Kann mir jemand etwas zum "Wertlosen Gottesdienst" sagen?
Wäre echt hilfreich:)
9 Antworten
Wertlos meint tatsächlich "ohne Wert"
Zum Gottesdienst gehen bringt dir keine Pluspunkt, die du am Ende vorweisen kannst, um in den Himmel - den Bereich Gottes und seine unmittelbare Gegenwart zu kommen.
Gottes-Dienst ist Gottes Dienst an uns. Wir kommen als Gemeinde zusammen und treten ein in seine Gegenwart - hören sein Wort und erfahren seine Nähe.
jeder dienst für einen imaginären freund ist im grunde genommen wertlos
Grüß Dich D1lara0!
Das kann auf keinen Fall in wenigen Zeilen abhandelt werden sondern bedarf gründlicheren Nachdenkens.
Ob so ein Dienst wertvoll oder wertlos sein kann, hängt davon ab, welchem Gott man dienen könnte oder ob ein "Gottesdienst" nicht auch ganz anders aufgefasst werden könnte.
Um das gut verstehen zu können möchte ich Erich Fromm zitieren, der ein deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe und ein sehr bedeutender Mann war und sich in Sachen Religion führend geäußert hat. Ein sehr wichtiges Buch von ihm heißt: Psychoananlyse und Religion.
Ich zitiere ihn mal daraus:
"Gemäß autoritärer Religion ist Gott das Symbol von Macht und Stärke, erist über alles erhaben, weil er die überlegene Macht besitzt, und der Mensch ist im Gegensatz dazu vollkommen ohnmächtig.
Humanistische Religion hingegen bewegt sich um den Menschen und seine Stärke. Der Mensch muss seine Kraft der Vernunft entwickeln, um sich selbst, seine Beziehung zum Mitmenschen und seine Stellung im Universum zu verstehen. Er muss die Wahrheit erkennen, sowohl hinsichtlich seiner
Grenzen, als auch seiner Möglichkeiten. Er muss seine Kräfte der
Liebe für andere, aber auch für sich selbst, zum Wachsen bringen
und muss die Solidarität mit allen lebenden Wesen erfahren. Er
braucht Prinzipien und Normen, die ihn zu diesem Ziele führen.
Religiöse Erfahrung bei dieser Art von Religion heißt Erfahrung des Einsseins mit dem All, gegründet auf der Bezogenheit zur Welt, wie sie jemand in Denken und Liebe erfasst. Das Ziel des Menschen in einer humanistischen Religion besteht darin, seine größte Stärke, nicht seine äußerste Ohnmacht zu erreichen; Selbstverwirklichung ist Tugend, nicht Gehorsam.
Glaube bedeutet Sicherheit der Überzeugung, die auf
jemandes Erfahrung im Denken und Fühlen aufbaut, nicht aber die
Annahme von Lehrsätzen, aufgrund der Achtung vor dem, der sie
vorgibt. Die vorwiegende Stimmung ist Freude, während sie in
autoritären Religionen in Leid und Schuld besteht.
Während Gott in einer humanistischen Religion das Bild des höheren Selbst
des Menschen ist, ein Symbol dessen, was der Mensch potentiell ist
oder werden sollte, wird er in einer autoritären Religion zum
einzigen Besitzer dessen, was ursprünglich dem Menschen gehörte:
seiner Vernunft und seiner Liebe. Je vollkommener Gott wird, desto
unvollkommener wird der Mensch. Er projiziert das Beste, was er hat,
auf Gott und schwächt sich auf diese Weise selbst."
Er folgert daraus
"„ ... dass die Gottesliebe weder im verstandesmäßigen Wissen über Gott, noch in der gedanklichen Vorstellung, ihn zu lieben besteht, sondern im Akt des Erlebens des Einsseins mit Gott (nicht als Person sondern unpersönlich gedacht, als schöpferische Kraft – Anm. des Autors). Dies führt dazu, dass das größte Gewicht auf die rechte Art zu leben gelegt wird. Unser gesamtes Leben, jede geringfügige und jede wichtige Handlung, dient der Erkenntnis Gottes – aber nicht einer durch richtiges Denken zu erlangenden Erkenntnis,sondern einer, die im richtigen Handeln begründet ist.“
Das richtige menschliche Handeln bekommt so für Fromm die Qualität eines lebenslangen Dienstes, das vom Göttlichen durchdrungen ist, ob es uns bewusst ist oder auch nicht.
Was aber ist das „richtige Handeln“?
Jedes trägt mit seinem Sosein zum Heilsein des Ganzen bei, aus dem es stammt. Die Toleranz, so finde ich es grundsätzlich gesehen, lässt sich für uns Menschen aus dieser Erkenntnis ableiten, nämlich jedes nach seiner naturgegebenen Weise leben lassen zu wollen.
Mit der Entstehung unserer Art des Bewusstseins ist uns aber Verantwortung für alle unsere Lebensgrundlagen zugewachsen und damit natürlich auch für uns selbst und unser eigenes Leben. Das alles wirkt bis in alle Winkel unseres Lebens und bis tief in unsere Seele hinein.
Und nun zurück zu Deinem wertlosen Gottesdienst
Ein Gottesdienst, der nicht diesen Ausführungen gemäß ist, wäre ein wertloser Gottesdienst. Eigentlich wäre er gar keiner.
Denn ein Gottesdienst, als eine Verehrung eines als Person verstandenen Gottes, dessen (angeblichen) Willen gefolgt werden soll (autoritäre Religion), ist seinen Vorstellungen völlig fremd, wie aus dem Text zu entnehmen ist.
