Kann man Hochbegabung verlieren?

16 Antworten

Hochbegabung besteht aus verschiedenen komplexen Vorgängen im Gehirn.

Diese kann auch gestört werden.

Manche sagen, das schlechte Ergebnis lag an der "Tagesform".

Es gibt allerdings auch Faktoren, wie Angst (z.B. Misshandlungen, existenzielle Ängste der Eltern - oder eigene) Trauer, Dissoziationen (nach Traumata) oder Erkrankungen, die das eigene Denken - Denkfähigkeit - wie bei jedem anderen Menschen auch - beeinflussen können.

Das bedeutet, die Hochbegabung kann bestehen, allerdings ist sie z.B. bei Dissoziationen, nicht messbar.

z.B. wenn jemand der Todesangst hat - eigentlich hochbegabt ist- dann kann er seine Fähigkeiten dann abrufen, wenn er die Angst bewältigt hat.

aufmerksam

Hört sich an, als ob du deine angebliche fehlende Intelligenz auf deine Eltern schieben würdest, weil sie nicht angemessen reagiert haben. Ich glaube nicht, dass frühere Einschulung zur Intelligenzförderung beiträgt oder gar eine Schule für Hochbegabte. Beziehungsweise kann man das so pauschal nicht sagen, ob so eine Schule einem gut getan hätte. Die Aussage, du hättest nur intelligente Freunde finde ich etwas seltsam und beinahe elitär. Meiner Meinung nach ist jeder Mensch auf gewisse Weise intelligent. Ein IQ-Test misst nur ein geringes Feld von Intelligenz, wie ich finde. Es gibt ja unglaublich viele Arten. Auch die zum Beispiel oft unterschätzt emotionale Intelligenz. Also lass dich nicht von diesem IQ-Test irgendwie leiten oder gar irritieren, sollte er nicht so gut ausfallen. Am besten, du denkst einfach nicht darüber nach, ob du intelligent bist, ob du nicht besser gefördert hättest werden sollen, bla bla bla... Du kannst dich selbst immer fördern, mehr Sprachen lernen und so weiter. Wenn du das Gefühl hast, du bist nicht mehr hochbegabt, dann tu etwas dagegen, was dir das gegenteilige Gefühl gibt – eben wie gesagt, selber was beibringen. (Allgemeinwissen hat ja eigentlich wenig mit Intelligenz zu tun.) Es kann ja sein, dass deine Intelligenz mehr Richtung Sprache geht, aber du dich vorallem mit Leuten misst, die ihr Spezialgebiet in der Mathematik haben. Dass du dich da im Gegensatz eher verblödet hältst, ist ja wohl klar. Nicht jedem liegt alles, auch wenn er hochbegabt ist. ;) Die mittelmäßigen Noten sagen ja nichts aus. Da kann es viele Gründe geben... Wegen den Interessen: Was sind das denn für welche? Es gibt ja zu dem meisten im Internet Möglichkeiten, Leute mit ähnlichen Interessen zu finden und Treffen zu organisieren.


Fantasma 
Fragesteller
 22.01.2012, 22:15

Fehlende Intelligenz würde ich nicht sagen. Meine Mutter ist (laut IQ-Test) selbst hochbegabt und konnte daher meinen komplizierten Gedankengängen und Fragen sehr gut folgen. Ich persönlich halte auch wenig von IQ-Tests, aber es ist nun einmal die einzige Möglichkeit eine Hochbegabung festzustellen. Ich habe schon das Gefühl, intelligenter zu sein als andere, aber gerade im Bereich Schule bin ich eher im Mittelfeld und habe auch ehrlich gesagt in vielen Bereichen die Motivation verloren. Ich lerne nach wie vor Fremdsprachen, beschäftige mich sehr ausführlich mit Bereichen der Psychologie und spiele auch Instrumente. Dennoch fühle ich mich damit irgendwie unbefriedigt und unterfordert. Ich muss dazu sagen, dass ich für die Schule auch wirklich nicht eine Minute am Tag aufwende, weil es mich zu Tode langweilt. Die Einstellung ist total unvernünftig, aber ich kann's nicht ändern.

