Kann man als Mann seine Freundin anklagen, wenn sie das gemeinsame Kind abtreiben will?

30 Antworten

Schwangerschaft und Geburt gehen mit etlichen Risiken, Nebenwirkungen und Folgeschäden, psychisch und physisch, bleibend und temporär, für die Frau einher. Nur mal so ein paar als Beispiel, manche davon treten ziemlich häufig auf, manche seltener, aber alle sind möglich und man weiß vorher nicht, welche eventuell auftreten könnten:

  • Schwangerschaftsdiabetes
  • Bluthochdruck durch die Schwangerschaft
  • anhaltende Übelkeit, weit über die ersten Monate und "nur morgens" hinausgehend, potentiell verbunden mit einer Unterversorgung mit Nährstoffen dadurch
  • Zahnausfall
  • Dammriss oder -schnitt, unterschieden in 4 Stufen, wobei die höchste Stufe bedeutet, dass der Bereich zwischen Vagina und After komplett aufgerissen wird
  • ein sich nicht mehr schließendes "Loch" in der Bauchmuskulatur
  • Osteoporose im späteren Leben - brüchige Knochen
  • Uterusprolaps - eine Senkung der Gebärmutter, wodurch es zu Inkontinenz, Entzündungen und Bildung von Geschwüren kommen kann, auch noch Jahre und Jahrzehnte nach der Schwangerschaft/Geburt
  • Eklampsie - "Schwangerschaftsvergiftung" - potentiell tödlich
  • Placentaablösung - potentiell tödlich
  • Postnatale Depressionen
  • Postnatale Psychose

All diese Risiken und noch etliche mehr muss die Frau also eingehen, wenn sie ein Kind austrägt. All das könnte sie treffen. Und es gibt so gut wie keine Schwangerschaft / Geburt, wo rein gar nichts auftritt, es verändert den Körper immer, wenn dort ein neuer Mensch drin heranwächst.

Genau aus diesem Grund ist es absolut richtig und wichtig, dass die Frau das alleinige Entscheidungsrecht hat, ob sie diese Risiken eingehen möchte oder nicht. Weil diese Risiken eben auch nur sie treffen, nicht den Mann.

Als Mann hast du die Möglichkeit, vor dem Sex eine Frau kennenzulernen und nur dann mit ihr Sex zu haben, wenn ihr euch einig darüber seid, ob im Fall einer Schwangerschaft diese zu einem Kind führen soll oder nicht. Du hast die Möglichkeit, einen Abbruch dadurch zu verhindern, dass du dich selbst darum kümmerst, gar nicht erst eine Schwangerschaft herbeizuführen, in die die Frau nicht vorher schon eingewilligt hat. Zum Beispiel durch die Nutzung von Kondomen oder auch - sehr viel sicherer - durch eine Vasektomie.

Aber ob sie dann die Schwangerschaft austrägt oder doch nicht, das entscheidet eben ganz allein sie, weil auch nur sie diese vielen Risiken tragen muss.

Nein, da kann man nichts "anklagen". Nicht mal was anzeigen. Hier gibt es keine Straftat oder so. Denn es ist tatsächlich einzig und allein Sache der Frau, ob sie abtreiben will oder nicht.

Ich kann mir vorstellen, dass das ungerecht wirkt, wenn man sich als Mann unbedongt ein Kind wünscht. Tatsächlich hat das aber mit dem Grundrecht auf Selbstbestimmung zu tun. Wenn die Frau nicht schwanger sein will, kann die die Schwangerschaft abbrechen. Niemand hat ihr vorzuschreiben, dass sie schwanger bleiben muss (es sei denn, man befindet sich zeitlich nach der 12. Schwangerschaftswoche, dann muss das ungeborene Leben geschützt werden). Und tatsächlich muss der Mann das so akzeptieren.

Andersrum ist es genauso ungerecht, wenn der Mann das Kind nicht will, die Frau aber doch - man kann nichts dagegen tun. Deshalb ist es unglaublich wichtig, sich einig zu sein, was man als Paar will und wie man damit umgehen wird, wenn was unerwartetes passiert. Vielleicht ist es dir ja für die Zulunft möglich, mit deiner Partnerin über das Thema zu sprechen und ihr klar zu machen, wie gern du Kinder möchtest und mit ihr darüber reden, unter welchen Bedingungen sie sich das vorstellen kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Anästhesist und Notfallmediziner

Nein, denn die Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung liegt rechtlich bei ihr und es ist völlig legitim, wenn sie die Schwangerschaft und Geburt nicht möchte und auch kein Kind haben möchte, dass sie sich für eine Abtreibung entscheidet. Egal, wie er sich um die kümmern würde, er kann ihr ja nicht die Schmerzen und andere negative Auswirkungen einer Schwangerschaft und Geburt nehmen. Es ist ihr Körper, ihr commitment, sie entscheidet.