Ich kann mich dem voll anschließen. Seine Meinung ist nach reiflicher Überlegung auch meine.
Ich hoffe ich konnte Dich zum Nachdenken bringen.
Herzlichen Gruß
Rüdiger
Hallo D1lara0,
ob ein Gottesdienst wirklich ein „Dienst für Gott“ ist oder ob er wertlos ist, erfährst Du am zuverlässigsten von Gott selbst, und zwar aus seiner heiligen Schrift, der Bibel.
Nach ihren eigenen Worten in 2. Timotheus 3:16, 17 ist es eines der herausragenden Ziele dieses Weltbestsellers, genau das herauszufinden.
Wörtlich heißt es deshalb dort:
„Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ - oder mit anderen Worten: Ausgerüstet für jeden wirklichen Gottesdienst.
Also nehmen wir die Bibel zur Hand und schauen, was sie über wertlose Gottesdienste zu sagen hat:
Aus Matthäus 7:21-23 erfahren wir, dass bloße Absichtserklärungen ebenso wie „Gottesdienste nach eigenem Gutdünken“ wertlos sind, weil nämlich nur Taten, die dem Willen Gottes wirklich entsprechen, als Gottesdienst gewertet werden.
Wörtlich heißt es dort: „Nicht jeder, der zu mir [Jesus Christus] sagt: ‚Herr, Herr‘, [„Christen“ sind also angesprochen ] wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern [nur] wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden [zwar] an jenem Tag zu mir [Jesus] sagen: ‚Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen prophezeit und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen [im Namen Christi] viele Machttaten vollbracht?‘ Und doch will ich ihnen dann bekennen: Ich habe euch nie gekannt! Weicht von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit“ - oder wieder mit anderen Worten: Euer Gottesdienst war wertlos.
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Einige Seiten weiter lesen wir in Matthäus 13:13-15 eine zweite und ergänzende Regel: Wenn man nämlich den Willen Gottes durch Taten glaubhaft machen möchte (wie oben eingefordert), dann setzt das voraus, dass man den Willen Gottes auch kennt.
Und dabei hapert es bei vielen Menschen. Ihnen fehlt es an der nötigen Ernsthaftigkeit, oder sie hören nicht richtig zu; manche sogar absichtlich nicht, weil sie die damit verbundenen Pflichten scheuen. Ergebnis auch in diesem Fall: Wertloser Gottesdienst.
Wörtlich ließt man in dem genannten Text: „Deshalb rede ich [Jesus] in Gleichnissen zu ihnen, weil sie, obgleich sie schauen, vergeblich schauen und, obgleich sie hören, vergeblich hören und auch den Sinn davon nicht erfassen; und an ihnen erfüllt sich die Prophezeiung Jesajas, welche sagt: ‚Hörend werdet ihr hören, doch keineswegs den Sinn davon erfassen; und schauend werdet ihr schauen, doch keineswegs sehen. Denn das Herz dieses Volkes ist unempfänglich geworden, und mit ihren Ohren haben sie gehört, ohne zu reagieren, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht etwa sehen und mit ihren Ohren hören und mit ihrem Herzen den Sinn davon erfassen und umkehren und ich sie heile.‘
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Und noch ein paar Seiten weiter, in Matthäus 15:8, 9 wird ein drittes und ganz wesentliches Indiz eines wertlosen Gottesdienstes angesprochen, ein Merkmal, das sich aus den beiden vorerwähnten fast zwangsläufig ergibt:
Wer es nämlich (1.) vorzugsweise bei bloßen Absichtserklärungen belassen möchte und deshalb (2.) vorsichtshalber nicht genau zuhört oder genau nachliest, der findet sich (3.) unversehens neben statt auf dem schmalen „Weg des Lebens“ wieder.
Wieder ist es Gottes Wort, das auch diesen Aspekt eines „wertlosen Gottesdienstes“ treffend formuliert: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich bringen sie mir fortwährend Anbetung dar, weil sie als Lehren Menschengebote lehren“ - oder ein drittes Mal mit andren Worten:
Menschlichen Dogmen oder Traditionen mehr Beachtung zu schenken, als dem unverfälschten Worte Gottes macht sogar aus dem pompösesten „Gottesdienst“ eine wertlose Zeremonie.
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Zwischenbilanz: Allein diese drei Hürden, die zu überwinden sind, wenn ein Gottesdienst in den Augen Gottes annehmbar sein soll, führen zu einem sehr ernüchternden Ergebnis. Und auch das wird in Gottes Wort treffend beschrieben:
„Geht ein durch das enge Tor; denn breit und geräumig ist der Weg, der in die Vernichtung führt, und viele sind es, die auf ihm hineingehen; doch eng ist das Tor und eingeengt der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden.“ (Matthäus 7:13, 14) - oder ein letztes Mal mit anderen Worten: Wertloser Gottesdienst ist weit verbreitet. Annehmbarer Gottesdienst die Ausnahme.
Resümee:
“ Und diese Welt mit ihren Begierden [od. Bräuchen, Traditionen; Gewohnheiten] wird verschwinden. Doch wer tut, was Gott will, bleibt und lebt in Ewigkeit“ (1. Johannes 2:17 Neue evangelistische Übersetzung).
Vielleicht hilft Dir das weiter.
Alles Gute
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wertloser Gottesdienst ist gemeint diese Show-Frömmigkeit von Pharisäer und Sunniten, dieses Show- und Kampfbeten, oder wenn du was Gutes tust, damit dich die Leut sehn und bewundern, was du für n heiliger Mensch bist.
Hier die Bibelsstelle dazu