Kann man Asperger mit Narzissmus Vergleichen?
7 Antworten
Hat beides nichts miteinander zu tun und wirkt höchstens auf entfernte Außenstehende ähnlich.
Ich habe selber Asperger und war lange Jahre in einer Beziehung mit einem Narzissten. Narzissten sind hochmanipulativ und wissen haargenau, wie sie sich dir gegenüber verhalten dürfen, damit du bei ihnen bleibst. Sie haben feinste Antennen für die Reaktionen anderer und wissen, ob sie an einem Tag komplett ausrasten können oder dir maximal einen Spruch drücken. Ich habe mehrere Jahre gebraucht, um das zu verstehen.
Asperger bedeutet, dass man sozial unbeholfener und eingeschränkter ist, als normale Leute. Ich bin z.b. recht naiv und kann mich nur schwer in die Perspektive und die Bedürfnisse anderer Menschen reinversetzen. Meinen Narzisstischen Partner hat das tierisch aufgeregt und er interpretierte es immer als egoistisch.
Aus meiner Sicht: schwer bis nicht.
Asperger: Es fällt einem schwer, die Emotionen anderer Menschen an der Mimik abzulesen, man hat Probleme mit Sarkasmus und Ironie, man selbst zeigt unfreiwillig oft auch in der Mimik nicht so viele Emotionen oder redet sehr monoton, außerdem ist man schnell mit spontanen,unbekannten Situationen und zu vielen Reizen auf einmal überfordert.
Narzissmus: Man kann meist sehr gut die Emotionen anderer Menschen einschätzen und auch bewusst manipulieren, man hat ständig Angst, einsam zu werden oder nicht so gut dazustehen, so dass man ständig versucht, andere Menschen bewusst so zu manipulieren, dass sie einen selbst feiern, das tun, was man gern hätte und bestimmte Dritte als Sündenbock sehen. Man möchte quasi als begabtes, gefeiertes Opfer dastehen und dafür auch (oft unbewusst) bereit, Dritte schlecht dastehen zu lassen (Partner, Kinder, Freunde etc. werden vor Dritten als Täter, als unfreundlich, unzuverlässig, geizig, egoistisch usw. dargestellt).
Das hat beides relativ wenig bis nichts miteinander gemeinsam.
Zudem wird man mit Aspergerautismus meines Wissens geboren, Narzissmus entsteht oft durch Defizite in der Kindheit, nach denen man das Gefühl hat, alles, was andere kostenlos bekommen - Aufmerksamkeit, Zuwendung, Lob - müsse man sich durch Manipulation selbst holen und man hat meist nie das Gefühl, jemals genug davon bekommen zu haben.
Nein.
Natürlich können Autisten auch - mal mehr, mal weniger, mal häufiger, mal seltener - narzisstisch veranlagt sein, aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie tatsächlich Narzissten sind.
Autismus und Narzissmus sind erstmal zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Wie bist du denn darauf gekommen, dass das möglich wäre?
Ja, ne, da hatte jemand (unser Herr Freud) keine Ahnung von Autismus. Kein Wunder. Er lebte zu einer Zeit, in der noch viel mehr und viel schlimmere Mythen und Falschinformationen über Autismus im Umlauf waren.
Wie heißt es so schön? Keine Ahnung und davon jede Menge.
Ein Asperger-Autist KANN sich nicht oder nur sehr bedingt in sein Gegenüber einfühlen - dagegen kann ein Narzisst sich sogar ausgezeichnet in sein Gegenüber einfühlen – und nutzt dies zur Manipulation, um seine Ziele zu erreichen.
Nein. Kein bisschen
Sigmund Freud übernahm die Begriffe „Autismus“ und „autistisch“ von Bleuler und setzte sie annähernd mit „Narzissmus“ bzw. „narzisstisch“ gleich[5] – als Gegensatz zu „sozial“. Die Begriffsbedeutung wandelte sich mit der Zeit von „dem Leben in einer eigenen Gedanken- und Vorstellungswelt“ hin zu „Selbstbezogenheit“ in einem allgemeinen Sinne.