Ich würde sagen, dass das teilweise vom Dialekt abhängt. Solche Silben neigen aber generell dazu, zu verschleifen, genau so, wie die meisten Leute vom Singn sprechen und nicht vom Singen. Viele würden auch sagen: Ich hab Probleme mit meinen Ven, nicht Venen. Und die allermeisten Menschen, die in der Stadt Bremen leben, nennen sie Brem. In der Stadt Emden fällt vielfach zusätzlich zum en sogar auch das d mit weg, die Leute sagen mitunter, sie kämen aus Em.
Ganz anders sieht es in der Schriftsprache, da gilt nach wie vor: „Vorhin sah ich einen Mann/eine Frau“ und nicht „…. sah ich ein Mann/ein Frau.
Man liest sowas zwar mitunter, aber vermutlich nur da, wo es der betreffenden Person auf Fehler und Rechtschreibung nicht ankommt. Wir kennen das sicher alle: wir machen Tippfehler in einer Textnachricht oder Email an Freunde oder nahe Kolleginnen, und in der Hektik des Alltags merken wir das entweder nicht oder sagen uns: Ach komm, schicks ab, der andere wird es entziffern können und es ist weder eine Examensarbeit noch ein Bewerbungsschreiben.
Die wenigsten aber, die mit einem Text einen Eindruck von Sorgfalt, Genauigkeit und Sprachkompetenz vermitteln wollen, die Eindruck schinden und vom Gegenüber ernstgenommen werden wollen, dürften schreiben: „Darin sehe ich kein Sinn“.
Und wenn ihnen das beim Erstellen eines Entwurfs in Eile doch passiert, dann werden sie das spätestens beim Korrekturlesen verändern in „keinen Sinn“.