Kann ich mich mehr an kaltes Wasser gewöhnen?
Ich war voriges Jahr vierzehn Tage lang an der Nordsee, die Wassertemperatur war immer so um die 18-19 Grad. Ich finde das ziemlich frisch und gehe meist bis etwas über den Po hinein, dann überwinde ich mich, lasse mich in die Waagerechte fallen, so dass fast mein Körper im Wasser ist. Ich bin dann erstmal ein bisschen am Hyperventilieren und fange an, sehr schnell zu schwimmen. Nach 30-40 Schwimmzügen habe ich mich daran gewöhnt, fühle mich in dem Wasser pudelwohl und kann 20-30 Minuten drinbleiben. Wenn ich dann aber eine Stunde in der Sonne bin und dann nochmal reingehe, habe ich den gleichen Effekt wieder.
Meine Frage: Wird das eigentlich immer so bleiben, dass ich mich am Anfang so stark überwinden muss? Werde ich mich nie stärker daran gewöhnen und irgendwann in der Lage sein, einfach entspannt bis zum Hals in das kühle Wasser hineinzuspazieren? Bei dem Urlaub letztes Jahr habe ich vom ersten bis zum vierzehnten Tag keine Veränderung diesbezüglich wahrgenommen. Ich kann nicht sagen, dass es mir am Ende leichter gefallen wäre.
Müsste ich so etwas einfach viel länger machen, oder gäbe es da immer noch keine Gewöhnung?
4 Antworten
Man wird sich nicht dran gewöhnen, dass es leichter wird, aber man kann sich daran gewöhnen, den "Schock" besser zu ertragen.
Dein Körper passt sich an die Umgebungstemperatur an, wenn er bei 25-30grad in der Luft ist entspannt er sich mehr, die Haut ist eher bereit, Wärme abzugeben, die Durchblutung in den äußeren Extremitäten ist stark, damit ein guter Wärmeaustausch stattfinden kann.
Wenn das plötzlich geändert wird, fühlt sich das erstmal schockierend an, weil der Körper will sich nicht so stark abkühlen. Es braucht erstmal ein paar Minuten, bis er sich so angepasst hat, dass er die Wärme drinnen behält, und dann kann man auch länger im kühlen Wasser bleiben.
Diese Anpassung an die Umgebung ist der Grund, warum es sich so extrem anfühlt. Bei kühlerer Außentemperatur würde sich das Wasser zuerst nicht so kalt anfühlen, weil der Körper bereits dabei ist, sich von einem Temperaturaustausch zu isolieren.
Was mir geholfen hat war, wenn ich zum Strand komme , zunächst eine Knöchelzeit zu machen, wo nur die Knöchel im Wasser sind (oder im Fereibad auf dem Rand zu sitzen und die Beine hinein zu halten).
Dadurch kühlt das Blut runter und der Körper wird nicht so geschockt.
Dies habe ich mir als junger Rettungsschwimmer angewöhnt und halte es seitdem so.
LG
Ich denke schon, dass man sich daran gewöhnen kann. Ich bin regelmäßig in der Sauna. Kalt abduschen unter der Schwallbrause ist nach einer längeren Pause nur anfangs "schwierig". Sind die Intervalle kürzer, macht das kalte Wasser nichts mehr aus. Das heißt, der Körper gewöhnt sich relativ schnell an den "Kaltwasserschock". Wenn du jeden Tag ins kalte Wasser springst, dann ist die Gewöhnung ähnlich.
Kälteresistenz kann man trainieren. Dazu musst du nur jeden Tag eiskalt duschen.
und wann, denkst du, wird ein spürbarer Effekt einsetzen?
Kommt drauf an, wie intensiv du das betreibst. Mir hat das wöchentliche Saunieren gut geholfen.
und wann hattest du einen Effekt davon?
Man kann sich mental daran gewöhnen, dass der Kälteschock kommt, aber man kann den Kälteschock nicht verhindern. Er wird immer gleich bleiben.