Kants Transzendentalphilosophie?
Hi Ich hab von meinem Lehrer folgende Aufgabe bekommen.:
Erläutern Sie am Beispiel von Raum und Zeit sowie Kausalität, wie laut Kant unsere Sinneswahrnehmung und unser Denken auf apriorischen Voraussetzungen beruhen!
Bisher hab ich dazu folgendes geschrieben:
Nach Kant sind zwei Dinge notwendig damit wir sie vollkommen verstehen können. Der Raum und die Zeit. Diese beiden existieren erst nur a priori also nur in unserem Kopf. Wir haben also einen Raum in diesem können wir dann Größe, Formen, Farbe, etc. einfügen.
Diese beiden Sachen sind absolut notwendig, wir benötigen also immer eine Zeit und einen Raum wo und wann genau es passiert ist, ist dabei jedoch egal. Wichtig ist hierbei nur das es passiert ist.
Die Sinneswahrnehmungen sind bei Kant jedoch auch sehr wichtig. Also wenn wir Sachen Wahrnehmen nennt er dies auch Sinnlichkeit. Wenn wir jetzt diese Sinnlichkeit mithilfe unseres Verstandes verarbeiten. Haben wir eine Erfahrung.
Diese Erfahrung können wir nun in unserem eigenem erschaffenen „Raum“ wieder „verwenden“. Also wir nutzen unseren Verstand um ehemalige Erfahrungen wieder nutzbar zu machen.
Ich bin mir ziemlich sicher das ich da einiges durcheinander gebracht habe bzw. nicht das geschrieben hatte was er eigentlich von mir wollte. Ich habe nun hier die Frage ob mir a) jemand weiterhelfen kann oder b) mir einen Text bzw. eine Website empfehlen kann wo ich noch was dazu finde (sodass ich es verstehe). :)
1 Antwort
Mein größtes Lob, wenn du das schon als Schüler verstehen kannst! Viele Studenten können das zwar bei Kant lesen, aber nicht in eigenen heutigen Worten wiedergeben.
Diese Aufgabenstellung ist nur zum Begreifen unlogisch gestellt: Drehe sie um!
Nach Kant sind die Wahrnehmung (Sinnlichkeit) und das Denken (Verstand) nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, die a priori gegeben sein müssen. Erkläre wie der Raum und die Zeit bzw. die Kausalität hierbei ins Spiel kommen! Und vergiss nie, Kant wusste noch nichts von Gefühlen (Emotionen), das waren damals nur sehr kurzzeitig auftretende Affekte (an den Verstand angeheftete, ihn verwirrende Irrtümer).
Um Etwas wahrnehmen zu können, müssen Raum und Zeit vorher (a priori) da sein, weil (Kausalität) das Etwas nur in Raum und Zeit wahrnehmbar ist.
Weil (Kausalität) Etwas nur als objektiv räumlich gestaltet und objektiv sich aneinander reihend folgend wahrnehmbar und denkbar ist, müssen Raum und Zeit vorher (a priori) da sein.
Raum und Zeit sind von vornherein (a priori) von unendlicher Größe, an sich ungeteilt. Nur unser Verstand teilt sie ein, gestaltet sie scheinbar endlich, begrenzt, weil (Kausalität) so Räumlichkeit und Zeitlichkeit besser wahrnehmbar bzw. denkbar sind.
Weil (Kausalität) es subjektiv nicht vorstellbar ist, dass Raum und Zeit nicht da sind, müssen sie vor allem anderen (a priori) da sein.
Weiterhin: Kant liebte das Ding an sich (vgl. Platons Idee). So sind Raum und Zeit als "Anschauungen", weil (Kausalität) sie nicht mit den Dingen verbunden sind, die Bedingungen, abhängig vom Erkennen wollenden Subjekt, der Möglichkeit der subjektiven Erkenntnis. Sie haben auch selbst eine empirische Realität, weil (Kausalität) zur Wahrnehmung und zum Denken notwendig sind. Ihre Beziehung zum Ding an sich, also als Eigenschaft des Dings an sich, ist reine Denkmöglichkeit (transzendentale Idealität).
Das bedeutet, dass es Raum und Zeit nicht ohne ein wahrnehmendes und denkendes Wesen geben kann: Kant erklärte, damit die Kausalität logisch bleiben kann, seine Erkenntnis der transzendentalen Idealität zur Hypothese.
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A. Einsteins Kritik daran entstand durch seine Erkenntnis der Raumzeit: Dabei könnten Raum und Zeit zwar vor allem anderen (a priori) da sein, aber nicht nur im erkennenden Wesen, sondern sogar als notwendige Eigenschaften aller "äußeren Dinge". Ein solches Ding kann also nur mit Raum und Zeit entstehen und verbleiben und wieder vergehen, weil ja Materie (mit Raum) nur im Zusammenhang mit Energie und Geschwindigkeit (Zeit im Raum) besteht.