Kann man Missbrauch aus der Kindheit vergessen?
Hallo,
ich wollte erst einmal verallgemeinert fragen, ob es möglich ist, sexuellen Mlssbrauch (in der Kindheit) zu vergessen? So, dass man sich wirklich nicht mehr daran erinnert?
Ich kann mich im Allgemeinen an wenig aus meiner Kindheit erinnern und wie in meiner ersten Frage, hier bei „gutefrage“, genauer beschrieben, hat mein Vater schon immer komische Anmerkungen mir gegenüber gemacht.
Noch dazu kommt nun aber, dass er mir letztens, (als er mal wieder betrunken war) schrieb: „Hey, Vorsicht, ich vergewaltige meine eigene Tochter.“ - sarkastisch gemeint. Damit wollte er wohl sagen, dass das irgendwer behauptet / behauptet hat, allerdings hat das nie jemand? Wirklich nie. Ebenso war die Bemerkung komplett aus dem Kontext gerissen. Und nun frage ich mich, wie er im betrunkenen Zustand auf solche Ideen kommt.
4 Antworten
Mit sexuellem Missbrauch habe ich als Kind zum Glück nie erlebt.
Ich hatte aber einen sehr cholerischen Vater der mich sehr oft und wegen jeder Kleinigkeit als Kind geschlagen hat, so richtig, mit dem Kochlöffel und nein, betrunken war er nie, er hat nicht getrunken. Er hat gearbeitet, im Haushalt geholfen usw.
Bin ausgezogen mit 19, damals wurde man erst mit 19 volljährig. Er hat sich später immer wieder entschuldigt für sein verhalten zu uns Kindern.
Ich konnte ihm zu Lebzeiten das nicht entschuldigen und hab es bis heute, 15 Jahre nach seinem Tod, trotz Therapie, weder entschuldigt noch vergessen.
Ich fürchte, es ist mit sexuellem Missbrauch sehr ähnlich.
Hey,
Traumatische Erfahrung jeglicher Erfahrung können vergessen werden. Heißt es wird aus dem Kopf weit in hinteres abteil verschoben.
Dies nennt sich auch Dissoziative Amnesie.
Dissoziation ist ein Abwehrmechanismus der Psyche wo Körper und Psyche sich trennen. Diese Dissoziativen Störung können alle ganz unterschiedlich sein:
- Dissoziative Amnesie: Errinerungslücken, wobei nichts oder noch sehr wenig von dem Traumatischen Erlebnis errinert wird
- Dissoziative Krampfanfälle: ähneln einem Epileptischen Anfall
- Derealisation: hierbei wird die Umwelt als Unecht empfunden "ich fühle mich wie in einer Glaskuppel"
- Depersonalisation: hierbei empfindet man sich selbst als unecht "ich sehe mich wie aus der dritten perspektive, als würde ich mein Leben im Fernsehen schauen"
- Dissoziativer Stupor: hierbei gehen viele Aspekte verloren, die Person koppelt sich von der Umwelt ab. Es wird kaum bis gar nicht auf äußere Reize reagiert. Die Person kann star wirken
- Dissoziative Trance: hier kommt es zum Zeitweiligen Verlust der eigenen Identität, dazu kommt es auch hier zu einer Eingeschränkten Wahrnehmung und Bewegungen
- Dissoziative Identitätsstörung: das wird als schwerste Form der Dissoziativen Störungen gesehen, hierbei Spaltet sich die Persönlichkeit einer Person in mehrere auf. Heißt die Person hat mehr als 2 Persönlichkeiten, damals bekannt als Multiple Persönlichkeit
Also ja ein Traumatisches Erlebnis kann auch gänzlich aus dem Gedächnis gelöscht werden (nicht ganz gelöscht, aber nicht mehr aufrufbar)
Dazu gibt es noch unzählige weitere Symptome die auf Missbrauch hinweisen könnten.
Aber egal, die aussagen deines Vaters gehen gar nicht!
Edit:
Wie hier auch schon geschrieben wurde, Ja es kann verdrängt werden. Aber bei Leuten kann so ein Ereignis auch zu einer PTBS führen, wo es zu willkürlichen Errinerungen kommt. Wo die Situation nochmal durchlebt wird.
LG
Ohne damit irgendwas implizieren zu wollen, aber Verdrängung von Traumata vorallem aus dem Kindesalter ist durchaus möglich.
Stimmt, die Frage war ob man es vergessen kann, das kann man nicht.
Deine Antwort war man kann es Verdrängen und darauf hat sich meine Antwort bezogen.
Falsch. Die Frage war, ob es möglich ist, dass man sich an traumatische Dinge die einem in der Kindheit passiert sind, nicht mehr erinnert. Und meine Antwort war, ja das ist durchaus möglich. Das nennt sich Verdrängung.
Die Frage war NICHT: Ich möchte etwas traumatisches vergessen, was mir in der Kindheit passiert ist. Ist das möglich?
Ja danke lesen kann ich auch. Du scheinst nur ein wenig Schwierigkeiten zu haben das gelesene auch richtig zu deuten.
Da braucht man nichts deuten sondern nur lesen was hier steht. Es geht eindeutig um vergessen.
Omg ja aber nicht darum wie man aktiv etwas vergisst, sondern ob es möglich ist dass man Traumata erlebt hat und sich nicht mehr daran erinnert... Also doch... Eindeutig hast du es falsch gedeutet.
man kann sowas nicht vergessen nur besser verarbeiten..
Verdrängen vielleicht, nicht aber wirklich verarbeiten. In bestimmten Situationen kommt das Verdrängte wieder hoch.