Kann Hochbegabung verloren gehen?
Hallo,
ich bin ziemlich verzweifelt, weil ich das Gefühl habe, „dumm“ geworden zu sein. Als ich in der Grundschule gefragt wurde, ob ich eine Klasse überspringen möchte, wurde ich auf Hochbegabung getestet. Ich wollte mit meinem besten Freund in einer Klasse bleiben, hätte aber springen dürfen. Das endgültige Testergebnis haben mir meine Eltern allerdings nicht verraten, ich weiß also nicht, ob ich überhaupt hochbegabt bin. Vor einigen Jahren hat mich die Kombination einiger äußerer und innerer Faktoren zu einer Art Depression geführt.
Aus dieser Depression resultiert vermutlich mein derzeit größtes Problem, das Anlass für diese Frage ist: Ich fühle mich dümmer als früher, fast als hätte ich mich zurückentwickelt. Mein Wortschatz ist geschrumpft, meine Lesekompetenz hat abgenommen, meine Auffassung des Geschehens ist eingeschränkt bzw. meine jetzige Wahrnehmung ist reduziert (Der Treppenwitz liegt darin, dass die Depression und die daraus entstandene Verdummung eine Ursache für sie bekämpft haben: Ich fühle mich nicht mehr so unterfordert in der Schule, weil ich dümmer geworden bin. In einigen Fächern ist mir zwar noch immer todlangweilig, aber ich traue mich nicht, nach interessanteren Aufgaben zu fragen, eben weil ich dumm bin).
Es geht so weit, dass ich manchmal morgens aufwache und nicht das Gefühl habe, wirklich wach zu sein. Meine Augen sind geöffnet, aber meine Gedanken fließen so zäh, dass ich fast nicht glauben kann, wach zu sein. Ich habe mir auch schon überlegt, ob ich mir durch meine Gedankengänge eine selbsterfüllende Prophezeiung erschaffe: Indem ich wiederholt zu dem Schluss komme, langsamer zu denken, denke ich wirklich langsamer? Ehrlich gesagt habe ich über das ganze Dumm-fühlen mit noch niemandem geredet, weil es mir arrogant erscheint, mich darüber zu beschweren. Es bereitet mir aber einige Sorgen, ich kann nicht einschätzen, inwiefern meine Veränderung mit der Pubertät oder der Depression zusammenhängt. Bei ersterem müsste ich mich vermutlich so akzeptieren wie ich bin, bei letzterem bestünde noch Hoffnung, dass es reversibel ist.
Es tut mir leid, dass ich mich nicht kürzer fassen konnte und nicht wirklich zum Punkt gekommen bin. Meine Fragen sind:
- Kann Hochbegabung verloren gehen?
- Kann an diesem Intelligenzrückgang die Depression beteiligt sein?
- Ist dieser Vorgang reversibel?
Lg HochlandTibet
5 Antworten
Naja , es ist möglich das die Hochbegabung nur eine Phase wahr , vor allem wenn der iq an der grenze zum normalen wahr . Letztendlich ist die Hochbegabung jedoch burmesin Potential das ausgeschöpft werden muss. Bei mir ist es ähnlich gewesen nur das ich in der Grundschule gesprungen bin . Ich hab dann in den letzten jähren extra schlechtere Noten geschrieben um nicht mehr aufzufallen . Nach meinem Schulwechsel geht es mir wie dir , aber sei beruhigt ich denke jeder stellt sich mal die frage und gerade in dieser Situation .
Eine Hochbegabung kann nicht verloren gehen.
Allerdings ist auch nicht jedes Kind, welches eine Klasse überspringt, hochbegabt.
Eine Depression kann die Leistungsfähigkeit einschränken.
Wie beruhigend, dankeschön für deine Antwort. Dass nicht jedes eine Klasse überspringende Kind hochbegabt ist, ist mir klar - schulischen Leistungen muss nicht zwingend hohe Intelligenz zugrunde liegen, Motivation und Fleiß tuns auch.
Hallo,
Hochbegabung kann nicht verloren gehen!
Nur es ist möglich, daß´deine derzeitigen Lebensumstände, dir zu wenig Gelegnheiten geben, dich richtig zu entwickeln.
Du solltest ausloten, wo deine Stärken liegen, und dich entsprechend beschäftigen, wie z. B: musizieren, eine zusätzliche Fremdsprache erlernen, dir einen oder mehrere Hobbies zulegen.
Hochbegabte Menschen kommen meist alleine Klar mit komplexen Situationen, höheren Anforderungen. aber man muß sich auch die Aufgaben selbst aussuchen!
Du machst dich zu sehr abhängig von deiner Umgebung. Eigentlich hätten deine Eltern das in die Hand nehmen sollen am Anfang, aber sie haben es nicht getan, vielleicht, weil es ihnen etwas Angst gemacht hat.
Je nach dem wie alt du bist, kannst du schon einen beruflichen Orientierungstest machen bei der Arge, um deine Stärken herauszufinden...
Emmy
Hallo,
ich denke, daß eine Depression antriebsarm macht, das kann man nicht mit einer Verdummung vergleichen, es ist wahrscheinlich eine vorübergehende Erscheinung.
Begabung geht nicht einfach verloren, allerdings kann der Kopf schon langsamer werden, wenn man ihn nicht fordert.
Du solltest dir geistige Herausforderungen suchen die dir den kopf zum rauchen bringen, nach ein paar Wochen (wenn du Pech hast kann das 3 Monate dauern, war bei mir so.) wirst du merken das es dir besser geht.
Morgens ist der Kopf nicht immer ganz wach, aber ab ca 9 Uhr solltest du Top-Fit sein
Grüße
Mike
Ps.: Seelig sind die geistig Armen.
-> Die haben echt weniger Probleme :-D
Vielleicht ist es krankheits- oder hormonell bedingt. Chronische Infektionen können Depressionen auslösen, wie man inzwischen weiß, und auch die Hormone der Pubertät samt dem zu dieser Zeit stattfindenden "Hirnumbau" können für schwankende Lernfähigkeit verantwortlich sein. Sprich mal mit Deinem Arzt darüber.
Das ist in der Tat eine gute Idee, vielen Dank für deine Antwort.
Danke für deine Antwort. Allerdings denke ich nicht, dass fehlende Anreize Grund für meine "Verdummung" sind (ich spiele zwei Instrumente, bin in verschiedenen Sportvereinen, programmiere ab und zu und beschäftige mich mit Unimathematik), sondern meine Depression. Und daher war meine Frage, ob diese Hypothese berechtigt ist - ich wusste nicht, ob Depressionen die kognitiven Fähigkeiten einschränken können oder ob ich nach anderen Gründen suchen muss. Dennoch hat mir dein Rat geholfen, dankeschön :)