Kann man glücklicher werden wenn man sich weniger um Politik kümmert?

8 Antworten

Ja definitiv.

Für mich ist schon jetzt klar, dass das Kind in den Brunnen gefallen ist und mediale / gesellschaftliche Hetze gegen Kritiker (aus Politik und Medien) das Allheilmittel ist. Das Gros ist halt bekloppt und es werden immer mehr. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen und dafür ist mir meine Zeit zu kostbar.

Um es dennoch zu ertragen, mache ich mich über die verantwortlichen Politiker und Journalisten lustig. Mit Humor bekommt man andere zumindest erreicht, dass er/sie das ein oder andere hinterfragt.

Bild zum Beitrag

 - (Psychologie, Politik, Leben)

Bei mir ist es so - immer, wenn ich mich etwas näher mit etwas politischem beschäftige, dann regt mich das total auf und ich werde hoffnungslos.

Daher lese ich schon seit vielen Jahren keine Zeitung mehr oder schaue Nachrichten. Das wichtigste sehe ich ja an den U-Bahn-Displays (ich wohne in einer Großstadt).

Ich versuche zwischendurch etwas ehrenamtliches zu machen oder helfe Freunden und Familie.

So lebe ich in meiner Blase viel ruhiger.

Wählen gehe ich allerdings immerhin :)

Eine gute Erkenntnis. Du kannst die Welt nicht retten, aber du kannst deinen Fokus auf dein eigenes Leben und das der wichtigsten Menschen in deinem Umfeld lenken. Die brauchen oft genauso Beistand, um den Alltag zu meistern. Egal, ob mit Rat oder Tat kannst du sie unterstützen, was dir im Umkehrschluss auch ein gutes Gefühl gibt, etwas erreicht, etwas geschafft, etwas bewirkt zu haben. Das Gefühl, von Nachrichten über schlimme Dinge erdrückt zu werden, ist, denk ich, gerade bei jüngeren Menschen noch sehr stark, weil es in der heutigen Zeit einfach als Reizüberflutung und gefährlich rüber kommt. Als wäre das Leben eine einzige Gefahr. Früher war das anders, da wurde man nicht sekündlich mit negativen Nachrichten aus allen Kanälen beballert, auch wenn es diese Konflikte ja da auch schon gab.

Stell dir dein Leben als ein kleines Haus vor, umgeben von einem kleinen weißen Zaun um einen hübschen Garten herum. Du bist innerhalb dieses Zaunes, der Mittelpunkt, du hast deine Aufgaben, machst dir ein schönes Leben und auch die dir wichtigen Menschen befinden sich - bildlich gesehen - innerhalb dieses Zaunes. Bekannte, Fremde, Konflikte befinden sich außerhalb dieses Zaunes. Du siehst, was außerhalb passiert, du bekommst es mit, hast aber in deinem eigenen Umfeld genügend Aufgaben (Haus, Garten, Menschen, Hilfestellung geben, Kommunikation leben). Das heißt dann nicht, dass du kein Interesse mehr an dem hast, was außerhalb deines Zaunes stattfindest, aber du kannst dich auf dein Leben konzentrieren, wo auch andere wichtige Menschen sind und sie deine Hilfe, deine Anwesenheit, deine Freundschaft brauchen. Und was du als einzelner nicht ändern kannst, kostet nur Kraft und Energie. Das ist Don Quixote gegen Windmühlen, David gegen Goliath.


EragonArya  01.07.2024, 13:21

David hat gewonnen. Es ist nicht nutzlos, gegen Ungerechtigkeiten zu kämpfen, die einen nicht direkt betreffen, nicht einmal in deiner Metapher.

0
Kabeltante1266  02.07.2024, 12:15
@EragonArya

Dann hast du meinen Text nicht verstanden. Auch im Familien- und Freundeskreis kann es Ungerechtigkeiten geben. Man kann im kleinen Kreis versuchen, seinen Nahestehenden zu helfen. Es lebt sich einfach ruhiger, wenn man begreift, dass man in seinem Umfeld sehr wohl helfen, unterstützen und sogar etwas bewirken kann. Auch der FS sagt ja nicht, "wenn man sich komplett von der Politik und dem Weltgeschehen abwendet", sondern wenn man sich "weniger" kümmert. Da ist ein großer Unterschied. Ich bekomme auch mit, was ich mitbekommen will. Halte mich aber bewusst von Dauerbefeuerung durch die Medien fern. Und ich bewirke viel. Nicht, indem ich mich auf die Straße setze, sondern, indem ich mich um mein Umfeld kümmere. Das motiviert andere in meinem Umfeld, ebenso mit Freunden und Verwandten umzugehen. Und das setzt sich fort. Was andere, Politiker zB machen, kann ich höchstens durch die Wahl mit beeinflussen. Aber das ist eben nur meine Meinung. Die musst du nicht teilen. Ich habe aufgehört, gegen Windmühlen zu kämpfen.

0
EragonArya  02.07.2024, 12:22
@Kabeltante1266
Was andere, Politiker zB machen, kann ich höchstens durch die Wahl mit beeinflussen. 

Das Leute das glauben, ist doch mit das größte Problem (aus dem sich weitere ergeben), dass wir in Deutschland haben. Aber die meisten Politiker sind ja nicht Friedrich Merz, sondern (auch deine) Nachbarn im Gemeinderat, ehrenamtliche Bürgermeister, … . Auch du könntest problemlos einer sein, stattdessen bist du scheinbar davon überzeugt, von einer Elite auf die du quasi keinen Einfluss hast regiert zu werden. Du könntest noch heute in eine Partei eintreten, hättest binnen weniger Wochen bestimmt ein Amt.

0

Die Kunst ist Politik weniger emotional wahrzunehmen.

Dann kannst Du Dich damit beschäftigen ohne dass sie Deine Stimmung trübt.

Wenn man persönlich betroffen ist - beispielsweise bei Entscheidungen die die eigene Existenz bedrohen bzw. die man im Portemonnaie merkt, geht das natürlich nicht.

Aber das sind ja die wenigsten Meldungen der aktuellen Tagespolitik.

Wenn man Nachrichten konsequent vermeidet und dann irgendwann keine Ahnung vom politischen Diskurs mehr hat regt man sich vermutlich nur noch mehr auf wenn man dann doch einmal eine Nachricht mitbekommt, weil man nichts mehr versteht und einordnen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Natürlich lebt es sich leichter, wenn man sich nicht um sowas kümmert. Das Problem ist nur, dass das eine Einbahnstraße ist. Die Auswirkungen der Politik bekommt man nämlich umgekehrt trotzdem im täglichen Leben immer wieder zu spüren, ob man das nun will oder nicht, ich sag nur "Bürokratismus"! Du hast also kaum eine echte Chance die diesem Thema zu entziehen...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung