Kann man Homophobie mit seiner Religion (Christentum/Islam) begründen?
Mir fällt auf, dass sehr viele Menschen ihre Homophobie damit begründen, dass es in ihrem Glauben nicht erlaubt ist Homosexuell zu sein. Daran ob jemand es akzeptiert oder nicht kann man wohl nichts ändern aber ist Religion ein Argument dafür so viele Menschen nicht als Menschen anzusehen?
Verbietet die Biebel/ der Koran wirklich Homosexuell zu sein?
Und wenn sie/er das tuen würde, würde es dann nicht auch gegen andere "Regeln" verstoßen wie, dass man alle Menschen lieben und respektieren soll oder das man nicht über die Sünden anderer urteilen soll?
3 Antworten
Ich erkläre in dieser Antwort aus der Islamischer Sicht.
Verbietet die Biebel/ der Koran wirklich Homosexuell zu sein?
Ja, sowohl in der Bibel als auch im Qur'an wird der Akt der Homosexualität als Sünde beschrieben.
"Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen."
[Lev 20,13]
"Ihr laßt euch doch wahrlich in Begierde mit den Männern ein anstatt mit den Frauen. Aber nein! Ihr seid maßlose Leute."
[Surah 7 Al-A'raf 81]
Die Homosexualität an sich ist jedoch keine Sünde, zumindest nicht im Islam. Wenn man diese Gefühle hat, soll man die Nähe zu Gott suchen, um sie zu überwinden. Es ist also eine weitere Prüfung, die man von Gott gestellt bekommt, man soll seine Gelüste unterdrücken.
Und wenn sie/er das tuen würde, würde es dann nicht auch gegen andere "Regeln" verstoßen wie, dass man alle Menschen lieben und respektieren soll oder das man nicht über die Sünden anderer urteilen soll?
Der Akt der Homosexualität ist eine Sünde sowie das Lügen, das Beleidigen, das Morden, das Vergewaltigen etc.
Willst du jetzt damit sagen, dass es falsch ist Mörder zu bestrafen, weil man jeden Mensch respektieren sollte?
Aber an sich stimmt es, kein Muslim hat das Recht jemanden aufgrund seiner Sexualität zu diskriminieren. Wir dürfen auch nicht zu Leuten gehen, die Drogen nehmen und sie einfach beleidigen, die Bestrafung hier auf der Welt darf nur die Staatsgewalt vornehmen.
Ich hoffe ich konnte ein bisschen was aufklären. Sollte es Fragen bezüglich meiner Antwort geben, bitte einfach nachfragen, danke.
LG
Bin Christ und glaube bei uns wird nur der anale Verkehr als Sünde gesehen. Aber Homosexuelle Verachten oder angreifen ist tabu und zeigt nicht den Charakter des neuen Testaments. Lg ben
Es ist trotzdem eine Sünde.
"Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen."
[Lev 20,13]
Ja sex vor der ehe ist nicht das beste. Ich hab das auch lange nicht verstanden aber wenn ich mir heute meine Gleichaltrigen ansehe kann ich es immer mehr und mehr verstehen dass wir sex aus Liebe und nicht aus reinem Spaß und körperlichem Bedürfnis haben sollen, weil sich damit auch zwei Seelen verbinden. Lg
viele Menschen nicht als Menschen anzusehen?
Homosexuelle sind Menschen wie ich und andere auch. Da hat es "Gute" und "Böse". Wenn ein Christ eine solche Person nicht als Mitmensch sieht, dann hat er/sie Jesus nicht verstanden.
Ja, so wie ich die Bibel verstehe, ist gelebte Homosexualität eine Sünde. Jedoch keine grössere oder kleinere Sünde als jede andere auch.
alle Menschen lieben und respektieren soll oder das man nicht über die Sünden anderer urteilen soll?
Ja, man soll Homosexuelle so wie andere Menschen behandeln. Doch man darf sagen, dass gelebte Homosexualität aus Sicht der Bibel eine Sünde ist, wenn man darauf angesprochen wir. Nur gilt auch der Bibelspruch aus Matthäus 7:
»Urteilt nicht über andere, damit Gott euch nicht verurteilt. 2 Denn so wie ihr jetzt andere richtet, werdet auch ihr gerichtet werden. Und mit dem Maßstab, den ihr an andere anlegt, werdet ihr selbst gemessen werden. 3 Warum siehst du jeden kleinen Splitter im Auge deines Mitmenschen, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? 4 Wie kannst du zu ihm sagen: ›Komm her! Ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen!‹, und dabei hast du selbst einen Balken im Auge! 5 Du Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du klar sehen, um auch den Splitter aus dem Auge deines Mitmenschen zu ziehen.
Aus Interesse, wo steht in der Bibel, dass Homosexualität eine Sünde ist? Ich kenne nur das eine Beispiel mit ,,Ein Mann soll nicht neben einem Jungen liegen...", was sich allerdings eher auf Pedophilie und nicht auf Homosexualität bezieht, oder?
Homosexualität eine Sünde ist?
Das Konzept Homosexualität war nicht nur den Bibelautoren unbekannt, sondern der ganzen Antike.
eher auf Pedophilie
Zum neuen Testament: es ist unklar, was Paulus mit μαλακός (malakos) und α̉ρσενοκοίτης (arsenokoitēs) gemeint haben könnte:
Paulus benutzt keine besonders gängigen Begriffe zur Umschreibung gleichgeschlechtlichen Verhaltens. Eventuell war ihm das Phänomen mehr als unvertraut.
Bereits Zeitgenossen war unklar, was mit μαλακός (malakos) gemeint sein kann:
Den unsicheren Gebrauch der Vokabel führt eine Notiz bei Dionysios von Halicarnass vor Augen.
Ein gewisser Aristodemus wird als μαλακός bezeichnet und man wisse nicht, ob es sich darauf beziehe, dass er weibisch sei und sich wie eine Frau gebrauchen lasse oder aber dass er fein und milde sei (Dion. Hal. Antiquitates Romanae 7.2,4).
Mehrere Bedeutungen sind möglich:
a) μαλακός bezeichnet jemanden, der geschmeidig und gepflegt ist;
b) μαλακός ist ein moralisch fragwürdiger Weichling;
c) μαλακός ist ein mit weiblichen Attributen belegter Mann, der gegen Geschlechterkonventionen verstößt;
d) μαλακός ist ein Mann, der nicht der geforderten Pflicht nachkommt, aktiv zu sein oder nicht die gesellschaftliche Potenz hierzu besitzt und sich gebrauchen lassen muss.
Ähnliches bei α̉ρσενοκοι̃ται (arsenokoitai):
Noch weit ungewöhnlicher als μαλακός ( malakos) ist der andere Begriff, α̉ρσενοκοι̃ται ( arsenokoitai), bei dem es sich vielleicht um einen von Paulus geschaffenen Neologismus handelt.
John Boswell sieht mit α̉ρσενοκοι̃ται ( arsenokoitai) ursprünglich nur männliche Prostituierte gemeint, genauer: Männer, die allgemein Geschlechtsverkehr haben, nicht aber spezifische Formen gleichgeschlechtlichen Verhaltens. Erst im 4. Jahrhundert n. Chr. sei es zu einer Bedeutungsverschiebung gekommen, der Begriff wurde nun „antigay“ (Boswell, 350–353).
Hat eigentlich nichts mit dem Thema zu tuen, nur so aus Interresse, wird nicht auch generell der penetrale Geschlechtesverkehr vor der Ehe als Sünde angesehen also Frau mit Mann oder Mann mit Mann?