Kann man aus jeder Summenformel den Namen des Stoffes ableiten?

6 Antworten

NEIN.

Bei einfachen Verbindungen wie "Natriumchlorid" = NaCl oder "Calciumcarbonat" = CaCO3 ist das kein Problem.

In der organischen Chemie hingegen findest Du sogenannte Isomere, d.h. unterschiedliche Stoffe mit der gleichen Summenformel.

Als Beispiel: C4H10 kann sowohl n-Butan (gerade Kette) als auch iso-Butan oder genauer 2-Methylpropan (verzweigte Kette) sein.

Und nicht zuletzt sind Trivialnamen in vielen Fällen prägnanter und kürzer also die korrekte chemische Bezeichnung. Oder sagst Du C8H10N4O2 oder 1,3,7-Trimethylxanthin - wenn Du Coffein meinst?

Nein, das kann nicht gehen. Denn es gibt verschiedene Stoffe mit identi­schen Summen­formeln. Dieses Phäno­men (Iso­merie) ist in der organi­schen Chemie extrem häufig (C₄H₁₀O ist 1-Butanol, 2-Butanol, Iso­butanol, tert-Butanol, Diethyl­ether, 1-Methoxy­propan, 2-Methoxy­propan).

Es kommt aber auch in der anorganische Chemie vor. Nitromethan und Methyl­nitrit haben beide die Summenformel CH₃NO₂, und wem das noch zu organisch ist, den verweise ich auf die zahllosen Isomerietypen in der Komplexchemie, oder auf die drei isomeren Diimine N₂H₂ (cis, trans, iso).

Aber Du merkst es wohl selbst: In der anorganischen Chemie muß man sich schon ein bißchen anstrengen, um Beispiele zu finden. Umgekehrt heißt das, daß man in vielen Fällen aus der Summenformel tatsächlich auf den Stoff schließen kann. In der Schule wohl in den allermeisten.

Also: Wenn man eine anorganische Summenformel hat, weiß man meist, welcher Stoff gemeint ist. Es gibt dann Nomenklatur­regeln, die festlegen, wie der Vogel zu benennen ist (S₄N₄ ist z.B. Tetraschwefel­tetranitrid) aber die meisten Vögel haben „Spitz­namen“ (S₄N₄ heißt meist einfach Schwefel­stickstoff), und die muß man erst wieder von Fall zu Fall wissen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Hallo,

einen chemischen Namen kannst du davon ableiten. Aber vieles ist nicht unter den chemischen Namen bekannt, Beispiel Chlorwasserstoff ist eher geläufig als Salzsäure oder Natriumchlorid eher als Kochsalz.

LG, Chris

Ich würde sagen, wenn überhaupt, dann nur bei vielen anorganischen Verbindungen

und bei ganz wenigen organischen Verbindungen.

LG.

Nein,

bei vielen Verbindungen ist aus der Summenformel keine eindeutige Strukturformel zu entnehmen. Diese ist für die Benennung der Substanz aber oft nötig, da verschiedene Isomere (Stoffe mit gleichee Summenformel aber unterschiedliche Struktur) auch andere Namen haben.