachtung bei Paaren, wo die Frau den Haushalt macht und zufrieden ist, wenn er seine dreckigen Socken in den Wäschekorb schmeißt, ist die, dass erst recht gestritten wird, wenn das Baby da ist. Sie ist 24/7 beschäftigt, für sie hat sich alles geändert und für ihn nichts - außer dass sich der Haushalt nicht mehr auf magische Weise von selbst erledigt wie zuvor. Dann ist Streit vorprogrammiert, wenn er von der Arbeit kommt und fragt, wieso denn die Spülmaschine nicht ausgeräumt ist "wo du doch den ganzen Tag zuhause warst und Zeit hattest".
Was deine einzelnen Punkte angeht, lässt sich jedenfalls erkennen, dass dein Mann kein besonderes Interesse an dir hat, sondern nur an deiner Fähigkeit, Kinder zu bekommen. Warum sonst sollte er schon vor der Geburt des ersten Kindes darüber reden, noch eines zu wollen? Noch dazu hängt er anscheinend mehr an seiner eigenen Mutter als an dir. Und er will dich anscheinend eher dominieren. Du listest da ziemlich viele No-Gos auf. Zum Beispiel brauchst du nicht seine Erlaubnis für einen Babyurlaub. Wenn du einen machen willst, dann mach. Und wenn du was für das Baby kaufen willst, brauchst du auch nicht seine Erlaubnis. Kauf es einfach. Anscheinend musst du es ja ohnehin selbst bezahlen.
Lange Rede, kurzer Sinn: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
So wie du es formulierst, macht bei euch auch eine Paartherapie wenig Sinn.
Eine Bemerkung noch zu deiner Liste: ich kann jeden Punkt gut nachvollziehen, nur bei der Geburtsbegleitung möchte ich anmerken, dass du jemanden brauchst, der dir beistehen kann. Dein Mann scheint das nicht zu wollen (und auch nicht zu können) und das solltest du respektieren. Such dir jemand anderen, entweder deine Mutter, Schwester, beste Freundin oder vielleicht eine Doula.
Herzlichen Dank für die Antwort. Du hast definitiv recht.
Ich habe es tatsächlich kommen sehen und es daher versucht anfangs abzuklären im Gespräch. Mein Mann ist ein guter Schauspieler muss ich sagen. Er hat zu allem ja und Amen gesagt und auch einiges gemacht, um mir zu beweisen, dass es eine gute Idee ist, ein Baby zu zeugen.
beispielsweise hatte er angefangen zuhause zu kochen über Wochen hinweg und auch für eine Putzfrau gesorgt bzw. diese bezahlt. Natürlich dachte ich in dem Moment, dass er sich ändern könnte. Zudem hatte er sich auch beruflich kurzfristig weiterentwickelt.
Die Fassade hat jedoch gebröckelt, ein paar Wochen in der Schwangerschaft.
Ich habe persönlich nichts dagegen zu arbeiten oder zu kochen. Ich übernehme auch organisatorisches aber es ist anstrengend wenn man überall funktionieren muss. Seitdem ich schwanger bin, habe ich auch keine Kraft.
Meine Mutter wird mich höchstwahrscheinlich begleiten bei der Geburt.
Ich habe Glück 🥲 mein Support Systel ist ganz gut
Das ist aber nicht leicht für dich. Hast du keine gute Freundin oder Schwester mit der du darüber reden kannst. Wenn ich du wäre würde ich mich von diesem Mann trennen man kriegt überall Hilfe im Frauenhaus . Oder Mutter-Kind-Heim aber bei so einem unsympathischen Mann würde ich nicht bleiben. Während einer Schwangerschaft sollte der Mann für die Frau da sein können und nicht zu tun als wenn es ihm egal wäre mach den richtigen Schritt für dich und dein Kind
Ich habe eigentlich alles. Es ist nur schwierig bzw. ist es mir peinlich jemandem all das zu offenbaren.
Ein paar Dinge habe ich schon an meine Ängsten herangetragen aber alles geht nicht. Da würde sich doch jeder denken, dass ich komplett dumm bin und wie ich den so jemanden zu meinem Mann machen konnte
Ich lese oben nur Ich, ich ich. Ja, du bist schwanger aber das Leben geht halt weiter und die Welt dreht sich nicht um dich.
So wie es aussieht ist es vorbei. Lass dich scheiden und schaue wo du unterkommst
Also ich habe auch ziemlich oft er geschrieben 🤣
Da spricht wieder ein Mann der absolut keine Ahnung hat.
