Kann sich die Sexualität im Laufe des Lebens verändern?

7 Antworten

Es kann durchaus vorkommen, das sich zb Präferenzen verschieben oder man zeitweise gar keinen Bock mehr auf irgendwen hat. Aber nichts lässt sich absichtlich beeinflussen, weder mit der eigenen Absicht noch mit der Absicht anderer.

Ebenfalls ist es möglich, dass man lange nicht weiß, dass man auf ein Geschlecht steht - weil man zb noch nie einer Person dieses Geschlechts begegnet ist, die tatsächlich der eigene Typ war. Oder, weil man Schwärmereien immer fehlerhafterweise als Freundschaft verstanden hat.

Ich denke mal, im inneren von jedem Menschen ist ziemlich festgelegt, auf welche Geschlechter die Person steht, und auf welche nicht. Aber da kommt man eben nicht so leicht ran, an dieses allertiefste innere, unterbewusste. Manchmal findet man das erst sehr, sehr spät - und entsprechend wirkt es dann auf das Umfeld und einen selbst, als hätte man die Sexualität gewechselt. In Wahrheit ist man aber nur ein Stück näher zur Wahrheit getreten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Nein. Man kann nur im Laufe des Lebens feststellen, dass die eigene Sexualität wohl doch eine andere als lange angenommen ist.

Das hat nichts mit "Meinung" zu tun.

Die sexuelle Orientierung ist angeboren, sie lässt sich weder ändern, noch beeinflussen.

Höchstens kann es sein, dass man erst später im Leben merkt, welche sexuelle Orientierung man hat. So kann man z.B. denken, man sei hetero, und dann erst später merken, dass man eigentlich bisexuell ist.

Also um deine Frage zu beantworten: nein, das geht nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community

Die Sexualität verändert sich im Laufe eines Lebens in der Regel mehrfach und deutlich (auch wenn das natürlich individuell ist - nicht alle erleben das gleich).

In der Pubertät kann sie von sehr überbordend und gefühlt pansexuell bis zu fast nicht vorhanden alles sein.

Im Laufe der Zeit sammelt man Erfahrungen (oder auch nicht) und findet zunehmend heraus, was zu einem selber passt. Dabei kann sich die Sexualität festigen und (falls zuvor kaum vorhanden) auch entfalten.

Doch selbst wenn man sich wohl fühlt mit seiner Sexualität, kann sie sich in der Lebensmitte nochmals ganz deutlich verändern. Bei Männern ist es oft so, dass sie noch weitere Aspekte der Sexualität entdecken, die ihnen vorher entgangen sind und ihrem sexuellen Erleben mehr Tiefe geben.

Auch Frauen entdecken oft andere Seiten an sich, werden manchmal mutiger und experimentierfreudiger, als sie vorher waren (was mit dem abgeschlossenen Thema "Kinder oder nicht" zu tun haben könnte - oder auch nicht), oder leben überhaupt erst Sexualität ausserhalb eines Kinderwunsches aus.

Bei anderen ist es anders, sie werden in dieser Lebensphase ruhiger und das Thema Sexualität nimmt weniger Raum ein in ihrem Leben als zuvor und andere Dinge werden wichtiger.

Frauen, die schwanger werden, Kinder gebären, stillen und Kinder aufziehen, erleben ebenfalls oft deutliche Veränderungen ihrer Sexualität im Laufe dieser Zeit, die fast in jede beliebige Richtung gehen kann - von phasenweise nymphomanischen Anwandlungen bis hin zu fast völliger Lustlosigkeit.

Darüber hinaus dürfen wir etwas nicht vergessen: Im Leben passiert so einiges, das zwar gar nichts mit Sexualität zu tun hat, sich jedoch massiv darauf auswirken kann. Frauen, die Brustkrebs hatten und womöglich eine oder beide Brüste entfernen lassen mussten, stellen sich oft quälende Fragen darüber, ob sie überhaupt noch eine "richtige Frau" sind, wie es um ihre Attraktivität und ihr Selbstbewusstsein steht.

Auch eine Gebärmutterentfernung kann massiven Einfluss haben auf das Selbstverständnis, aber auch Empfinden und Erleben einer Frau.

Andere Erkankungen können die Fähigkeit, die eigene Sexualität auszuleben oder überhaupt noch sexuelle Empfindungen haben zu können, ebenfalls in Frage stellen: MS zum Beispiel, eine schwere Hauterkrankung, ein invalidisierender Unfall und vieles mehr.

Unsere Sexualität ist ein solch integraler Teil unseres Seins, dass jede Veränderung im Leben auch eine Anpassung der Sexualität bedeuten kann und es oft tut, selbst dann, wenn wir das gar nicht erwarten.

w49

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sexualität ja.

Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität? Naja, dazu will ich mich jetzt nicht wirklich äußern. Da aber Hormone den Körper steuern und sich Hormonkonzentrationen im Laufe des Lebens verändern können, ist es denkbar.