Kann man sich an das alleinesein gewöhnen?
Hallo und guten Abend allerseits,
mir ist heute Abend etwas aufgefallen und frage mich: Kann man sich an das alleinesein gewöhnen?
Ich habe eben aus dem Fenster geschaut und meine Nachbarn von gegenüber gesehen, die hatten das Fenster offen und hatten zusammen wohl Spaß. Da ist mir aufgefallen, wie sehr ich mich doch an das alleinesein gewöhnt habe und wie lange ich schon so lebe. (2 Jahre).
Mir ist bewusst geworden, das ich mich irgendwo von der Bevölkerung quasi zurückgezogen hab. 2014 ging das los. 2015, teilweise auch 2016. Erst dieses Jahr fing ich langsam damit an, aus dieser Isolation auszubrechen.
nun bin ich wieder umgezogen und sehe, dass ich irgendwo gar nicht groß das verlangen habe jemanden neues kennenzulernen.Ich habe irgendwo gar nicht das verlangen diese Gruppen aufzusuchen usw. Zu sehr habe ich mich an dieses Leben schon gewöhnt, abends alleine zu sein, das Wochenende alleine zu verbringen, allgemein eben sein Leben allein zu leben.
Danke für Antworten
15 Antworten
Man kann, wenn z. B. ein Partner verstirbt.
Ich weiß jetzt nicht, wie alt Du bist - optimal finde ich es nicht, allein zu leben.
Irgendwie bin ich gerade froh, das ich nicht die einzige bin die so lebt!
Schon traurig eigentlich wenn man darüber nachdenkt das es soweit gekommen ist das man lieber allein ist. 😔
Menschen sind verschieden - nicht jeder hat die gleichen Bedürfnisse bzw. nicht im gleichen Ausmaß.
Ich bin z.b. der gut allein sein kann und auch diesen Freiraum für sich braucht. Ich kenne sowas wie Langeweile nicht und wenn mir nach Gesellschaft ist, dann begebe ich mich eben gezielt in Gesellschaft.
Die Menschen mit denen ich mich umgebe, wenn mir nach Gesellschaft ist, haben Verständnis dafür bzw. sind selbst eben auch nicht unbedingt vom Schlag Mensch, der ständig irgendwen um sich haben muss oder der glaubt eine Freundschaft kann nur aufrecht erhalten werden, wenn man sich mindestens X Mal pro Woche trifft.
Ich lebe also recht entspannt auf diese Art und fühle mich wohl dabei.
Hey,
bei mir ist es auch so, dass ich Abende und Wochenenden fast immer allein verbringe und inzwischen verstehe ich auch, warum es so ist.
Manche Menschen (so wie ich und vielleicht auch du) sind eben anders gestrickt und erhoffen sich von menschlicher Gesellschaft tiefgründigeren Austausch und genügen sich nicht mit oberflächlichem Getue und Gelabere.
Wichtig ist, dass man auch selbst zu einem gewissen Teil diese Zurückgezogenheit sucht und nicht als geselliger Typ so endet, der gerne überall jemanden anquatschen würde.
Ich selbst würde mir nur ganz wenige Menschen in meinem Leben wünschen, die dafür besonders gut zu mir passen. Ansonsten finde ich es schrecklich, in irgendwelchen Runden "gefangen" zu sein. Ich muss nicht unbedingt am selben Abend etwas vorhaben, um das Gefühl zu bekommen, dass ich wichtige Lebenszeit verschwende.
Vielleicht ist es bei dir ähnlich.
Den gewöhnlichen Menschentypen, der sich OBERFLÄCHLICH vergnügen kann, findet man in den allermeisten Fällen. Vielleicht sind ca. 10% der Menschen interessant für meinen, vielleicht auch deinen Geschmack. Es ist leider so....
Ich denke schon, man kann sich an fast alles gewöhnen. Aber dem Alleinsein entspringt Einsamkeit und ein Gefühl der Leere, man verliert den Anschluss und vergisst das natürlich nicht, selbst wenn man es ignoriert.
Das Empfinden wird man nicht los, auch wenn man mit der Zeit vielleicht etwas "abstumpft". Menschen brauchen andere Menschen. Manche mehr als andere. Es sich eingestehen ist eine Hürde und je länger man wartet, desto schwerer wird es wieder auf Leute zuzugehen und sich einzufügen, glaube ich.
Ich fände es schön, wenn du dich nicht abfindest, sondern wenigstens ein bisschen Kontakte knüpfst, damit es dir gut geht. Ich wünsche niemandem, dass er sich daran gewöhnen muss.