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sarfish  22.01.2012, 22:28
@Fantasma

Von fehlender Intelligenz spreche ich ja nicht wirklich, nur Begabung ist bei jedem Menschen anders ausgelegt – ganz gleich ob hochbegabt oder nicht. Und naja, da beantwortest du dir ja eh das meiste selbst... Du hast keinen Bock, darunter leiden die Noten. Wobei Schulnoten, wie gesagt, ohnehin absolut egal und gar nicht aussagekräftig sind. Wenn du sie aber trotzdem ändern willst, musst du leider dafür was tun – auch wenns einem oft sinnlos vorkommt (kenne das selber gut), anders geht es derzeit nicht. (Kannst ja später in die Politik gehen und mal eine schöne Schul Reform machen :D) Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, wo jetzt dein Problem liegt. Einerseits fühlst du dich ja intelligenter als andere, aber andererseits zu dumm? (Nicht böse gemeint, ich versuche es nur zu verstehen :) ) Auch: Wieso fühlst du dich unbefriedigt? Wie gesagt finde ich dieses Kopfzerbrechen darüber, ob man intelligenter als andere ist oder nicht ziemlich öde.

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Fantasma 
Fragesteller
 22.01.2012, 22:33
@sarfish

Dann sind wir ja einer Meinung. War missverständlich: Ich fühle mich zwar nach wie vor intelligenter als andere aber dennoch dümmer als ich es einmal war.

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Hallo, ich bin auch hochbegabt, mir wurde es aber erst vor 1/2 Jahr attestiert.Meine Mutter hat gemerkt, dass ich anders war (mit 4 lesen selbst beigebracht ohne mutter u.a.)hat aber nichts unternommen.Inzwischen komme ich in die 7 Klasse, und in der 5 Klasse fuehlte ich mich auch "duemmer" geworden.In der 6 kam es dann aber wieder und jetzt richtig extrem.Ich bin seeehr unterfordert, auch wenn meine Schule ein Privat-Gymnasium ist und von manchen als "Elite" Schule angesehen wird(Elite ist ein bloeder Begriff).z.BKlassenarbeit: 1 h Zeit, bin nach 5 min fertig.Bei mir lag das mit dem kurzzeitigen "verdummen", daran, dass ich es verdraengt hatte und angepasst.Schliesslich hat es mein Unterbewusstsein nicht mehr ausgehalten und es ist noch extremer wieder da. Das ist wahrscheinlich nicht bei dir der Fall, koennte es evtl. aber sein.Es koennte aber auch einfach dein Anspruch gewachsen sein, und du siehst dich nun als nicht mehr so intelligent an. Es gibt natuerlich noch vieeeele andere Ursachen, aber verdummen kann man nicht wirklich.LG

Man sollte Schulleistungen und Intelligenz nicht gleichsetzen. Es gibt sowohl Overachiever, die in der Schule deutlich besser abschneiden, als ihr IQ es vermuten ließe, als auch Underachiever, für die das Gegenteil gilt. Vielleicht gehörst Du zu letzterer Gruppe und würdest Dich wieder intelligent fühlen, wenn Du dich vermehrt mit anspruchsvolleren Themen auseinandersetzen könntest. Ein Rennläufer kann ja auch seine Schnelligkeit nicht spüren, wenn er gezwungen ist, auf einer engen Treppe hinter einem alten Menschen mit Spazierstock zu gehen - ohne das er dadurch aber sein Potenzial, schnell zu rennen, verliert! Und Intelligenz ist genauso ein Potenzial, das sich nur unter geeigneten Bedingungen auch entfaltet.

Ob dich der IQ-Test weiterbringt ist fraglich. Was kommt danach? Fühlst du dich dann besser oder schlechter?

Wenn dich deine Eltern nicht hinreichend gefördert haben wie sieht es dann mit den Lehrern in der Schule aus? Gibt es einen Vertrauenslehrer oder sonstigen Ansprechpartner? Mitunter bekommen Kinder / Jugendliche die Empfehlung an Juniorstudienprogrammen an der nächsten Universität zu besuchen. Sprich deine Lehrer darauf an. Was raten sie dir und warum? Jedes Bundesland hat hier unterschiedliche Herangehensweisen. Auf jedenfall ist es nicht gut dich nicht zu fördern, da deine Leistung relativ abfallen - schließlich kannst du vieles ohne deinen Kopf wirklich anstrengen zu müssen.

Dazu auch eine Reportage des Deutschlandradios vom November (war sehr gut anzuhören): http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1607844/ Das sollte dich bestärken und weiterbringen.

Viel Erfolg!