was die Sunniten dazu sagen, ist erstmal ziemlich wurscht. Denn eigentlich solltest du wissen, dass es in deiner eigenen Religion, dem Christentum, eine weitaus ältere Tradition der Fastenzeiten gibt.
Das wird vor allem in der katholischen Kirche und der Orthodoxie gepflegt: die Hauptfastenzeit war von Aschermittwoch bis Ostern (ausschließlich). Und unter Fasten war nicht das gesundheitsschädliche zeitverschobene Essen der Sunniten gemeint, sondern: Man aß in der Fastenzeit eine einzige, bescheidene fleischlose Mahlzeit, und man erlaubte sich auch keine Näschereien, Lieblingsspeisen oder andere Sachen - es diente dazu, seine animalischen Triebe eine Weile bewußt wahrzunehmen und in den Griff zu kriegen, man verzichtete auf die guten Seiten des Lebens, die man sonst für ganz selbstverständlich konsumiert.
Mönche, Nonnen und besonders fromme Laien machten sogar strenges Fasten - also mal eine gewisse Zeit, eine Woche lang oder so, gar nichts essen, nur Wasser trinken. Traditionell: Jesus 30 tägige Fastenzeit in der Wüste. Also das christliche Fasten ist eine geistige Übung über einen gewissen Zeitraum, während die Ramadan-Praxis ein völlig aberwitziges, gesundheitsschädliches zeitverschobenes Nachtfressen ist.
Wenn du als Christ Fasten möchtest, halte dich ans Kirchenjahr. Faste ganz bewußt in der Fastenzeit, und lies im Evangelium dazu.
Du kannst auch persönliche Fastenzeiten (eine Woche) dir auferlegen, um dich von schlechten Gefühlen, von Sündenbewußtsein zu reinigen oder, wenn du zb um etwas bittest, deinem Bittgebet stärkere Macht zu verleihen.