Liebe Lala,
es tut mir unglaublich leid, dass du in so einer belastenden Situation steckst – und das ausgerechnet während deiner Schwangerschaft, wo du eigentlich Geborgenheit, Liebe und Unterstützung bräuchtest. Deine Gefühle sind absolut nachvollziehbar, und du übertreibst definitiv nicht. Dein Partner zeigt seit Monaten Verhaltensweisen, die weder Respekt noch Empathie oder Verantwortung erkennen lassen. Dass du dich emotional von ihm entfernst, ist eine völlig natürliche Reaktion auf sein Verhalten.
Die Frage ist nun, ob du noch Hoffnung auf eine Veränderung hast oder ob du innerlich bereits mit der Beziehung abgeschlossen hast. Dein Text zeigt sehr deutlich, dass du keine Liebe mehr für ihn empfindest, ihn körperlich meidest und sogar Abneigung entwickelst. Das sind sehr starke Zeichen, die darauf hindeuten, dass dein Herz längst eine Entscheidung getroffen hat, auch wenn dein Kopf noch zögert. Die Angst, dass du aufgrund der Schwangerschaft überreagierst, ist verständlich, aber schau dir die Fakten an: Er nimmt dich und deine Bedürfnisse nicht ernst, behandelt dich lieblos und respektlos, zeigt kein Interesse an eurer gemeinsamen Zukunft und scheint keinerlei Einsicht zu haben. Würdest du unter anderen Umständen – also ohne Schwangerschaft – in dieser Beziehung bleiben wollen?
Auch wenn die Situation schwierig ist, solltest du jetzt vor allem an dich und dein Baby denken. Du brauchst ein Umfeld, das dir Halt gibt und in dem du dich wohlfühlst. Wenn dein erster Impuls ist, zu deinen Eltern zu gehen, dann ist das vermutlich genau das Richtige für dich. Vielleicht hilft es dir, eine kleine Auszeit bei ihnen zu nehmen, um in Ruhe über alles nachzudenken, ohne ständig mit seinem Verhalten konfrontiert zu sein.
Die finanzielle Seite ist natürlich eine zusätzliche Belastung. Dass du so viel in die Wohnung investiert hast, macht es nicht leicht, aber du solltest dich nicht davon abhalten lassen, eine Entscheidung zu treffen, die für dein seelisches Wohl wichtig ist. Falls du Angst hast, dass er dir den Zugang zu deinen Sachen verwehren könnte, wäre es vielleicht gut, wichtige Dinge nach und nach zu deinen Eltern oder zu einer Freundin zu bringen. Zudem solltest du dich rechtlich beraten lassen, damit du genau weißt, welche Ansprüche du hast.
Letztendlich ist die wichtigste Frage: Kannst du dir vorstellen, mit diesem Mann weiterzuleben? Möchtest du, dass dein Kind in einem Umfeld aufwächst, in dem Respekt und Liebe fehlen? Nur du kannst diese Entscheidung treffen, aber alles, was du beschreibst, deutet darauf hin, dass du tief in dir bereits weißt, dass du gehen möchtest. Und das ist vollkommen in Ordnung. Du bist nicht allein – es gibt Menschen, die dich unterstützen werden. Jetzt ist es an der Zeit, für dich und dein Baby das Beste zu tun.
Fühl dich gedrückt. 💛
Danke für dein Feedback ... Wünsche dir alles Gute ... LG Charlotte
Da kann Dir keiner einen vernünftigen Rat geben. Ich interpretiere es so, das Du bereits mit Deiner Ehe abgeschlossen hast und Dein Mann augenscheinlich auch.
Was Dir fehlt um den letzten Schritt zu gehen ist, das Dich einer an die Hand nimmt und Dich durch diese Phase Deines Lebens führt.
Den Punkt mit den Geld in die Wohnung gesteckt hast wird wohl so sein allerdings ist das eher von Deiner Seite ein Vorwand um wenigstens noch ein bißchen zu rechtfertigen warum Du selbst nicht die traute Dich von Ihm zu trennen.
Oder?
Herzlichen Dank Nova
ich bin einfach geschockt, dass mir das passiert ist. Ich kenne das von anderen und eben nicht von mir. Das alles zu verarbeiten, ist extrem schwer und ehrlich gesagt fehlt mir die Kraft dafür
ich werde den 100% Schritt höchstwahrscheinlich erst nach der Geburt wagen. In der Zwischenzeit gehe ich zu meinen Eltern. Das wird zwar nicht einfach aber es ist besser als hier zu bleiben
klar gibt es Leute die mich unterstützen- Gott sei Dank. Das einzige was mir Sorgen macht, ist dass es dann wirklich kein zurück mehr gibt