Schiffspatron 
Beitragsersteller
 11.06.2022, 08:33

Schön und was ist mit den Gefühlen des Mannes?

anonym0507  11.06.2022, 08:36
@Schiffspatron

Die sind zweitrangig in der Situation. Einer muss nun Mal entscheiden. Und es wäre alles andere als fair, wenn der Mann, der gar nicht die Nachteile einer Schwangerschaft und Geburt hat, darüber entscheiden würde, dass sie 9 Monate lang ein Kind austragen und gebären muss, was sie gar nicht möchte.

Schiffspatron 
Beitragsersteller
 11.06.2022, 08:44
@anonym0507

Gut und warum zahlt die Frau dann kein Schmerzensgeld an den Mann?

KuroHotaru  11.06.2022, 09:57
@Schiffspatron

Er hat sein Dong freiwillig und mit dem Wissen, was passieren kann reingesteckt. Deswegen.

Schiffspatron 
Beitragsersteller
 11.06.2022, 10:20
@KuroHotaru

Dann sollte man keine Abtreibungen mehr staatlich durchführen.

KuroHotaru  11.06.2022, 10:23
@Schiffspatron

Sehr gute Idee. Legen wir das ganze wieder in Laienhände, damit mehr Frauen ungewollt Kinder kriegen oder bei dem Versuch abzutreiben sterben. Was für eine schöne Welt.

anonym0507  11.06.2022, 15:06
@Schiffspatron

Warum zahlt der Mann ihr kein Schmerzensgeld? Sowohl eine Abtreibung, als auch eine Geburt und Schwangerschaft sind meist mit körperlichem und/oder psychischem leid verbunden... Und wenn er entscheiden würde, dass sie 9 Monate lang unter der Schwangerschaft und dann noch einige Wochen unter den Folgen der Geburt leiden soll, müsste er ihr wohl erheblich mehr zahlen, als sie ihm, wenn sie gegen seinen Willen abtreibt.

Schiffspatron 
Beitragsersteller
 12.06.2022, 11:52
@anonym0507

Der Mann muss doch später Unterhalt zahlen, also sollte die Frau auch dafür bezahlen, dass sie abtreiben darf.

anonym0507  12.06.2022, 12:41
@Schiffspatron

Der Unterhalt ist aber nicht für die Frau, sondern für das Kind. Das hat mit Schmerzensgeld nichts zu tun.

Schiffspatron 
Beitragsersteller
 12.06.2022, 12:46
@anonym0507

Auf einmal gehts aber, jaja hört mir doch auf mit euer Doppelmoral.

Babymomi  14.10.2022, 08:22
@Schiffspatron

Ich finde aber auch es sollte irgendwie anders gehandhabt werden, wenn der Mann sagt er kommt für das Kind auf sollte es schon die Möglichkeit geben dass der Vater falls es so kommt,dann letzten Endes alleinerziehend ist aber dass der Mann so gar kein Mitspracherecht hat ist schon gemein und das sage ich als Frau/Mama. Ich war damals auch fast an dem Punkt ,aber nur weil die Lebensumstände die ich hatte nicht für ein Kind gut waren, habe mein Leben auf links umgekrempelt und bin froh dass ich doch nicht gemacht habe. Aber rechtlich gesehen liegt das leider in der Hand der Frau, aber der deutsche Staat denkt sowieso nicht mit genauso wie das Hunde Gegenstände sind, du für sie aber Steuern zahlen musst🤦‍♀️ tut mir leid für deine Umstände.... wie sieht es denn aus hat sie es gemacht? Wenn ja mach dich nicht zu fertig🙏❤

Liebe Grüße 💐

Nein.

Es ist allein ihre Entscheidung, und das ist auch gut so!

Ist doch Sache der Frau das zu entscheiden. Finde ich auch gut so, auch als Mann.